Im Frühjahr 2015 erblickte mit dem Bockfieber ein als Halbbitter betitelter Kräuterlikör in Sachsenheim in Baden-Württemberg das Licht der Welt. Der ehemalige Porsche Manager und passionierte Jäger Holger Härter rief die Marke, deren Name in der Jägersprache einen Zustand der Erregtheit vor oder kurz nach dem Abschuss eines Tieres beschreibt, zusammen mit seiner Tochter Lena Härter ins Leben. Mit der Herstellung betraut ist die Höllberg Brennerei in Oberkirch im Schwarzwald. Durch die Kombination von Mazeration und Destillation werden insgesamt 32 ausgewählte Kräuter, Gewürze und Früchte verarbeitet, dazu zählen Kalmuswurzel, Süßholzwurzel, Sternanis, Lavendelblüten, Orangenschalen, Bitterorange sowie Gewürznelken. Zudem erfolgt eine obligatorische Süßung in Höhe von mindestens 100 Gramm Zucker pro Liter. Beim Abfüllen in Flaschen liegt das Alkoholvolumen bei 32 Prozent. Soweit bekannt, kommt kein Farbstoff zum Einsatz. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Bockfieber-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Abgefüllt wird der Bockfieber Kräuterlikör, der einen dunkelbraunen Farbton mit rotem Schimmern aufweist, in eine sehr hohe Weißglasflasche. Deren Form zeichnet ein hoher zylindrischer Körper auf einem massiven Sockel aus. Rundliche Schultern führen zu einem eher langen, schlanken Hals.
Beim Verschluss handelt es sich um einen Kunstkorken, der in einen hellen Holzgriff eingelassen ist.
Auf der Vorderseite trifft man kein Etikett, sondern einen direkten Glasaufdruck an. Dieser fällt vergleichsweise minimalistisch aus. Neben der weißen Produktbezeichnung ist die eine weiße Holzoptik zierende Silhouette eines Rehbocks samt rotem Markenschriftzug vorhanden. Letzterer befindet sich auf einer Art Banderole, die einmal um die Flasche herum führt.
Den Markenschriftzug trifft man auf der Rückseite erneut an. Darüber hinaus existieren auf der Rückseite keine nennenswerten Infos.
Geruch / Geschmack
Recht kräftig und warm dringt der Bockfieber Kräuterlikör in die Nase vor. Auf reife, süße und bittere Orangentöne folgen die süßen sowie würzigen Noten von Karamell, Süßholz, Zimt, Nelke und Anis. Kurzzeitig weist der Geruch ein erdig kräutriges Aufblitzen auf, ehe Nuancen von Limette und Lavendel in den Vordergrund drängen.
Im Mund zeigt sich der Kräuterlikör sehr mild, warm und zudem eher süß als bitter. Im Mittelpunkt steht eine Komposition ausgeprägter Aromen von fruchtiger Orange, süßem Karamell und würzigem Zimt, umrahmt von leicht herben Kräutertönen. Zum Abgang hin prägen den Geschmack zudem Nuancen von Lavendel und Anis. Punktuell macht sich außerdem etwas Nelke bemerkbar.
Den recht langen und sehr milden Abgang bestimmen Noten von Anis, Lavendel, Zimt, Karamell, Süßholz und Chinarinde. Nach und nach wird der Nachhall merklich trocken und leicht bitter. Zu guter Letzt können Spuren von Haselnuss sowie etwas Orange und Limette vernommen werden.
Empfohlene Trinkweise
Puristen sollten die Bockfieber Kräuterlikör bei Zimmertemperatur oder leicht gekühlt genießen. Aufgrund der vorhandenen Milde und der recht verhaltenen Süße kann auf eine starke Kühlung, die nicht selten essenzielle Nuancen raubt, verzichtet werden.
An Popularität gewinnt zusehends das Mixing mit Kräuterlikören. Die auf der offiziellen Markenwebsite gelisteten Drinkideen reichen von einem Longdrink wie dem „Gingerbock“ in Kombination mit Ginger Beer bis hin zu einer Kaffeevariante wie dem „Bockpresso“.
Fazit
Update (3. Juli 2020)
Wir haben unseren Verkostungsbericht des Bockfieber Kräuterlikörs auf den aktuellen Stand gebracht und mit neuen Bildern ausgestattet.