Neben dem Aberfeldy 15 Jahre Napa Valley veröffentlichte die Aberfeldy Distillery im Herbst 2022 den Aberfeldy 18 Jahre Bolgheri als exklusive Limited Edition für den deutschen Markt. Hinter dem Single Malt Scotch Whisky der Red Wine Cask Collection steckt mit Stephanie Macleod die Master Blenderin des über die Brennerei in den schottischen Highlands verfügenden Dachunternehmens John Dewar & Sons. Zunächst kam der wie gewohnt in den Kupferbrennblasen von Aberfeldy aus ungetorftem Gerstenmalz und dem Wasser des nahen Pitilie Burn zweifach destillierte Single Malt in Ex-Bourbon- und Rechar-Casks. Zu einem unbekannten Zeitraum erfolgte die Umlagerung für ein Finish in ehemalige Rotwein-Barriques aus dem toskanischen Weinanbaugebiet Bolgheri. Nach alles in allem 18 Jahren der Reifung wurde mit einem Alkoholvolumen von 43 Prozent und zusammen mit Farbstoff abgefüllt. Soweit bekannt, verzichtete man auf eine Kältefiltration. Eine entstandene Flaschenanzahl wird nicht genannt. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Aberfeldy-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Den bernsteinfarbenen Aberfeldy 18 Jahre Bolgheri gibt es in einer Weißglasflasche in der für die Marke typischen Formgebung. Auffällig für diese ist ein etwas breiterer Sockel und ein beinahe rundlicher Körper mit sehr weiten Schultern. Der kurze und breite Hals verfügt über eine kleine Lippe. Zusätzlich umgibt diesen eine schwarze Papierbanderole, in Gelb bedruckt mit einem Wappen als Hoflieferant des britischen Königshauses.
Verschlossen wird die Flasche von einem Naturkorken, der in einen schwarzen Holzgriff eingelassen ist. Auf dem Griff befindet sich das goldgelbe Logo, das aus der Darstellung einer Brennblase und ein diese umgebenes Banner besteht.
Der Schriftzug der Aberfeldy Distillery findet sich als Reliefprägung sowohl vorne als auch hinten auf Schulterhöhe wieder. Das durchaus große, schwarze Etikett auf der Vorderseite verfügt über einen gelbgoldenen Aufdruck. Dieser setzt sich aus dem Markennamen, der Altersangabe und der Darstellung eines Fasses, das auf das Finish verweist, zusammen. In einer Ecke steht die Chargennummer. Diverse Ornamente mit Darstellungen von Trauben schmücken zudem das Etikett.
Ein etwas kleineres Rücketikett hält keine weiteren Merkmale bereit.
Verfügbar ist die Flasche des Aberfeldy 18 Jahre Bolgheri in einer schwarzen Geschenkverpackung, die dank fixiertem Metallboden und dicker Papphülle eine hohe Stabilität besitzt. Während den Deckel das Logo ziert, erinnert die Gestaltung der Vorderseite an die des Hauptlabels der Flasche. Hinten trifft man einen Infotext zum Whisky an.
Geruch / Geschmack
In die Nase gelangt Aberfeldy 18 Jahre Bolgheri mit einer seidigen Eichenwürze mit Anklängen von Rancio, leicht erdig-mineralischen Tönen sowie Nuancen von Pfeffer und Zimt. Auf ein kurzes Intermezzo von Kirschen und Trester folgen Vanille, Karamell und besonders Honig. Entfernt lässt sich ein Hauch weißer Schokolade vernehmen.
Der Geschmack liefert eine feine Eichenwürze mit wärmendem Mundgefühl, etwas erdig-mineralische Noten sowie leichte Anklänge von Pfeffer und Zimt. Danach machen sich Kirsche und Trester mit Honig, begleitet von Vanille und Karamell, bemerkbar. Zum Abgang hin wieder fein geröstete Eiche sowie Kräuter und Erdnüsse.
Der recht lange Nachhall fällt feinwürzig und seidig, dabei recht warm und voll aus. Nach und nach zeigen sich Eiche, Kräuter und Erdnüsse sowie Vanille, Karamell und schließlich Honig.
Mit wenigen Tropfen stillen Wassers wird der Geruch äußerst fein mit sanften Tanninen. Gleichzeitig lässt jedoch deutlich die Komplexität nach.
Im Mund nun sehr weich und rund, doch nur noch wenig Tiefe.
Auch der Abgang wird milder bei merklich weniger Charakter.
Empfohlene Trinkweise
Genießen sollte man den Aberfeldy 18 Jahre Bolgheri pur bei Zimmertemperatur. Eine Kühlung oder die Hinzugabe von Eiswürfeln kann die Entfaltung der Aromen hemmen. Auch von der Verbindung mit wenigen Tropfen stillen Wassers profitiert der Whisky nicht.
Wer dennoch einen Drink zubereiten möchte, kann dies in Form eines „Whisky Sour“, eines „Rob Roy“ oder eines „Old Fashioned“.
Fazit