Mit dem Jägermeister Winterkräuter bietet das Unternehmen Mast-Jägermeister im niedersächsischen Wolfenbüttel seit dem Jahr 2013 einen saisonalen Kräuterlikör für Herbst und Winter an. Als Grundlage dient die Rezeptur des originalen Jägermeisters mit 56 Kräutern, Gewürzen und Co. aus aller Welt. Genannt werden beispielhaft Sternanis, Zimt und Ingwerwurzel. Diese werden in vier sensorisch ähnliche Gruppen eingeteilt, exakt nach der lediglich zwei Menschen bekannten Rezeptur in Trockenmischungen abgewogen und in große Edelstahltanks gegeben. In diesen werden die Zutaten über 42 Tage immer wieder mit Neutralalkohol durchspült, sodass vier Mazerate entstehen. Nach der Filtration werden die vier Mazerate vermählt. Es folgt eine bis zu zwölf Monate lange Ruhephase in großen Eichenholzfässer. Die Fässer sind vielfach vorbelegt beziehungsweise stark ausgespült, damit keine Reifung im eigentlichen Sinne, sondern lediglich eine Harmonisierung und Oxidation erfolgt. Im Fall des Jägermeister Winterkräuter geschieht zusätzlich eine Anreicherung mit einem Mazerat winterlicher Zutaten wie Vanille, Zimt und Safran. Zuletzt kommt es zum Abmischen mit Flüssigzucker, Karamell, Neutralalkohol und Wasser. In der Flasche angekommen, liegt das Alkoholvolumen bei 25 Prozent. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Jägermeister-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Die Vierkantflasche, in die der Jägermeister Winterkräuter abgefüllt wird, entspricht der des klassischen Jägermeisters. Der Korpus ist groß und stabil gestaltet, der Hals, der von einem gold- und braunfarbenen Schraubverschluss aus Metall geschlossen wird, fällt sehr kurz sowie schmal aus. Der auffälligste Unterschied besteht in der dunkelbraunen Farbgebung des Glases, während beim originalen Jägermeister Grünglas Verwendung findet.
Das vordere Etikett ziert das bekannte Markenlogo, das den Kopf eines Hirsches – des Hubertushirsches – mit einem leuchtenden Kreuz zwischen dem Geweih sowie den Markennamen in Weiß zeigt. Unter dem Winterkräuter-Schriftzug weist eine Darstellung von Sternanis, Zimtstangen, Vanille und einem Apfel auf einige der verwendeten Zutaten.
Das Rücketikett informiert in wenigen Sätzen über die Zutaten und die empfohlenen Trinkformen.
Geruch / Geschmack
In der Nase zeigt der Jägermeister Winterkräuter einen komplexen Geruch, der durch die zahlreichen verwendeten Kräuter entsteht. Der Geruch bitterer Kräuter wird von Karamell-, Vanille- sowie Zimtnoten dominiert. Der Zimt verleiht dem Kräuterlikör eine ausgewogen warme Würze. Weiterhin trägt der Anis zu einer frischen angenehmen Intensität der Aromen bei.
Im Mund verstärken sich die beim Riechen gewonnenen Eindrücke zunehmend. Geschmacklich prägen Aromen von süßlich-bitterem Karamell und würzigem Zimt den Kräuterlikör, außerdem gesellen sich feine Spuren von Vanille hinzu. Der Sternanis sorgt für eine Intensität der gesamten Aromen, ohne dabei selbst zu stark in den Vordergrund zu rücken. Insgesamt gelingt ein äußerst ausgewogenes sowie mildes Geschmacksbild von einer süßlichen Würze bis zu einer feinen Bitterkeit. Der milde Geschmack wird durch die Reduzierung des Alkoholgehalts und der Bitterstoffe erreicht.
Im Abgang verliert der Kräuterlikör recht schnell an Intensität, es bleiben besonders Zimt und Anis zurück. Ein Brennen oder Kratzen bleibt beim Nachklang komplett aus.
Empfohlene Trinkweise
Naheliegend ist der Genuss der Jägermeister Winterkräuter pur bei Zimmertemperatur oder bei leichter Kühlung.
Von offizieller Seite stammt die Genussempfehlung als Heißgetränk, das zu gleichen Teilen aus Jägermeister Winterkräuter und heißem Wasser besteht. Das verliert der Kräuterlikör allerdings sowohl im Geruch als auch im Geschmack an Intensität. Zwar vermittelt die Wärme ein wohliges Gefühl, jedoch flachen die gesamten Aromen durch die Beigabe von Wasser stark ab.
Fazit