Im Jahr 2000 erblickte der Hendrick’s Gin das Licht der Welt. Das schottische Familienunternehmen William Grant & Sons nimmt seit jeher die Herstellung auf dem Gelände seiner Girvan Distillery in Girvan im Südwesten Schottlands vor – im Jahr 2018 wurde zudem eigens dafür der Hendrick’s Gin Palace eröffnet. Die Herstellung setzt sich aus zwei parallelen Brennverfahren zusammen: einerseits werden Botanicals in Neutralalkohol mazeriert und anschließend in einer Bennett Still gebrannt, andererseits durchlaufen Botanicals eine Dampfinfusion in einer Carter Head Still. Auf diese Weise werden elf ausgewählte Botanicals wie Wacholder, Koriander, Kubebenpfeffer, Iriswurzel, Angelikawurzel, Zitronen- und Orangenschalen, Schafgarbe, Kamille, Holunderblüten und Kümmel verarbeitet. Nach der Vermählung beider Destillate erfolgt eine Anreicherung mit Essenzen aus Gurken und Rosenblättern. Abgefüllt wird mit einem Alkoholvolumen von 44 Prozent und soweit bekannt frei von Zucker. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Hendrick’s-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Der klare Hendrick’s Gin kommt in einer schwarzen, traditionellen Apothekerflasche daher. Die schwarz-schimmernde Farbgebung bietet zwar eine ansprechende Optik. Die Flaschenform ist zylindrisch, sehr breit und nicht sonderlich hoch. Insgesamt passt die Flasche gut in die Hand, zählt allerdings zu den eher schwereren Exemplaren.
Das beigefarbene Etikett ist in Form einer Raute angelegt und zeigt oberhalb des zentralen Markenschriftzugs einen Wacholderzweig. Weiterhin wird auf das Gründungsdatum der Destillerie von William Grant & Sons im Jahr 1886 sowie auf die Besonderheiten „small batch“ und „handcrafted“ hingewiesen.
Das quadratische Etikett hinten führt grob die Bestandteile und Fertigung des Gins in Englisch auf.
An den horizontalen Flaschenschultern befindet sich in Reliefprägung der Schriftzug Hendrick’s Gin.
Der äußerst kurze Flaschenhals wird mit einem Naturkorken mit schwarzem Holzdeckel verschlossen.
Als Beigabe hängt in der Regel ein kleines Heft um den Flaschenhals. Dieses liefert ausführliche Informationen zum Hendrick’s Gin.
Geruch / Geschmack
In der Nase zeigt sich zu Beginn eine leichte harzige Note des Wacholders, gefolgt von einer sich entwickelnden, floralen Süße mit einer feinen Würze. Im Hintergrund steht einer dezenter Touch Koriander.
Im Mund wirkt der Gin äußerst rund und ausgeglichen. Zunächst steht eine intensive Wacholder-Note im Vordergrund. Nach einem kurzen Moment tritt eine süßliche Zitrus-Komponente auf, die dem Wacholder ausgleichend entgegensteht. Die Alkoholwärme sorgt für eine fein-strukturierte Intensität.
Der äußerst lange Nachklang ist angenehm fein und sehr mild. Die nun dezente Wacholdernote lässt der eher zurückhaltenden Gurkennote Raum, um sich im Abgang zu entfalten.
Empfohlene Trinkweise
Eine Besonderheit des Hendrick’s Gin ist, dass der Longdrink-Klassiker Gin Tonic statt mit der üblichen Zitronenscheibe mit einer Gurkenscheibe serviert wird. Generell bietet sich der Gin sowohl als Longdrink als auch Cocktail-Basis an, kann aber auch pur genossen werden. Im Ausland – insbesondere in Großbritannien – erfreut sich die äußerst ungewöhnliche Mischung von Hendrick’s Gin und Tee großer Beliebtheit. Eine solche Kreation wird anstelle herkömmlichem Tee zur Teatime serviert, beispielsweise in Kombination mit Gurkensandwiches.
Fazit