Am gestrigen Sonntag ging die dreitägige 0711 Spirits zu Ende. Die zweite Ausgabe der Besuchermesse fand erneut in der Phoenixhalle im Römerkastell in Stuttgart-Bad Cannstatt statt. Über 80 Aussteller, darunter große namhafte Unternehmen genauso wie kleine Manufakturen, präsentierten Spirituosen aller Art. An den meisten Messeständen konnte zudem die ein oder andere Neuheit entdeckt werden. Nachfolgend präsentieren wir eine Auswahl neuer Spirituosen, die wir vor Ort entdeckt haben.
Tesla Sljivo
Vor circa einem Jahr führte Boric Markić nach einer langen Entwicklungsphase den Tesla Sljivo in Deutschland ein. Dieser kroatische Zwetschgenbrand beziehungsweise Sljivovica entstand in Zusammenarbeit mit einem befreundeten Frankfurter Barkeeper, um auch von vorne herein eine gute Mixbarkeit zu gewährleisten. Namenspate der Kreation ist der kroatischstämmige Nikola Tesla, einer der bedeutsamsten Erfinder des 19. und 20. Jahrhunderts.
Verfügbar ist der nach ersten Eindrücken sehr milde und fein-fruchtige Tesla Sljivo im gut sortierten Fachhandel für knapp 40 Euro.
Perola / Villa Rica
Der Nürnberger Vertrieb Perola hat mit dem Villa Rica 23 Jahre Single Barrel seit kurzer Zeit einen mexikanischen Rum im Portfolio. Aufgrund der 23-jährigen Reifezeit gilt diese Einzelfassabfüllung der Destillerie Licores Veracruz als der wohl älteste Rum Mexikos.
Bei einer kleinen Verkostung am Stand zeigte der Villa Rica 23 Jahre Single Barrel seine reichhaltige Würze von Eichenholz und Tabak. Das Exemplar ist für circa 60 Euro zu haben.
The Duke / Raritas Juniper
Am Stand von The Duke erwartete den Besucher der Raritas Juniper. Dieses limitierte Gemeinschaftsprodukt vereint die Gins von Bavarka, The Duke und Granit zuzüglich einer kurzen Reifezeit in Sauternes-Fässern. Insgesamt entstanden etwas mehr als 5.000 Flaschen.
Geschmacklich kann der Raritas Juniper reichlich kräutrige Noten und einen ewigen Nachklang vorweisen. Zudem macht sich die kurze Zeit im Fass nicht nur optisch, sondern auch dezent im Geschmack bemerkbar. Zu haben ist ein Exemplar für einen Preis knapp über 40 Euro.
Blaue Maus / Sylter Tide Whisky
Die oberfränkische Whiskydestillerie Blaue Maus hatte ein Fass ihres Sylter Tide Whiskys dabei. Der im vergangenen Jahr entstandene Single Malt Whisky reifte zunächst für vier Jahre in Eichenholzfässern in Oberfranken und weitere sechs Monate in neuen Eichenholzfässern auf einer Tidebank vor Sylt.
Die zweite Ausgabe vom Sylter Tide Whisky soll im kommenden Frühling abgefüllt und auf den Markt gebracht werden.
Lantenhammer Kaffee Liqueur
Lantenhammer hatte den neuen Lantenhammer Kaffee Liqueur am Stand. Dieser durch Kaltmazeration mit Kaffee gewonnene Likör besitzt ein Alkoholvolumen von 25 Prozent und wie sich gezeigt hat, ein kraftvolles sowie authentisches Kaffeearoma, begleitet von süßer Sahne und Nüssen.
Die 0,5-l-Flasche des Lantenhammer Kaffee Liqueur gibt es für circa 25 Euro im Handel.
Slyrs Fifty One
Die zu Lantenhammer gehörende Whiskymarke Slyrs präsentierte nicht nur ihr Flaggschiff, den Slyrs 12 Jahre, sondern auch den erst im Spätjahr 2015 gelaunchten Slyrs Fifty One. Der auch als „großer Bruder“ bezeichnete Single Malt Whisky vereint praktisch das gesamte Angebot der Brennerei am Schliersee, bestehend aus unterschiedlich lange gereiften Whiskys und gefinishten Varianten aus ehemaligen Sherry-, Portwein- und Sauternes-Fässern. Abgefüllt besitzt der Slyrs Fifty One einen namensgebenden Alkoholgehalt von 51 Prozent, ist nicht kältegefiltert und frei von Farbstoff.
Geschmacklich sorgt der hohe Alkoholgehalt für eine besondere Intensität des durchaus breitem Spektrum an Aromen. Erhältlich ist der Slyrs Fifty One für knapp 60 Euro.
Sash & Fritz
Der Sommelier und Weinhändler Peter Steger hatte seinen Sash & Fritz Wodka dabei. Die noch junge Kreation wird zu 100 Prozent aus deutschem Weizen und klarem Quellwasser des Erzgebirges gewonnen, in einer kleinen Brennerei in Norddeutschland fünffach destilliert und anschließend fünffach filtriert. Die Bezeichnung Sash & Fritz spielt auf die Freundschaft zwischen dem Kaiser von Russland, „Sash“ Alexander I. Pawlowitsch Romanow, und dem König von Preußen, „Fritz“ Friedrich Wilhelm III, im 18. Jahrhundert an.
Bei einer kleinen Verkostung am Stand bewies der Wodka seine Milde, gepaart mit leichten Noten von Früchten und Getreide. Der Preis für die 0,7-l-Flasche liegt bei knapp über 20 Euro.
Japan Whisky / Suntory Ice Gin
Am Stand des deutschen Importeurs Japan Whisky wurde der hierzulande neue Suntory Ice Gin aus Japan ausgestellt. Dieser 37-prozentige Gin wird durch Eis gefiltert und ist in puncto Geschmack recht simpel gestrickt, dafür sehr mild und sehr frisch von Zitrusnoten.
Preislich wird die 0,5-l-Flasche wohl deutlich unter 20 Euro liegen. Inwieweit sich die Verfügbarkeit entwickeln wird, ist noch nicht ersichtlich.
GDP / Edinburgh Cannonball Gin
Der deutsche Vertrieb Global Drinks Partnership stellte den Edinburgh Cannonball Gin aus. Diese erst kurz vor Jahreswechsel in Deutschland eingeführte Sorte besitzt im Vergleich zum klassischen Edinburgh Gin die doppelte Menge Wacholder und zusätzlich Szechuanpfeffer. In die Flasche gelangt der Gin mit 57,2-prozentiger Navy Strength.
Den geballten Geschmack bestimmt eine beachtliche Präsenz von Wacholder. Eine alkoholische Schärfe ist trotz der Navy Strength nicht zu erkennen. Erhältlich ist die bereits im neuen Look der Marke erstrahlende Flasche für knapp 40 Euro im ausgewählten Fachhandel.
Wiegand Manufactur / Lyonel Barrel Aged Special Edition
Die Wiegand Manufactur Weimar hatte neben ihrem Lyonel Dry Gin eine fassgereifte Variante dabei. Die Lyonel Barrel Aged Special Edition besitzt einen goldbraunen Farbton und ein Alkoholvolumen von 47 Prozent.
Bereits kurze Zeit im Mund entfaltet der Gin seine Vielzahl an besonders feinwürzigen Aromen, einschließlich frischer Akzente von Anis und Ingwer. Hinzukommt eine alkoholische Milde. Die in erster Linie im gut sortierten Fachhandel verfügbare 0,5-l-Flasche der Lyonel Barrel Aged Special Edition schlägt mit 55 Euro zu Buche.
