Bericht: Neuheiten und Entdeckungen auf dem Bar Convent Berlin 2017

Rum

Am Stand von Borco konnten Besucher den Ron Vacilón entdecken. Der kubanische Rum wird seit dem Frühling dieses Jahres vom norddeutschen Distributeur weltweit vertrieben, womit die Marke erstmals seit ihrer Gründung im Jahr 1956 nicht nur in ihrer Heimat zu haben ist. Nachdem zunächst ein Aguardiente sowie ein drei-, fünf- und siebenjähriger Rum nach Deutschland kamen, folgten im vergangenen Monat drei weitere Abfüllungen im Alter von 15, 18 und 25 Jahren. Alle werden in der Destilería Heriberto Duquesne auf Kuba hergestellt und in ehemaligen Bourbonfässern aus amerikanischer Weißeiche gereift.

Ron Vacilón
Bild: Spirituosen-Journal.de

Die international als Diplomatico bekannte Marke Botucal präsentierte ihre brandneue Distillery Collection. Die von den Maestro Roneros Tito Cordero und Gilberto Briceño kreierte Range soll die verschiedenen Brennverfahren der venezolanischen Destilería Unidas aufzeigen. Den Anfang machen die beiden Sondereditionen Botucal Single Batch Kettle Rum und Botucal Single Barbet Column Rum, hergestellt im Dampfkessel aus Virgin Sugar Cane Honey respektive in einer Barbet-Kolonne aus Zuckerrohrmelasse. Beiden gemein ist die Reifung in ehemaligen Bourbon- und Scotch-Whiskyfässern, jedoch mit unterschiedlichen Reifezeiten von sechs Jahren für die No. 1 und vier Jahren für die No. 2. Außerdem werden beide mit einem Alkoholvolumen von 47 Prozent und ohne Nachsüßung abgefüllt.

Botucal Distillery Collection
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Botucal Maestro Roneros
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Wieder mit neuen Rums vertreten war das französische Haus Compagnie des Indes. Von den kürzlich neu angekündigten Abfüllungen waren der Compagnie des Indes Jamaica 12 Jahre der Brennerei New Yarmouth, der Compagnie des Indes Panama 9 Jahre einer nicht genannten Brennerei und der Compagnie des Indes Cuba 18 Jahre der Destillerie Sancti Spiritus vor Ort. Alle stammen aus dem Einzelfass und sind daher auf wenige hundert Flaschen begrenzt. Der „Jamaica“ kommt mit einem hohen Alkoholvolumen von 55 Prozent daher, während der „Panama“ mit einer 60,9-prozentigen Fassstärke und der „Cuba“ mit einem Alkoholgehalt von 45 Prozent in die Flaschen gelangen.

Compagnie des Indes
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Ein ähnlich hohes Alkoholvolumen weist der neue Navy Island Navy Strength auf. Bereits kurze Zeit nach dem Navy Island XO Reserve kommt dieser jamaikanische Rum auf den deutschen Markt. Insgesamt elf schwere bis mittelschwere Melasse-Rums aus den Pot Stills der Brennereien Worthy Park, Hampden und Monymusk werden miteinander vermählt, um anschließend in ehemaligen Bourbonfässern zu reifen. Ohne Süßung, aber mit Farbstoff gelangt der Rum mit einem Alkoholvolumen von 57 Prozent – der sogenannten Navy Strength – in Flaschen.

Navy Island Navy Strength
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Mit einem eigenen Stand auf der Messe war der hierzulande noch recht neue Bumbu Craft Rum. Der aus Barbados stammende Spiced Rum wird von der Bumbu Rum Company durch die Verfeinerung eines bis zu 15 Jahre alten Rums mit in der Karibik vorkommenden Gewürze, Kräuter und Früchte. Zuletzt wird das Alkoholvolumen bei 35 Prozent eingestellt.

Bumbu Craft Rum
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Die Bodegas Williams & Humbert nutzten den Bar Convent Berlin zur Vorstellung des neuen Dos Maderas Selección. Dabei handelt es sich um einen Blend aus dem Dos Maderas 5+5 sowie dem zehnjährigen karibischen Rum, der als Basis des Dos Maderas Luxus dient. Typisch für die Marke und ihre Abfüllungen ist die Verwendung von Melasse-Rums aus Guyana und Barbados sowie die Kombination der Reifung in Ex-Bourbonfässern in der Karibik und der Reifung in Ex-Sherryfässern in Jerez in Andalusien.

Dos Maderas Selección
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Ihre Weltpremieren feierten die Marken Ron 1914 und Ron Jaguar auf dem Bar Convent Berlin. Der Ron 1914 stammt aus Panama und erinnert an die Eröffnung des Panama-Kanals am 15. August 1914. Die Herstellung erfolgt durch die Vermählung von leichtem Rum aus einer Column-Still und schwerem Rum aus einer Pot-Still. Ausgangsprodukt ist das Zuckerrohr der Region. Die Reifezeit in ehemaligen Bourbonfässern erreicht bis zu 22 Jahre. Von Ron Jaguar aus Costa Rica gibt es eine dreiteilige Range: Zum einen die Edicion Malacrianza, ein weißer Rum mit 65-prozentiger Fassstärke aus Costa Rica, und zum anderen die zehn Jahre im Fass gereifte Edicion Cordillera, die mit einer Alkoholstärke von 43 Prozent sowie mit einer Fassstärke von 65 Prozent angeboten wird. Letzterer wird von der verantwortlichen Costa Rican Rum Company, die vor Kurzem eine eigene Brennerei im Hochland Costa Ricas eröffnete, durch das Blending von Rumsorten verschiedener kleiner Destillerien Mesoamerikas – darunter Venezuela, Kolumbien und Peru – hergestellt.

Ron 1914 und Ron Jaguar
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Brenner Felix Georg Kaltenthaler stellte das erste Single Cask seines Revolte Rums vor. Der Revolte 2014MTQ getaufte Rum wurde im August 2014 auf einer Rektifikationsanlage aus Zuckerrohrmelasse aus Papua-Neuguinea destilliert und zur Reifung in ein Ex-Rhum-Agricole-Fass aus Martinique gegeben. Nach dreijähriger Reifephase und einem Angels‘ Share von 21 Prozent kam der Rum gegen Ende September dieses Jahres mit einer Fassstärke von 56 Prozent in Flaschen. Insgesamt entstanden 377 Flaschen.

Das Unternehmen Schwarze und Schlichte präsentierte den Barracuda Spiced Rum. Der in Kürze deutschlandweit erhältliche Spiced Rum kombiniert karibischen Rum mit exotischen Fruchtextrakten und Chili. Das Alkoholvolumen beträgt 35 Prozent.

Bereits mehrere Monate vor Markteinführung war das neu Flaschendesign des im vergangenen Jahr gelaunchten Black Tears Cuban Spiced Rums zu sehen. Die Basis bildet ein zwei Jahre lang in Fässern aus Weißeiche gereifter Rum, der mit natürlichen Essen von Vanille, Kaffee, Pfeffer sowie weiteren Gewürzen verfeinert wird. Die Abfüllung in Flaschen erfolgt mit einem Alkoholvolumen von 35 Prozent. Circa im März soll die neue Optik den Handel erreichen.

Black Tears
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