Herstellung
Für ihre Brände, Geiste und Spirituosen bezieht die Emil Scheibel Schwarzwald-Brennerei die benötigten Früchte vielfach aus der Region, aber auch aus ausgewählten Gebieten in aller Welt. Früchte, die aufgrund ihres natürlich hohen Zuckergehalt für Brände geeignet sind, werden mit Wasser eingemaischt und unter Zugabe von Hefen zwischen zwei und drei Wochen in Edelstahltanks kaltvergoren. Alle anderen Früchte werden vergeistet, indem sie zunächst in Neutralalkohol in Edelstahltanks kommen.
Wenn es an die Destillation geht, kann die Emil Scheibel Schwarzwald-Brennerei auf zweierlei Arten von Brennapparaturen zurückgreifen. Einerseits auf die 1990 in Betrieb genommene Anlage „Alte Zeit“, bestehend aus zwei traditionellen 320 Liter großen Kupferbrennblasen, die mit Holz befeuert und mittels minimaler Messinstrumente kontrolliert werden. Eigenen Angaben zufolge handelt es sich um die einzige gewerbliche Brennerei Deutschlands, die noch auf diese Weise Brände herstellt. Den Brennerzeugnissen schreibt Scheibel einen besonderen Charakter und eine ausgeprägte Aromatik zu.
Andererseits verfügt die Brennerei seit 2009 über fünf „neue zeit“ getaufte Kupferbrennblasen, die mit Wasserdampf betrieben und komplett per Computer gesteuert werden. In den Verstärkerkolonnen befinden sich 22-Karat-Goldplatten, die neben Schwefel auch Säure und Fette abfangen sollen. Das Verfahren, von dessen Wirkung Scheibel überzeugt ist, heißt Scheibel Auria. Abschließend läuft das Destillat noch über ein Goldblatt. Das Resultat sollen besonders filigrane, milde und facettenreiche Destillate sein.
Jedes Destillat darf nach dem Brennen noch „ausreichend lang“ ruhen oder reifen. Steinobstbrände kommen in 60 bis 70 Jahre alte Tonkrüge mit Fassungsvermögen von 1000 Litern. Andere ruhen hingegen in Edelstahltanks oder bei Kleinstmengen in 50 Liter kleinen Korbflaschen. Wenige ausgewählte Destillate dürfen in Fässern, im Schnitt 350 Liter große Eichen- oder Akazienholzfässer, reifen.
Während die Destillate für die reinen Brände und Geiste lediglich auf Trinkstärke gebracht werden und ungesüßt bleiben, erfahren solche, die milde Obstspirituosen ergeben sollen, eine Abrundung mit Fruchtauszügen. Im Fall von Likören wird selbstredend die obligatorische Süßung in Höhe von mindestens 100 Gramm Zucker pro Liter vorgenommen. Grundsätzlich verzichtet Scheibel auf Farbstoffe.