Jägermeister im Test: Kultiger Kräuterlikör

Der Jägermeister wird vom Familienunternehmen Mast-Jägermeister im niedersächsischen Wolfenbüttel nach einer im Jahr 1934 von Curt Mast fertiggestellten Rezeptur hergestellt. In dem Kräuterlikör stecken 56 Kräuter, Gewürze und Co. aus aller Welt. Genannt werden beispielhaft Sternanis, Zimt und Ingwerwurzel. Diese werden in vier sensorisch ähnliche Gruppen eingeteilt, exakt nach der lediglich zwei Menschen bekannten Rezeptur in Trockenmischungen abgewogen und in große Edelstahltanks gegeben. In diesen werden die Zutaten über 42 Tage immer wieder mit Neutralalkohol durchspült, sodass vier Mazerate entstehen. Nach der Filtration werden die vier Mazerate vermählt und als sogenannter Grundstoff für bis zu zwölf Monate in große Eichenholzfässer gegeben. Die Fässer sind vielfach vorbelegt beziehungsweise stark ausgespült, damit keine Reifung im eigentlichen Sinne, sondern lediglich eine Harmonisierung und Oxidation erfolgt. Es folgt das Abmischen mit Flüssigzucker, Karamell, Neutralalkohol und Wasser. Das Alkoholvolumen wird bei 35 Prozent eingestellt. Mehr Informationen zur Marke sind auf der Jägermeister-Übersichtsseite zu finden.

Jägermeister Glas und Flasche
Jägermeister

Optik / Flasche

Verfügbar ist der Jägermeister in einer ikonischen Grünglasflasche mit quaderförmigem Körper. Enganliegende Schultern führen zu einem kurzen Hals, der von einer Metallkappe verschlossen wird. Den Verschluss ziert neben dem Markennamen auch die Signatur von Gründer Curt Mast.
Auf dem Hauptlabel erblickt man das Logo, das Bezug nimmt auf eine Sage vom heiligen Hubertus, dem Schutzpatron der Jagd, und den Kopf eines Hirsches mit einem leuchtenden Kreuz zwischen dem Geweih zeigt. Unterhalb des Hirschkopfes ist der Markenname in schwarzer altdeutscher Schrift auf einem orangenen Banner aufgedruckt. Weiter darunter wird auf die Anzahl der Kräuter und das Herstellungsverfahren eingegangen. Umrandet wird das gesamte Etikett von einem Gedicht Oskar von Riesenthals in altdeutscher Schrift auf einem grünen Streifen: Das ist des Jägers Ehrenschild, daß er beschützt und hegt sein Wild, weidmännisch jagt, wie sich’s gehört, den Schöpfer im Geschöpfe ehrt.
Das Rücketikett erläutert einmal mehr grob das Herstellungsverfahren.

Galerie
Jägermeister Vorderseite
Vorderseite
Jägermeister Rückseite
Rückseite
Jägermeister Verschluss
Verschluss
Jägermeister Hals
Hals
Jägermeister Glas und Flasche
Jägermeister

Optik / Flasche

Die Flasche ist in der Form eckig, besteht aus Grünglas und lässt den dunklen Braunton des Jägermeister Kräuterlikörs nicht erkennen. Zwei Versionen des Etiketten sind verfügbar, einmal mit kräftigen Farben und einmal etwas matt in einer Art Nostalgie-Look – wie hier. Auf beiden Etiketten sind allerdings die gleichen Merkmale zu entdecken. Schon das bekannte Jägermeister-Logo selber bezieht sich auf eine Sage vom heiligen Hubertus, dem Schutzpatron der Jagd, und zeigt den Kopf eines Hirsches mit einem leuchtenden Kreuz zwischen dem Geweih. Unterhalb des Hirschkopfes ist der Markenname in schwarzer altdeutscher Schrift auf einem orangenen Banner aufgedruckt. Die Farbenkombination aus Orange und Schwarz ist vor allem bei den Merchandising-Produkten wiederzufinden. Umrandet wird das gesamte Etikett von einem Gedicht Oskar von Riesenthals in altdeutscher Schrift auf einem grünen Streifen: Das ist des Jägers Ehrenschild, daß er beschützt und hegt sein Wild, weidmännisch jagt, wie sich’s gehört, den Schöpfer im Geschöpfe ehrt.

Galerie
Jägermeister Vorderseite
Vorderseite
Jägermeister Rückseite
Rückseite
Jägermeister Verschluss
Verschluss
Jägermeister Hals
Hals

Geruch / Geschmack

Für die Nase hält der Jägermeister vielfältige Kräutertöne, erdige Wurzelnoten und frische Zitrusanklänge bereit. Im Speziellen sind Anis, Süßholz und Zimt, aber auch Orangen zu bemerken. Die karamellige Süße wirkt nicht aufdringlich oder schwer.
Im Mund entwickelt der Kräuterlikör eine beachtliche Intensität. Etwas spitz und scharf tritt eine Ingwerwürze in Begleitung von Anis in Erscheinung. Darüber hinaus steht eine Melange aus herben Kräutern und Wurzeln im Vordergrund. Die Karamellsüße sorgt für einen angenehmen Gegenpol und zudem für ein viskoses sowie wärmendes Mundgefühl. Zum Abgang hin übernehmen Zimt und ein trockeneres Mundgefühl.
Final zeigt sich ein bittersüßes Wechselspiel mit einem leicht viskosen Mundgefühl. Der Abgang hält recht lang an.

Empfohlene Trinkweise

Klassischerweise wird ein Kräuterlikör wie der Jägermeister als Digestif pur bei Zimmertemperatur gereicht. Das Unternehmen Mast-Jägermeister selbst hat für sich jedoch den Shot als „Perfect Serve“ ausgemacht. Explizit genannt wird eine Trinktemperatur von minus 18 Grad Celsius, was direkt aus dem Gefrierfach entspricht.
Genauso hat sich der Jägermeister als Basis für zahlreiche Drinks durchgesetzt. Besonders populär ist ein Longdrink in Kombination mit Energy Drink.

Fazit

4,0

sehr gut
Der Jägermeister ist ein geschichtsträchtiger Kräuterlikör aus Wolfenbüttel in Niedersachsen. Geschmacklich wird eine vielschichtige Aromatik mit bittersüßem Wechselspiel und viskosem Mundgefühl geboten. Gerade die Karamellsüße wirkt gut abgestimmt und nicht zu schwer. Allein der intensive und doch recht scharfe Antritt kann irritieren. Dennoch kann der Kräuterlikör recht gut pur getrunken werden, wird aber auch als Bestandteil zahlreicher Drinks geschätzt. Die Flasche bietet eine hohe Verabreitungsqualität und eine durchdachte Optik mit einem historischen Hintergrund. In Anbetracht des Preises von 12 Euro für die 0,7-l-Flasche bietet der Jägermeister eine herausragende Preisleistung.

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