Bericht: Entdeckungen auf der Finest Spirits 2018

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American Whiskey
Im Sommer des vergangenen Jahres kam der Bulleit Bourbon 10 Jahre aus Kentucky nach Deutschland. Der Neuling wird nach der gleichen Rezeptur des klassischen Bulleit Bourbon gebrannt und für eine Mindestreifezeit von zehn Jahren in extra stark ausgebrannte Fässer aus amerikanischer Weißeiche gegeben. Der Alkoholgehalt wird bei 45,6 Prozent eingestellt.

Bulleit
Bild: Spirituosen-Journal.de

In diesem Monat führt der norddeutsche Importeur Borco die amerikanischen Whiskeys Larceny und Pikesville in Deutschland ein. Der Larceny Straight Bourbon Whiskey entsteht bei Heaven Hill Distilleries in Kentucky. Es ist von circa sechs Jahren der Reifezeit in amerikanischen Weißeichenfässern die Rede. Ein besonderes Merkmal stellt die Maische dar, die neben dem Hauptanteil Mais als zweites Getreide Weizen und nicht wie so oft Roggen enthält. Der Alkoholgehalt liegt bei 46 Prozent. Auch der Pikesville Straight Rye Whiskey wird von Heaven Hill hergestellt. Neben Roggen werden Mais und Gerstenmalz destilliert. Die Reifung dauert sechs Jahre in amerikanischen Weißeichenfässern an. Abgefüllt wird mit einem Alkoholvolumen von 55 Prozent.

Larceny und Pikesville
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Allem Anschein nach haben zwei American Whiskeys ihren Weg neu nach Deutschland gefunden. Die beiden Qualitäten Winchester Bourbon und Winchester Rye werden in South Carolina hergestellt, wenige Monate zur Reifung gegeben und mit einem sogenannten TerrePURE-Verfahren veredelt. Beide weisen ein Alkoholvolumen von 45 Prozent auf.

Winchester
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In den USA bereits vorhanden, hierzulande jedoch nicht: der Jim Beam Single Barrel Bourbon. Wie die Bezeichnung schon verrät entstammt dieser Kentucky Straight Bourbon Whiskey aus ausgewählten Einzelfässern. Eine Altersangabe gibt es nicht. Das Abfüllen in Flaschen erfolgt mit einem Alkoholgehalt von 47,5 Prozent. Ob die Qualität auch zu irgendeinem Zeitpunkt nach Deutschland kommt, konnte nicht beantwortet werden.

Jim Beam
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Irish Whiskey
Unter dem Markennamen Black Rock lässt der deutsche Importeur und Händler Irish Whiskeys in unregelmäßigen Abständen nach eigenen Angaben charakterstarke bis ungewöhnlich wilde Whiskeys aus Irland abfüllen. Vor wenigen Wochen stieß der Black Rock Batch 4 dazu: ein Single Malt Whiskey, der in einer nicht genannten Brennerei untypischerweise zweifach und nicht dreifach destilliert wurde. Insgesamt 16 Jahre dauerte die Reifung in einem stark ausgebrannten First-Fill-Bourbonfass an. Aus dem Single Cask konnten 216 Flaschen bei einer Alkoholstärke von 56,4 Prozent befreit werden. Zu einer Kältefiltration oder einer Färbung kam es nicht. Über Irish Whiskeys haben es zudem vier Einzelfassabfüllungen der altirischen Marke Burke’s nach Deutschland geschafft. John Teeling, der mit seiner Great Northern Distillery noch keine eigenen Whiskeys abfüllen kann, erwarb die Marke Burke’s vor vielen Jahren und präsentiert unter dem Namen nun Single Malt Whiskeys aus seinem Fassbestand. Alle vier Abfüllungen sind 15 Jahre alt, nicht kältegefiltert, nicht gefärbt und mit Fassstärke abgefüllt. Die Alkoholvolumina liegen bei circa 57 Prozent.

Black Rock
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Kurz vor Jahreswechsel erreichte der Teeling Revival Volume IV 15 Jahre den deutschen Fachhandel. Die vierte Sonderabfüllung der Reihe, die zur Feier der Neuerrichtung der Teeling Distillery in Dublin ins Leben gerufen wurde, ist ein Single Malt Whiskey, der 15 Jahre in ehemaligen Bourbonfässern verbrachte, ehe ein einjähriges Finish in ehemaligen Muscatfässern folgte. Weltweit existieren 10.000 Flaschen. Das Alkoholvolumen liegt bei 46 Prozent, zu einer Kältefiltration oder Färbung kam es nicht.

Teeling
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Wie schon in den letzten Jahren brachte die Walsh Whiskey Distillery auch Ende 2017 eine Writers Tears Cask Strength Edition auf den Markt. Bei der Sonderedition handelt es sich um einen Blend aus irischen Single Malt und Single Pot Still Whiskeys aus ehemaligen Bourbonfässern mit 53-prozentiger Alkoholstärke. Die Limitierung umfasst 5.280 Flaschen.

Writers Tears
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Deutscher Whisky
Am 6. Dezember wurde die Black Forest Rothaus Edition 2017 gelauncht. Für den Black Forest Rothaus Pinot Noir Cask Finish kam der im Dezember 2013 in der Destillerie Kammer-Kirsch in Karlsruhe zweifach aus dem Braumalz und dem Brauwasser der Badischen Staatsbrauerei Rothaus gebrannte Single Malt Whisky zunächst für ein Jahr in ehemalige Bourbonfässer. Anschließend, im Dezember 2014, folgte die Nachreifung in frisch entleerten und speziell ausgesuchten Spätburgunder-Rotweinfässern des Weinguts Franz Keller. Nach insgesamt rund drei Jahren wurde die Limited Edition mit einer Fassstärke von 52,9 Prozent und ohne Filtration in Flaschen abgefüllt. Es ist die zweite Sonderedition, die in Kooperation mit dem Weingut Franz Keller entstand.

Black Forest Rothaus
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Japanischer Whisky
Seit wenigen Monaten bietet die japanische White Oak Distillery mit dem Akashi Meisei einen neuen Blended Whisky an. Die Kernqualität besteht zu 45 Prozent aus Malt Whiskys und zu 55 Prozent aus Grain Whiskys. Über die Reifung gibt es keine Infos. Doch der Alkoholgehalt liegt bei 40 Prozent.

Akashi
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Taiwanesischer Whisky
Ebenfalls aus dem asiatischen Raum – und zwar aus Taiwan – stammt der neue Yushan Blended Malt Whisky. Die Nantou Distillery vermählt in diesem Blend in Ex-Bourbon- und Ex-Sherryfässern gereifte Malt Whiskys mehrheitlich aus der eigenen Brennerei. Wie lang die Reifung stattfindet, gibt der Hersteller nicht an. In die Flasche kommt der Whisky mit einer Alkoholstärke von 40 Prozent und ohne Farbstoff.

Yushan
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