Im Jahr 2021 fassten Destillateurmeister Paul Brusdeilins und Katharina Ulrich den Entschluss, entgegen neuartiger Trends einen Gin zu entwickeln, der seiner einstigen Bedeutung wieder gerecht werden sollte. Heraus gekommen ist der Wilder Mind Dry Gin, dessen Launch im Sommer 2022 erfolgte. Die Herstellung wird in Eigenregie auf einer Kupferbrennblase inmitten des Naturparks Holsteinische Schweiz vorgenommen. Die Basis bilden 15 Botanicals, darunter Wacholderbeeren, Grapefruit- und Zitronenzesten, Galgantwurzel, Lavendel, Timutpfeffer, Salbei und Zeder. Ein Teil erfährt im Vorfeld zur Destillation eine Mazeration in Neutralalkohol, während ein anderer Teil, im Speziellen die Grapefruit- und Zitronenzesten, im Zuge des Brennvorgangs über einen Geistkorb einer Dampfinfusion unterzogen wird. Nach der Ruhephase in Edelstahlkannen gelangt der Gin mit einem Alkoholgehalt von 42 Prozent, ohne Kältefiltration und ohne Zuckerzugabe in Flaschen. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Wilder-Mind-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Abgefüllt wird der maximal leicht trübe Wilder Mind Dry Gin in eine Flasche aus dunkelgrünem Recyclingglas und mit zahlreichen Einschlüssen. Die schlanke, dafür recht hohe Flasche verjüngt sich allmählich zum Boden hin. Am anderen Ende führen rundliche Schultern zu einem kleinen gestauchten Hals.
Beim Verschluss handelt es sich um einen großen Naturkorken aus Portugal. Befestigt ist dieser an einem Griff ebenfalls aus Naturkork.
Die gering gehaltene Etikettierung besteht aus Baumwollpapier. Vorne ist ein kleines Etikett angebracht, das vor einem warm-weißen Grund den dunkelgrauen Markennamen ziert.
Das etwas größere Rücketikett hält eine knappe Beschreibung des Gins bereit.
Geruch / Geschmack
Der Geruch des Wilder Mind Dry Gins erweist sich als sehr seidig mit ausgeprägten Noten von würzig-waldigem Wacholder in Kombination mit wärmend frischer Grapefruit und blumig süßlichem Lavendel. Weiter zeigt sich ein sehr harmonisches Potpourri aus herbalen, hölzernen und wurzeligen Noten zuzüglich eines leichten Hauchs Pfeffer.
Geschmacklich fällt der Gin sehr vollmundig, ölig und samtig aus. Die sehr feingliedrige und komplexe Aromatik prägt würzig-waldiger Wacholder mit Zeder und mildem Pfeffer, begleitet von einer starken Frische von Zitrone und Grapefruit. Außerdem mach sich leicht blumige Töne von Lavendel bemerkbar.
Sehr weich, ölig und lang klingen Wacholder, Zitrone, Lavendel und milder Pfeffer nach.
Empfohlene Trinkweise
Was die Darreichungsformen des Wilder Mind Dry Gins anbelangt, sind keine Grenzen gesetzt. Abseits des klassischen „Gin Tonic“ kommen unter anderem der „Martini“, der „Negroni“ und der „Gin Fizz“ in Betracht.
In Anbetracht der hohen Qualität kann der Gin auch ohne Weiteres pur bei Zimmertemperatur genossen werden.
Fazit