Bericht: Eindrücke von der Finest Spirits 2019

Schottischer Whisky

Am Stand des Bremer Spirituosen Contors, dem Generalimporteur für die Whiskys des unabhängigen Abfüllers Douglas Laing aus Schottland, gab es den neuen Big Peat 26 Jahre „The Platinum Edition“. Dabei handelt es sich um die zweite Sonderabfüllung der im Spätjahr 2017 eingeläuteten Big Peat Trilogie. Für den Islay Blended Malt Whisky wurden ausschließlich mindestens 26 Jahre gereifte Single Malt Whiskys nicht genannter Brennereien auf der schottischen Insel Islay vermählt. Weltweit kamen 3.000 Flaschen auf den Markt. Die Fassstärke beträgt 51,5 Prozent. Auf eine Kältefiltration und Färbung wurde verzichtet.

Big Peat 26 Jahre 'The Platinum Edition'
Bild: Spirituosen-Journal.de

Zeitgleich mit dem Big Peat 26 Jahre „The Platinum Edition“ und zum Abschluss seines 70. Jubiläumsjahres präsentierte das schottische Familienunternehmen Douglas Laing die Rarität XOP Platinum Port Ellen 1982 35 Jahre. Der unabhängige Abfüller bezog dafür ein einzelnes Refill-Sherry-Butt aus der geschlossenen Port Ellen Distillery auf der schottischen Insel Islay. Nach 35 Jahren der Reifung erfolgte das Abfüllen des Single Malt Whiskys mit einer Fassstärke von 54,4 Prozent, ungefärbt und unfiltriert. Insgesamt 273 Flaschen konnten gewonnen werden.

Douglas Laing XOP Platinum Port Ellen 1982 35 Jahre
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Eine weitere Ende 2018 lancierte Sonderedition von Douglas Laing stand mit dem Remarkable Regional Malts 10 Jahre – With a Twist aus. Dieser limitierte Blended Malt Whisky vereint mindestens zehn Jahre alte Single Malt Whiskys aus allen schottischen Regionen. In welchen Fasssorten die Reifungen stattfanden, ist nicht bekannt. Das Abfüllen in Flaschen erfolgte mit einem Alkoholvolumen von 48 Prozent, unfiltriert und ungefärbt. Es entstanden 5.000 Flaschen.

Douglas Laing Remarkable Regional Malts 10 Jahre – With a Twist
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Erst vor wenigen Tagen fiel der Startschuss für den Glenmorangie Allta – die inzwischen zehnte Private Edition der Glenmorangie Distillery in den schottischen Highlands. Für den limitierten Single Malt Whisky zum Jubiläum der im Jahr 2009 ins Leben gerufenen Serie erforschte Dr. Bill Lumsden, Director of Distilling, Whisky Creation & Whisky Stocks bei Glenmorangie, den Geschmackseinfluss der Hefe. Von den Gerstenfeldern nahe der Destillerie ließ der Experte, der selbst zum Thema Hefe promovierte, Cadboll-Gerste sammeln und zur Analyse in das Labor bringen. Ein bislang nicht bekannter Wildhefe-Stamm – Saccharomyces diaemath – fand sich. Er veranlasste, die Wildhefe zu vermehren und gemeinsam mit der Gerste, auf der sie sich fand, in die Herstellung eines außergewöhnlichen Whiskys einzubringen. Die Reifung fand in ehemaligen Bourbonfässern mit einem hohen Anteil an Second-Fill-Bourbonfässern statt, ehe mit einem Alkoholvolumen von 51,2 Prozent abgefüllt wurde. Auf eine Kältefiltration wurde verzichtet.

Glenmorangie Allta
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Zum Spätjahr 2018 kam der Ardmore 30 Jahre der Ardmore Distillery in den schottischen Highlands auf den Markt. Der als Limited Edition aufgelegte Single Malt Whisky ist ein Vintage aus dem Jahr 1987, der über 30 Jahre zunächst in Refill-Bourbonfässern und anschließend in First-Fill-Bourbonfässern reifen durfte. Nach der Reifung wurde mit einer Fassstärke von 47,2 Prozent, ohne Kältefiltration und ohne Farbstoff abgefüllt. Wie viele Flaschen existieren, ist nicht bekannt.

Ardmore 30 Jahre
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Einen besonders exklusiven Whisky gab es am Stand von Beam Suntory mit dem Bowmore Handfilled. Dieser Single Malt Whisky ist üblicherweise nur in der Bowmore Distillery im Zentrum der schottischen Insel Islay erhältlich. Das sogenannte „Distillery Exclusive“ kommt ohne eine Altersangabe und naturbelassen mit Fassstärke in die Flasche. Das Exemplar auf der Messe wies eine Fassstärke von 57,5 Prozent auf.

