Test: Ardbeg Corryvreckan

Der Ardbeg Corryvreckan erweitert seit dem Jahr 2009 das Kernsortiment der Ardbeg Distillery auf der schottischen Insel Islay. Den nach einem Wasserstrudel nördlich der Inseln Islay und Jura benannten Single Malt Whisky gewinnt die Brennerei aus dem stark getorften Gerstenmalz – der Phenolgehalt liegt bei circa 50 ppm – von Port Ellen Maltings und dem torfigen Wasser aus dem nahen Loch Uigeadail. Versehen mit Hefe findet die Fermentation über mindestens 50 Stunden statt, ehe es anschließend zu einer zweifachen Destillation in Kupferbrennblasen kommt. Ein sogenannter Purifier lässt schwere und damit torfhaltige Alkohole in die Brennblase zurücklaufen, was laut Brennerei einer dritten Destillation gleichkommen soll. Das so gewonnene Destillat reift in erster Linie in ehemaligen Bourbonfässern, während auch ehemalige Sherryfässer und neue französische Eichenholzfässer zum Einsatz kommen sollen. Ihre ungenannte Reifephase verbringen die Fässer in einem Warehouse am Meer. Mit einem Alkoholvolumen von 57,1 Prozent, ohne Kältefiltration und ohne Farbstoff gelangt der Whisky schließlich in Flaschen. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Ardbeg-Übersichtsseite zu finden.

Ardbeg Corryvreckan Glas und Flasche
Ardbeg Corryvreckan

Optik / Flasche

Erhältlich ist der Ardbeg Corryvreckan in einer noch recht handlichen Grünglasflasche. Die Formgebung zeichnet ein im unteren Drittel leicht taillierter Körper in Zylinderform aus. Der recht breite Boden bietet eine angemessene Standfestigkeit. Am Ende sind es rundliche Schultern, die in einen mittellangen und bauchigen Hals übergehen. Besagten Hals umgibt eine schwarze Banderole, versehen mit keltischen Ornamenten und der stark verzierten Initiale „A“ des Markennamens Ardbeg.
Ein Naturkorken, befestigt an einer schwarzen Kunststoffkappe, verschließt die Flasche.
Die Vorderseite der Flasche ziert neben einer Reliefprägung mit dem Gründungsjahr und dem Buchstaben „A“ ein großes, dunkelbraunes Etikett. Im Mittelpunkt stehen der von einem goldfarbenem Rahmen umgebene Markenschriftzug in Beige und eine leicht scherzhafte Darstellung des namensgebenden Wasserstrudels, die ein Wikingerschiff beim Entkommen vor dem „Corryvreckan“ zeigt. Außerdem befindet sich ein kurzer Text über die Aromatik des Whiskys auf dem Hauptlabel.
Das quadratische Rücketikett führt eine Erläuterung zum Wasserstrudel und eine Landkarte mit dem genauen Standort auf.

Die Flasche kommt in einer Geschenkverpackung aus olivgrüner Pappe mit passabler Stabilität daher. Bei einem Transport empfehlen wir das Stützen des Bodens. Abgesehen von dem mit keltischen Verzierungen versehenen „A“ im Großformat nimmt ein Duplikat des Hauptlabels die Vorderseite der Verpackung ein. Hinten findet man eine Erzählung zum Wasserstrudel.

Galerie
Ardbeg Corryvreckan Vorderseite
Vorderseite
Ardbeg Corryvreckan Vorderseite Etikett
Vorderseite Etikett
Ardbeg Corryvreckan Rückseite
Rückseite
Ardbeg Corryvreckan Rückseite Etikett
Rückseite Etikett
Ardbeg Corryvreckan Hals
Hals
Ardbeg Corryvreckan Verpackung und Flasche
Verpackung

Geruch / Geschmack

Den kräftigen Geruch des Ardbeg Corryvreckan prägen die Noten von Malz, Vanille, etwas Karamell, süßlichem Torfrauch, ein paar Trockenfrüchten, Schokolade, Pfeffer und frischem Zuckerrohr. Hinzukommt eine leichte Zitrusfrische im Hintergrund. Insgesamt ist nur eine geringe Schärfe vorhanden.
Mit einer beachtlichen Intensität entfaltet sich der Whisky im Mund. Deutlich ausgeprägte Aromen von Vanille, Malz, Karamell, Eichenholz, süßlicher Torfrauch und Honig legen sich an Gaumen und Zunge. Außerdem zählt eine pfeffrige Schärfe zur Aromatik. Zum Abgang hin erkennt man noch Trockenfrüchte und etwas Lakritze.
Das Finish ist sehr lang und ölig, mit Nuancen von Vanille, Malz, Eichenholz, Schokolade, Torfrauch und ein paar Trockenfrüchten.

In Kombination mit wenigen Tropfen stillen Wassers erreicht der Ardbeg Corryvreckan eine samtige Milde. Nun stehen Malz, Vanille, Toffee, etwas süßlicher Torfrauch, ein Hauch Tabak sowie eine leichte Zitrusspur im Vordergrund.
Geschmacklich erweist sich der Whisky nun als sehr harmonisch. Neben der von Vanille, Toffee, Malz, mildem Torfrauch, Honig, mildem Pfeffer und wenig Trockenfrüchten geprägten Aromatik ist nur noch eine punktuelle Schärfe bemerkbar.
Der weiterhin sehr lange Abgang klingt cremig mit Noten von Vanille, Malz, Toffee, wenig süßem Torfrauch und Schokolade aus.

Empfohlene Trinkweise

Aufgrund des hohen Alkoholvolumens und der aromatischen Intensität ist der Ardbeg Corrycreckan zunächst ein Sipping-Whisky. Der Purgenuss sollte in jedem Fall ungekühlt erfolgen. Mit wenigen Tropfen stillen Wassers entfaltet der Whisky außerdem noch ein ansprechendes, alternatives Geschmacksprofil.
Wenn es um das Mixen von Cocktails geht, bieten sich die Drinks „Old Fashioned“ oder „Rob Roy“ an. Einem „Whiskey Sour“ kann zudem mit nur wenigen Tropfen ein torfiger Touch verliehen werden.

Fazit

4,0

Ardbeg Corryvreckan Wertung
Der Ardbeg Corryvreckan soll thematisch und geschmacklich dem „Corryvreckan“, dem zweitgrößten bekannten Wasserstrudel der Welt, gewidmet sein. Tatsächlich ist der mit einem hohen Alkoholvolumen und reichlich Torf ausgestattete Single Malt Whisky ansprechend wild und kräftig, ohne dabei allzu scharf zu sein. Die facettenreiche Aromatik versprüht eine Vielzahl von recht feinen Noten, einschließlich angenehm süßlichen Torfrauchs. Das Finish gefällt zudem durch seine Länge, Intensität und Komplexität. Wer den Whisky rau und temperamentvoll mag, sollte ihn pur und bei Zimmertemperatur genießen. Für einen etwas samtigeren und harmonischeren Genuss kann man wenige Tropfen stillen Wassers hinzugeben. Ferner bietet sich auch das Mixen von Cocktails an. Das Design der Flasche ist nicht nur ansprechend traditionell und modern zugleich, sondern auch humorvoll im Detail. Die 0,7-l-Flasche des Ardbeg Corryvreckan ist inklusive der Geschenkverpackung für einen stimmigen Preis von circa 54 Euro zu haben.

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Stand 4. Oktober 2024 08:45 Uhr. Preise inklusive Mehrwertsteuer. Alle Angaben ohne Gewähr. Bezahlte Links.