Bericht: Neuheiten und Entdeckungen auf dem Bar Convent Berlin 2017

Whisky

Auch im Bereich Whisky gab es verschiedene Neuheiten. Das Unternehmen Beam Suntory hatte seinen im Sommer gelaunchten The Chita Single Grain Whisky dabei. Das Erzeugnis der im Jahr 1972 in Japan gegründeten und zum Hause Suntory gehörenden Chita Grain Distillery wird in einem kontinuierlichen Destillationsprozess in Kolonnen aus Mais gewonnen. Dabei gewinnt Master Blender Shinji Fukuyo die drei unterschiedlich schweren Destillate clean, medium und heavy, die in amerikanischen Weißeichenholzfässern sowie spanischen Eichenholzfässern und Weinfässern heranreifen dürfen. Nach einer ungenannten Reifezeit werden die verschiedenen Whiskys vermählt und mit einem Alkoholvolumen von 43 Prozent abgefüllt.

The Chita Single Grain Whisky
Bild: Spirituosen-Journal.de

Außerdem war der noch recht neue Connamara 22 Jahre vor Ort. Der irische Single Malt Whisky entsteht in den Brennblasen der Cooley Distillery aus getorftem Gerstenmalz. Anschließend reift das Destillat für 22 Jahre in ehemaligen Bourbonfässern. Zu guter Letzt erfolgt die Flaschenabfüllung mit einem Alkoholgehalt von 46 Prozent.

Connamara 22 Jahre
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Mit der Highland Park Valkyrie Edition präsentierte Beam Suntory die erste, im Frühling dieses Jahres gelaunchte Sonderedition der dreiteiligen Viking-Legend-Reihe. Der nach den reitenden Todesengeln der nordischen Mythologie benannte Single Malt Whisky wurde in der Highland Park Distillery auf den schottischen Orkney Inseln mit einem größeren Anteil getorften Malzes hergestellt. Das Destillat verbrachte seine Reifezeit in ehemaligen Sherryfässer aus europäischer sowie amerikanischer Eiche und in ehemaligen Bourbonfässern. Nach einer nicht genannten Reifezeit gelangte der Whisky mit einem Alkoholgehalt von 45,9 Prozent, unfiltriert und ungefärbt in Flaschen. Die übrigen zwei Sondereditionen sollen im Jahresabstand folgen.

Highland Park Valkyrie Edition
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Am Stand von Ardbeg konnte der in diesem Monat gelaunchte Ardbeg An Oa entdeckt werden. Die neue Kernqualität der Ardbeg Distillery auf der schottischen Insel Islay erfährt eine Reifung für unbestimmte Zeit in ehemaligen Pedro-Ximénez-Sherryfässern, neuen Eichenholzfässern und ehemaligen Bourbonfässern. Die Vermählung erfolgt in einem großen stehenden Fass aus französischer Eiche im extra geschaffenen Gathering Room innerhalb der Brennerei. In die Flasche kommt der Single Malt Whisky mit einem Alkoholvolumen von 46,6 Prozent sowie wie gewohnt ohne Kältefiltration und ohne Farbstoff.

Ardbeg An Oa
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Seit vergangenem Monat im gut sortierten Fachhandel, vergangene Woche auch beim Bar Convent Berlin vertreten: der Auchentoshan Bartenders‘ Malt No. 1. Dieser limitierte Single Malt Whisky entstand im Rahmen des ersten „New Malt Order“-Wettbewerbs, der vergangenes Jahr auch in Deutschland ausgetragen wurde. Ein zwölfköpfiges Kollektiv, zu dem auch Jan Jehli aus dem „One Trick Pony“ in Freiburg, Michele Heinrich aus der „The Kinly Bar“ in Frankfurt und Lucia Schürmann aus dem „The Ritz-Carlton“ in Berlin zählten, reisten nach Glasgow, um mit dem Auchentoshan Master Distiller die Sonderedition zu kreieren. Sie wählten unter anderem amerikanische und deutsche Eichenholzfässer sowie Sherryfässer und Rotwein-Barrique-Fässer aus den Lagerhäusern zur Vermählung durch das Brennereiteam aus. Das Alkoholvolumen wurde auf 47 Prozent gesetzt. Vergangenen Monat wurde die zweite Runde des „New Malt Order“-Wettbewerbs beendet. Die Bartender Christian Herberholz aus „Das schwarze Schaf“ in Bamberg, Frank Thelen aus der „Roomers Bar“ in Frankfurt am Main und Sascha Geiersberg aus der „Lunalounge“ in Neuruppin werden bald nach Glasgow reisen, um mit ihren internationalen Kollegen die nächste Sonderabfüllung zu gestalten.