Bowmore Handfilled
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Weiterhin wurde der erst kurz vor Weihnachten 2018 gelaunchte Auchentoshan Bartender’s Malt No. 2 ausgestellt. Die inzwischen zweite Abfüllung der Reihe der in den schottischen Lowlands ansässigen Auchentoshan Distillery entstand in einer Kooperation des Master Blenders Ron Welsh mit den zwölf besten Bartendern der internationalen „New Malt Order“-Competition 2017. Das sogenannte Kollektiv, einschließlich der deutschen Sieger Christian Herberholz und Sascha Geiersberg, verbrachte eine Woche bei Auchentoshan, um unter Anleitung des Master Blenders gemeinsam den Single Malt Whisky zu erschaffen. Die finale Abfüllung weist ein Alkoholvolumen von 50 Prozent auf. Offizielle Angaben bezüglich Kältefiltration und Farbstoff fehlen. Wie viele Flaschen entstehen, ist nicht bekannt.

Auchentoshan Bartender's Malt No. 2
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Inzwischen ist die erst Ende 2018 einem Relaunch unterzogene The Glenrothes Range in Deutschland eingetroffen. Die neue Soleo Collection der in der schottischen Speyside beheimateten Glenrothes Distillery ersetzt die bisherigen Vintage-Abfüllungen durch Single Malt Whiskys mit Altersangabe. Die Reifung findet nun maßgeblich in ehemaligen Sherryfässern statt. Entsprechend verweist auch der Name „Soleo“ auf ein in der Herstellung von Sherry verbreitetes Verfahren, bei dem die Pedro-Ximénez-Traube an der andalusischen Sonne getrocknet wird. Ein Highlight soll der The Glenrothes Whisky Maker’s Cut darstellen. Die einzige Qualität der Range ohne Altersangabe wird nach dem Geschmack des Master Blenders aus handverlesenen First-Fill-Sherryfässern erstellt und mit dessen bevorzugter Alkoholstärke von 48,8 Prozent abgefüllt. Farbstoff kommt nicht zum Einsatz.

The Glenrothes Whisky Maker’s Cut
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Noch kurz vor Weihnachten 2018 veröffentlichte die in der schottischen Region Speyside beheimatete GlenAllachie Distillery ihre ersten Single Cask Whiskys für Deutschland und Europa. Das erste Batch umfasst zehn Single Malt Whiskys, die aus den unterschiedlichsten Fasssorten befreit und mit Fassstärke in Flaschen gebracht wurden. Alle eint der Verzicht auf eine Färbung und eine Kältefiltration. Exklusiv für Deutschland wurden drei Single Casks abgefüllt: Vom GlenAllachie 2005/2018 Bourbon Barrel #16911 entstanden 201 Flaschen bei einer Fassstärke von 62,9 Prozent. Der GlenAllachie 2008/2018 Moscatel Cask #416 mit einer Fassstärke von 56,4 Prozent ist auf 311 Flaschen limitiert. Vom GlenAllachie 2008/2018 Marsala Cask #584 konnte die Menge für 294 Flaschen aus dem Fass geholt werden. Die Fassstärke beträgt 57,8 Prozent.

GlenAllachie Single Cask
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Am Stand von Borco-Marken-Import konnte man den Jura Rare Vintage 1988 entdecken. Mit diesem läutete die Jura Distillery gegen Ende 2018 eine neue Vintage-Reihe ein. Beim Erstling der Reihe handelt es sich um einen Single Malt Whisky, der im Jahr 1988 in der Brennerei auf der schottischen Insel Jura gebrannt wurde. Auf die Hauptreifung in ehemaligen Bourbonfässern folgte ein mehrjähriges Finish in 20 Jahre alten Tawny-Port-Pipes der Symington Familie. Nach circa 30 Jahren entschied sich Master Distiller Graham Logan für das Abfüllen mit einer Fassstärke von 53,5 Prozent und ohne Kältefiltration. Insgesamt entstanden 1.406 Flaschen.

