Bericht: Eindrücke von der Finest Spirits 2019

Deutscher / Irischer / Japanischer Whisk(e)y

Deutscher Whisky

Die Lantenhammer Destillerie zeigte auf der Finest Spirits 2019 die vierte Auflage ihres Slyrs 12 Jahre. Wie in den Vorjahren wird auch die Edition 2006 dieses Single Malt Whiskys in nur begrenzter Menge angeboten. Die in der Slyrs Destillerie in Hausham am Schliersee stattfindende Herstellung basiert auf dem Malz einer speziellen Braugerste aus dem Norden Bayerns und dem frischen Quellwasser aus der nahe gelegenen Bannwaldquelle. Nach dem Schroten und Einmaischen des Malzes und einer temperaturgesteuerten, einwöchigen Gärung wird die vergorene Würze in kleinen Kupferbrennblasen zweifach destilliert. Das langsame Brennverfahren und das großzügigen Abtrennens von Vor- und Nachlauf soll ein hocharomatisches und weiches Destillat erzeugen. Die anschließende Reifung erfolgt über zwölf Jahre in Fässern aus amerikanischer Weißeiche im oberbayrischen Bergklima. Nach der Reifung wird das Alkoholvolumen bei 43 Prozent eingestellt. Auf eine Färbung und eine Kältefiltration wird verzichtet.

Slyrs 12 Jahre
Bild: Spirituosen-Journal.de

Vor wenigen Wochen gab Lantenhammer die Edition 2018 seines Sild Crannog Whiskys frei. Der erstmalig Ende 2016 vorgestellte Single Malt Whisky der gemeinsam vom Weinfachhandel Heiliger auf Sylt und der Slyrs Destillerie in Hausham am Schliersee gegründeten Sylt Destillerie entsteht aus der Gerste und dem Wasser der Insel. Für die Destillation zeichnet die Brennerei in Oberbayern verantwortlich. Die anschließende Reifung über mindestens drei Jahre findet in kleinen Eichenholzfässern an Bord des ehemaligen Fischkutters „The Angel’s Share“ im Hafen von List im rauen Klima Sylts statt. Abgefüllt wird mit einem Alkoholvolumen von 48 Prozent. Von der Edition 2018 entstanden 4.987 Flaschen.

Sild Crannog Whisky
Bild: Spirituosen-Journal.de

Auch im Jahr 2018 präsentieren die Kooperationspartner Kammer-Kirsch und Rothaus wieder zwei Sonderabfüllungen ihres Black Forest Rothaus Single Malt Whiskys. Dieses Mal entstanden die Edition 2018 Madeira Wood Finish und die Edition 2018 Banyuls Cask Finish. Beide wurden im Januar 2015 aus einer der Brauerei Rothaus erzeugten Maische in den Kupferbrennblasen der Destillerie Kammer-Kirsch bei Karlsruhe destilliert. Zunächst fand die Reifung in ehemaligen Bourbonfässern statt. Im April 2016 erfolgte das Umlagern in First-Fill-Madeirafässer respektive in First-Fill-Banyuls-Süßweinfässer. Nach über drei Jahren der Reifung kamen beide Editionen mit Fassstärken zwischen 54,6 und 54,8 Prozent sowie ohne Kältefiltration in Flaschen. Stückzahlen nennen die Hersteller nicht.

Black Forest Edition 2018
Bild: Spirituosen-Journal.de

Irischer Whiskey

Mit dem Writers Tears Copper Pot Deau XO Cognac Cask Finish hatte der Bremer Spirituosen Contor eine Neuheit dabei. Diese limitierte Sonderabfüllung basiert auf dem klassischen Writers Tears Copper Pot, der mindestens drei Jahre in ehemaligen Bourbonfässern gereifte Pot Still und Single Malt Whiskeys vereint. Anschließend kam der Blend für eine neunmonatige Nachreifung in französische Limousin-Eichenholzfässer, in denen zehn bis 15 Jahre lang Deau XO Cognac reifte. Abgefüllt wurde per Einzelfass mit einem Alkoholgehalt von 46 Prozent, ohne Farbstoff und ohne Kältefiltration.

Writers Tears Copper Pot Deau XO Cognac Cask Finish
Bild: Spirituosen-Journal.de

Ende 2018 wuchs das Sortiment von Kilbeggan um den Small Batch Rye. Der von einem Ende des 19. Jahrhunderts in Irland vorherrschenden Trend für Rye Whiskeys inspirierte Neuzugang ist der erste, der komplett in der Kilbeggan Distillery im irischen County Westmeath seit ihrer in 2010 abgeschlossenen Renovierung hergestellt wird. Für die sogenannte Mash Bill werden Malz, Gerste und Roggen mit einem Anteil von circa 30 Prozent kombiniert. Die zweifache Destillation erfolgt in Teilen in der laut Unternehmensangaben weltweit ältesten noch aktiven Kupferbrennblase. Abgefüllt wird mit einem Alkoholvolumen von 43 Prozent. Offizielle Angaben bezüglich Kältefiltration und Farbstoff fehlen.

Kilbeggan Small Batch Rye
Bild: Spirituosen-Journal.de

Japanischer Whisky

Vor Kurzem holte Kammer-Kirsch den The Kurayoshi Whisky aus Japan offiziell nach Deutschland. Die verantwortliche Matsui Whisky Kurayoshi Distillery mit Sitz in der Stadt Kurayoshi am Ufer des Japanischen Meers, gelegen in der Präfektur Tottori im Süden der japanischen Hauptinsel Honshu, ist seit ihrer Gründung im Jahr 1910 aktiv. Ihre Produktionsmengen an Pure Malt Whisky beziehungsweise Blended Malt Whisky aus schottischen sowie hauseigenen Malt Whiskys für die Marke Kurayoshi sollen gering sein. Ein besonderer Fokus liegt auf dem verwendeten Wasser, das am Fuße des nahen Mount Daisen entspringt. Nach Deutschland schafft es zunächst ein Sortiment mit vier Qualitäten. Alle eint das Alkoholvolumen von 43 Prozent. Offizielle Angaben bezüglich Farbstoff und Kältefiltration fehlen.

The Kurayoshi Whisky
Bild: Spirituosen-Journal.de

Bei Borco gab es den neuen Nikka Days, der seit kurzer Zeit die Blended Range der japanischen The Nikka Whisky Distilling Company erweitert. Bei dem dauerhaften Neuzugang handelt es sich um einen Blended Whisky, für den insgesamt über 100 verschiedene und auch leicht getorfte Whiskys vermählt werden. Mehrheitlich sollen Coffey Grain und Malt Whiskys der Miyagikyo Distillery auf der japanischen Hauptinsel Honshu einfließen. In die Flasche gelangt der Blend mit einem Alkoholgehalt von 40 Prozent. Offizielle Infos bezüglich Kältefiltration und Farbstoff liegen nicht vor.

Nikka Days
Bild: Spirituosen-Journal.de