Im Frühjahr 2021 präsentierte das Unternehmen Sierra Madre im nordrhein-westfälischen Hagen seinen Remedy Pineapple. Wie schon der Remedy Spiced und der Remedy Elixir soll auch die dritte Spirituose der Marke die während der US-amerikanischen Prohibition Anfang des 20. Jahrhunderts spielende Geschichte des fiktiven Apothekers und Alchemisten Frank M. Farrington erzählen. Auf Grundlage einer Rezeptur, die auf Farringtons Experimentierfreude zurückgehen soll, wird die auch „The Tropical Treasure“ genannte Spirituose durch die Vermählung eines als mild beschriebenen Blends nicht näher beleuchteter, aber gereifter Rums aus Trinidad & Tobago, Barbados und der Dominikanischen Republik mit einer aus dem Fruchtfleisch der Ananas gewonnenen Essenz hergestellt. Ob es zusätzlich zu einer Süßung kommt, ist den uns vorliegenden Infos nicht zu entnehmen. Abgefüllt wird mit einem Alkoholvolumen von 40 Prozent. Außerdem erfolgt die Hinzugabe von Farbstoff. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Remedy-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Das Abfüllen des kräftig goldfarbenen Remedy Pineapple geschieht in eine recht wuchtige, aber durchaus handliche Apothekerflasche aus Braunglas. Der breite, zylindrische Körper steht standfest auf einem ebenso breiten Boden. Am anderen Ende führen rundliche, stark angewinkelte Schultern zu einem kleinen Hals, der wiederum in eine breite Lippe mündet.
Verschlossen wird die Flasche von einem Kunstkorken an einer dunklen Holzkappe. Ein als Siegel fungierender Papierstreifen zeigt ein gelbes und braunes Ananasmuster sowie oben auf das stilisierte Abbild einer grünen Ananas.
Auf der Vorderseite der Flasche befindet sich ein großes Etikett, dessen Rahmen erneut das Ananasmuster und vereinzelt Ornamente zeigt. Vor hellgrünem Grund, mit dezenten Darstellungen von Palmenblättern, erblickt man den schwarzen Markenschriftzug und die grüne Qualitätsbezeichnung. Weiter sind eine Beschreibung der Spirituose, die Signatur von Apotheker und Alchemist Frank M. Farrington sowie eine von einer Schlange umschlungene Ananas abgebildet. Letzteres könnte eine Anspielung auf den Äskulapstab sein.
Das Rücketikett fällt etwas kleiner aus. Ein Text erzählt die Legende hinter der Marke und der Spirituose.
Geruch / Geschmack
Sehr fruchtig, süß und mit einer leichten Wärme gelangt der Remedy Pineapple in die Nase. Im Vordergrund stehen sehr reife und sehr ausgeprägte Noten von Ananas, die von Anklängen von Mango, Orange und Himbeere begleitet werden. Weiter zeigen sich Nuancen von Vanille, Melasse und Honig. Eine Schärfe ist zu keinem Zeitpunkt existent.
Im Mund entfaltet sich die Spirituose mit nicht unwesentlicher Kraft. Zunächst erscheint die Süße leicht überhöht, was sich jedoch mit der Zeit legt. Besonders präsent ist eine Fruchtigkeit mit Aromen von Ananas, Mango, Orange und Himbeere, gepaart mit Anklängen von Honig. Zunehmend entwickelt sich eine angenehme Alkoholwärme, frei jeglicher Schärfe. Darüber hinaus schwingen Rum-typische Aromen von Vanille, Karamell, Melasse und wenig Eichenholz sowie ein Hauch Pfeffer mit.
Den mittellangen Abgang prägen ein angenehmes Mundgefühl und eine stimmige Süße mit Noten von Ananas, Honig, Vanille, Karamell und Melasse. Mit der Zeit wird der Nachhall merklich trockener.
Empfohlene Trinkweise
In Anbetracht des gebotenen Geschmacksprofils lädt der Remedy Pineapple zum Purgenuss bei Zimmertemperatur oder bei leichter Kühlung ein. Eine zu starke Kühlung sollte zugunsten der freien Entfaltung auch subtiler Nuancen vermieden werden.
Mindestens so geeignet wie für den puren Genuss ist die Spirituose das Mixen von Longdrinks und Cocktails. Die denkbare Mixability reicht von einem „Horse’s Neck“ über einen „Daiquiri“ bis hin zu einem „Mai Tai“.
Fazit