Jura Rare Vintage 1988
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Auch aus der Fettercairn Distillery im Nordosten der schottischen Highlands wurde Ende 2018 ein Relaunch vermeldet. Vorgestellt wurden vier neue Single Malt Whiskys, von denen zwei ihren Weg auch offiziell nach Deutschland schaffen: der Fettercairn 12 Jahre und der Fettercairn 28 Jahre. Beide sollen den Stil der Range mit Geschmacksnoten tropischer Früchte, sanfter Würze und Süße transportieren. Der Fettercairn 12 Jahre führt die neue Range an, gefolgt vom Fettercairn 28 Jahre. Die Single Malt Whiskys werden von der Brennerei, die für ihre als einzigartig geltenden Kupferbrennblasen mit äußeren Kühlringen bekannt ist, zweifach destilliert und anschließend in ehemalige Bourbonfässer aus amerikanischer Weißeiche gegeben. Nach zwölf respektive 28 Jahren erfolgt das Abfüllen in Flaschen mit Alkoholvolumina, die mittels des Quellwassers der nahen Grampian-Berge eingestellt werden. Während die Alkoholstärke der zwölfjährigen Qualität bei 40 Prozent liegt, weist die 28-jährige Abfüllungen einen Alkoholgehalt von 42 Prozent auf. Offizielle Angaben bezüglich Kältefiltration und Farbstoff gibt es nicht.

Fettercairn 12 Jahre und Fettercairn 28 Jahre
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Es dauerte zwar eine Weile, aber seit vergangenem Monat ist der Glenfiddich Fire & Cane offiziell in Deutschland erhältlich. Mit diesem präsentierte die Glenfiddich Distillery in der schottischen Speyside ihre inzwischen vierte Abfüllung der Experimental Series. Deren Grundstein legte Malt Master Brian Kinsman im Jahr 2003, als er zum ersten Mal getorftes Gerstenmalz in den Kupferbrennblasen von Glenfiddich destillierte. Der nun rund 15 Jahre später lancierte Single Malt Whisky setzt sich aus getorften und ungetorften Whiskys zusammen, gereift in ehemaligen Bourbonfässern der im US-Bundesstaat Kentucky beheimateten Küferei Kelvin Cooperage. Anschließend erfolgte ein dreimonatiges Finish in ehemaligen Rumfässern aus Lateinamerika. Abgefüllt wurde mit einem Alkoholvolumen von 43 Prozent. Offizielle Angaben bezüglich Kältefiltration und Farbstoff gibt es nicht.

Glenfiddich Fire & Cane
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Alle paar Jahre veröffentlicht die Bruichladdich Distillery auf der schottischen Insel Islay eine Jahrgangsabfüllung. Der neue Single Malt Whisky im Sortiment ist der Bruichladdich Islay Barley 2011, für die die im Jahr 2010 geernteten Gerstensorten Publican und Oxbridge der Islay-Farmen Coull, Rockside, Island, Mulindry, Starchmill und Cruach bezogen wurden. Nach der Destillation des ungetorften Malzes im Jahr 2011 erfolgte eine sechsjährige Reifung zu 75 Prozent in First-Fill-Bourbonfässern, zu zehn Prozent in First-Fill-Rivesaltes-Weinfässern und zu 15 Prozent in Second- und Third-Fill-Austrian- sowie Sauternes-Süßweinfässern. Im Anschluss an die sechsmonatige Vermählung kam der Whisky mit einem Alkoholgehalt von 50 Prozent, ohne Kältefiltration und ohne Farbstoff in Flaschen. Eine Stückzahl liegt uns derzeit nicht vor.

Bruichladdich Islay Barley 2011
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Auf der Finest Spirits 2019 wurde auch die neunte Edition der als sehr stark getorft bekannten Octomore Serie der Bruichladdich Distillery auf der schottischen Insel Islay ausgestellt. Die den Beinamen „Dialogos“ tragende Edition umfasst vier limitierte Single Malt Whiskys: den Octomore 09.1 Dialogos, den Octomore 09.2 Dialogos exklusiv für den Travel Retail, den Octomore 09.3 Dialogos sowie den Octomore 09 Ten Years Dialogos. Alle eint der Verzicht auf eine Kältefiltration und die Hinzugabe von Farbstoff. Ab sofort komplettiert der Octomore 09 Ten Years Dialogos, der auch den Namen „The Outlier“ trägt, die Reihe. Die Destillation dieser Abfüllung erfolgte im Jahr 2008 aus schottischer Optic-Gerste, deren Malz auf einen Phenolgehalt von 167 ppm stark getorft wurde. Zehn Jahre verbrachte der Whisky in verschiedenen Fässern: Einerseits zu 37 Prozent First-Fill-Port-Pipes, 31 Prozent First-Fill-Cognacfässer und 20 Prozent Second-Fill-Bourbonfässer. Andererseits kam ein Anteil zunächst für drei Jahre in First-Fill-Bourbonfässer, dann für zwei Jahre in Virgin-Oak-Fässer und schließlich noch sechs Jahre in ehemalige Bourbonfässer. Insgesamt wurden 12.000 Flaschen bei einem Alkoholgehalt von 56,8 Prozent abgefüllt. Es ist das dritte Mal, dass ein zehnjähriger Octomore die Brennerei verließ.

Octomore 09 Ten Years Dialogos
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