Auchentoshan Bartenders' Malt No. 1
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Eine ebenfalls in Kooperation mit Bartendern kreierte Sonderedition zeigte Maker’s Mark. Im Rahmen des neuen Private Select Programs, das Gastronomen und Fachhändler die Bestellung eines individuellen Fasses des Kentucky Straight Bourbon Whiskys ermöglicht, schufen sechs deutsche Bargrößen die „The German Makers 2017“-Bartender’s-Edition vor Ort in der Brennerei in Kentucky. Für diese spezielle Edition wurde der voll ausgereifte Maker’s Mark Bourbon Whisky zur Nachreifung in ein Fass gegeben, in dem die folgende von den Bartendern gewählte Kombination von Eichenholzstäben steckte: 1 Baked American Pure, 3 Seared French Cuvée, 1 Maker’s 46, 3 Roasted French Mocha und 2 Toasted French Spice. Zu guter Letzt erfolgte die Flaschenabfüllung mit einer Fassstärke von 55,5 Prozent. Es entstanden circa 250 bereits vergriffene Flaschen.

Maker's Mark 'The German Makers 2017'-Bartender’s-Edition
Bild: Spirituosen-Journal.de
Maker's Mark 'The German Makers 2017'-Bartender’s-Edition
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Auch während der ersten Ausgabe des „Master of American Whiskey“-Programms von Brown-Forman entstanden zwei stark limitierte Sondereditionen. Die fünf Finalisten, die im April in die USA reisen durften, wählten während des Besuchs der Woodford Distillery in Kentucky einen ausgereiften Bourbon Whiskey aus, der als „#MOAW Selection 2017“ mit einem Alkoholgehalt von 45,2 Prozent in eine speziell gelabelte Flasche abgefüllt wurde. Dabei wurden sie von Master Distiller Chris Morris und Elizabeth McCall unterstützt. Beim Aufenthalt in der Jack Daniel Distillery in Tennessee bekam der frisch zum „Master of American Whiskey“ ernannte Bartender Florian Drucks-Jacobsen die Gelegenheit, unterstützt von einem erfahrenen Arbeiter der Brennerei ein Single Barrel auszuwählen und mit der gewohnten Alkoholstärke von 45 Prozent in als „#MOAW Master Select 2017“ gekennzeichnete Flaschen abfüllen zu lassen.

Master of American Whiskey
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Außerdem stand der brandneue Jack Daniel’s Tennessee Rye aus. Der Straight Rye Whiskey wird in der Jack Daniel Distillery in Tennessee aus einer Getreidemischung gewonnen, die zu 70 Prozent aus Roggen besteht. Weiterhin sind Mais und Gerstenmalz enthalten. Nach der Destillation durchläuft der Whiskey das Charcoal Mellowing, ein aufwendiges Filtern durch einen drei Meter hohen Holzkohlestapel aus Zucker-Ahorn, gefolgt von der Reifung für ungenannte Dauer in Eichenholzfässern. Das Alkoholvolumen beträgt 45 Prozent.

Jack Daniel's Tennessee Rye
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Neu in Deutschland ist der Woodford Reserve Double Oaked. Seit diesem Monat ist der Straight Bourbon Whiskey der Woodford Distillery in Kentucky offiziell im deutschen Fachhandel anzutreffen. Die Brennerei setzt für diese Qualität auf eine doppelte Reifung in neuen Fässern aus amerikanischer Weißeiche. Auf ein in der hauseigenen Küferei leicht ausgeflammtes Fass folgt ein doppelt so lang ausgebranntes. Anschließend erfolgt die Flaschenabfüllung mit einem Alkoholvolumen von 43,2 Prozent.

Woodford Reserve Double Oaked
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Derweil setzt das schottische Haus Johnnie Walker seine aus experimentellen Blended Whiskys bestehende Blenders‘-Batch-Reihe fort. Neu im Programm sind der Johnnie Walker Blenders‘ Batch Rum Cask Finish sowie der Johnnie Walker Blenders‘ Batch Espresso Roast. Der „Rum Cask Finish“ erhält wie der Name schon besagt ein Finish in ehemaligen Rumfässern aus der Karibik und weist ein Alkoholvolumen von 40,8 Prozent auf, während der „Espresso Roast“ ausgewählte Whiskys enthält, die aus stark geröstetem Gerstenmalz mit Kaffeenoten gewonnen werden, und mit einer Alkoholstärke von 43,2 Prozent in die Flasche kommt.

Johnnie Walker Blenders' Batch Rum Cask Finish und Johnnie Walker Blenders' Batch Espresso Roast
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Auch die vor rund einem Jahr von der Glenfiddich Distillery in der schottischen Region Speyside ins Leben gerufene „Experimental Series“ hat Zuwachs bekommen. Der nun vorgestellte, limitierte Glenfiddich Winter Storm gesellt sich ab dem kommenden Monat zu den beiden ersten Single Malt Whiskys der Reihe – Glenfiddich IPA Experiment und Glenfiddich Project XX. Bei der neuen Sonderedition handelt es sich um einen 21-jährigen Single Malt Whisky, der sechs Monate in ehemaligen Eisweinfässern aus französischer Eiche nachreifen durfte. Malt Master Brian Kinsman wählte dafür die Fässer des Weinguts Peller Estate im kanadischen Niagara. Das Alkoholvolumen liegt bei 43 Prozent.