Test: Ardbeg Twenty Something 23 Jahre

Mit dem Ardbeg Twenty Something 23 Jahre präsentierte die auf der schottischen Insel Islay ansässige Ardbeg Distillery zu Anfang November 2017 einen limitierten Single Malt Whisky exklusiv für den Ardbeg Committee genannten Fanclub. Die 23-jährige Sonderabfüllung entstammt einer Zeit, in der die Brennerei vor der Schließung stand. In den 23 Jahren der Reifung in amerikanischen Bourbonfässern und spanischen Oloroso-Sherryfässern erlebte der stark getorfte Whisky die nicht zuletzt der derzeit mehr als 120.000 Mitglieder umfassenden Fangemeinde zu verdankende Wiedergeburt von Ardbeg in den 1990er-Jahren mit. Das Abfüllen in Flaschen fand mit einem Alkoholgehalt von 46,3 Prozent und ohne Kältefiltration statt. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Ardbeg-Übersichtsseite zu finden.

Ardbeg Twenty Something 23 Jahre Probe
Bild: Spirituosen-Journal.de
Probe

Ardbeg Twenty Something 23 Jahre Flasche
Bild: Moët Hennessy
Flasche

Optik / Flasche

Für eine Beschreibung des Designs stand uns keine Flasche des Ardbeg Twenty Something 23 Jahre zur Verfügung.

Geruch / Geschmack

Sobald der bronzefarbene Ardbeg Twenty Something 23 Jahre im Glas ruht, nimmt dessen intensiver Duft den Raum ein. Zur Entfaltung kommen die ausgeprägten Noten von Vanille und Schokolade, gepaart mit etwas Malz, Salz und einem feinen Torfrauch. Der von süß zu ledrig wechselnde Torfrauch macht kurz darauf Platz für dezente Zitrustöne und etwas Birne. Eine Schärfe ist nicht zu vernehmen.
Im Mund zeigt der Whisky zunächst eine Süße nach Vanille und Karamell, gefolgt von einer Würze nach Salz und Torfrauch mit einem Hauch Leder. An die Zunge legt sich kurzzeitig eine kleine Pfefferschärfe, ehe wieder süße Aromen von etwas Schokolade und Malz in den Vordergrund rücken.
Den extrem langen und durchaus milden Nachklang prägen warmer Torfrauch, Salz, Tabak, wenige Trockenfrüchte, Malz und Vanillecreme.

Versieht man den Ardbeg Twenty Something 23 Jahre mit wenigen Tropfen stillen Wassers, wird der Geruch süßer. Im Fokus stehen Schokolade und Vanillecreme, aber auch etwas Orange sowie ein Hauch Sherry. Dagegen bleiben kaum Rauch, kein Salz und kaum Früchte.
Geschmacklich erscheint der Whisky nun recht süffig, da auch milder. Der Preis ist eine geringere Komplexität und kaum noch Torfrauch. Das nur noch von einer Süße geprägte Geschmacksprofil verliert merklich an Tiefe.
Der Abgang fällt merklich kürzer und schwächer aus. Es bleiben noch etwas Torfrauch und wenig Süße zurück.

Empfohlene Trinkweise

Als Rarität wird der Ardbeg Twenty Something 23 Jahre ganz klar pur und bei Zimmertemperatur getrunken. Eine Kühlung oder Hinzugabe von Eiswürfeln hindert den Whisky bei seiner Entfaltung. Auch die Kombination mit wenigen Tropfen stillen Wassers hat sich als wenig lohnenswert erwiesen.


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Fazit

5,0

Ardbeg Twenty Something 23 Jahre Wertung
Der Ardbeg Twenty Something 23 Jahre soll eine flüssige Danksagung an das Ardbeg Committee für dessen Treue sein. Was der Whisky abliefert, ist ein aromatisches und fein getorftes Feuerwerk, das eine selten so beachtliche Komplexität und Intensität vorweisen kann. Den Genießer erwarten ein filigraner Geruch, ein raffinierter Geschmack sowie ein ewig langer Abgang. Zu raten ist der Genuss pur und bei Zimmertemperatur, ohne jegliche Zusätze. Obwohl der Ardbeg Twenty Something 23 Jahre exklusiv für das Ardbeg Committee aufgelegt wurde, haben es einzelne Exemplare in den Handel geschafft. Während die unverbindliche Preisempfehlung bei 480 Euro für die 0,7-l-Flasche inklusive Geschenkverpackung liegt, werden zum Zeitpunkt dieses Tests zwischen 500 und 600 Euro je Exemplar fällig. Was zunächst überteuert erscheint, ist in Anbetracht des hohen Alters und gebotenen Geschmackprofils ein durchaus nachvollziehbarer Kostenpunkt.

Preisvergleich
Ardbeg Twenty Something 23 Jahre (1 x 0,7 l)
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