0711 Spirits 2023: Neues und Entdecktes im Überblick

Nach zwei Jahren Pause konnte die 0711 Spirits am vergangenen Wochenende, vom 27. bis 29. Januar, endlich ihr Comeback feiern. Mit gut 80 Ausstellern in der Phoenixhalle im Römerkastell in Stuttgart-Bad Cannstatt gelang es dem Veranstalter Prowhisky wieder, eine stolze Anzahl Genießer anzulocken. Unter den Ausstellern befanden sich vor allem kleine Manufakturen und regionale Brennereien.

Mademoiselle Kokou
Auch die ein oder andere Neuheit gab es zu entdecken. So zum Beispiel die Mademoiselle Kokou getaufte Kokosnussspirituose. Den erst gegen Ende 2021 gelaunchten Coconut Spirit lässt die in Stuttgart ansässige Gründerin Kerstin Krüger-Worreschk von der Genussbrennerei Monter in Rehlingen-Siersburg im Saarland herstellen. Die Brennerei destilliert zunächst das Fruchtfleisch der Kokosnuss. Anschließend werden in dem Destillat noch Kokosraspeln mazeriert. Betontermaßen verzichtet man auf Zusätze. Die mit einem Alkoholgehalt von 40 Prozent abgefüllte Spirituose soll kantig und kompromisslos, aber im gleichen Moment auch zart und fein den unverfälschten Geschmack der frischen Kokosnuss entfalten.

Kokou
Bild: Spirituosen-Journal.de

Bockfieber
Bockfieber brachte aus dem nahen Sachsenheim zwei Neuheiten mit: einen Kaffeelikör und einen Kaffeegeist. Für beide arbeitet man mit der Dinzler Kaffeerösterei im bayerischen Irschenberg zusammen. Verarbeitet wird ausschließlich direkt von einem Bauern in Kolumbien bezogener Waldkaffee. Nach dem Rösten in einem Langzeit-Trommelröstverfahren wird der Kaffee über vier Wochen in Neutralalkohol mazeriert. Während für den Likör lediglich noch die obligatorische Süßung erfolgt, wird für den Geist noch eine Destillation vorgenommen. Letzterer kommt ohne Zucker aus. Wie gewohnt verzichtet das Unternehmen Bockfieber, das seine Spirituosen von der Höllberg Brennerei in Oberkirch im Schwarzwald herstellen lässt, auf Aromenzusätze und Farbstoff.

Bockfieber Kaffeegeist und Kaffeelikör
Bild: Spirituosen-Journal.de

Sauerländer Edelbrennerei
Das Wort „Kurios“ trifft auf das zu, was die aus Kallenhardt in Nordrhein-Westfalen angereiste Sauerländer Edelbrennerei mitbrachte: den HerGINg. Dieser vor gut einem Jahr gemeinsam mit dem Koch Johann Lafer entwickelte Gin verbringt seine Reifung in Fässern, in denen sich zuvor Hering befand. Im Detail handelt es sich um 250 Liter große Virgin-Oak-Casks, die mit circa 250 Kilogramm ausgenommenen Hering sowie einem Wasser-, Wein- und Pökelsalzsud befüllt werden. Nach sechs Monate werden die Fässer entleert und mit dem hauseigenen London Dry Gin, dem ausschließlich aus Wacholderbeeren gewonnenen Simply Gin, befüllt. Das Resultat: ein goldfarbener Gin, der mit einem einzigartigen maritimen Touch aufwarten soll.

HerGINg
Bild: Spirituosen-Journal.de