Das von Sebastian Dresel und Laurin Lehmann in Stuttgart gegründete Unternehmen Selva Negra Spirits lancierte im Herbst 2021 die Agavenspirituose Selva Negra, die zwar an die mexikanischen Originale Tequila und Mezcal angelehnt, aber doch eigenständig sein soll. Die mehrere Monate in Anspruch genommene Entwicklung erfolgte in Kooperation mit Destillateur Florian Faude, der auch die Herstellung in seiner Hausbrennerei Kaiserstuhl in Bötzingen im Schwarzwald vornimmt. Die Grundlage bildet ein aus Südamerika bezogenes Extrakt der als sehr blumig und fruchtig geltenden Wildagave Salmiana. Auf die kontrollierte Fermentation über mehrere Wochen mit einer speziellen Weinhefe folgt die zweifache Destillation in einer Kupferbrennblase. Zu einem nicht genannten Zeitpunkt und nach einem geheim gehaltenen Verfahren findet die Anreicherung mit dem Rauch der Schwarzwald-Fichte statt. Das sechs Wochen geruhte Destillat gelangt mit einem Alkoholgehalt von 46 Prozent in Flaschen. Zu einer Süßung kommt es allem Anschein nach nicht. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Selva-Negra-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Abgefüllt wird der klare Selva Negra in eine eher moderne und handliche Weißglasflasche. Auf einem massiven Sockel befindet sich ein zylindrische Körper, der zu den stark rundlichen Schultern allmählich in die Breite geht. Es folgt ein mittellanger Hals.
Die Flasche verschließt ein Kunstkorken, der an einem grünen Holzgriff befestigt ist. An dessen Seite erblickt man den goldfarbenen Markennamen. Ein Papierstreifen, verziert mit der Darstellung einer Agave und grüngrauen Mustern sowie bedruckt mit einem roten „100% Agaven“-Hinweis, fungiert als eine Art Siegel von Verschluss zu Hals.
Die Front nimmt ein großes Etikett ein. Den dunkelgrünen Markennamen im Zentrum umgeben diverse grüngraue Verzierungen, einschließlich Darstellungen von Agaven und Fichtenzapfen. Aufzufallen weiß das große stilisierte Abbild eines Hirschs mit Bollenhut. Unten schließt das Etikett mit der schwarzen Silhouette eines Nadelwaldes und dem Verweis auf 100-prozentigen Agaveneinsatz.
Das mittelgroße Rücketikett hält einen knappen Infotext und die Signatur von Destillateur Florian Faude bereit.
Daher kommt die Flasche des Selva Negra in einer zylindrischen Metalldose. Die äußerst stabile Hülle verfügt über eine Optik, orientiert am Etikettendesign.
Geruch / Geschmack
Der Geruch des Selva Negra startet mit markanter Fichte, begleitet von sehr dezentem Rauch. Weiter zeigen sich leicht süßliche Agavennoten, grünes Gras und Blumen. Darüber hinaus steht auf einer Seite eine Zitrusfrische, auf der anderen Seite milder Pfeffer.
Bei einer gezielten Kraftentfaltung im Mund dominieren deutliche Fichte und feiner Rauch. Dazu gesellen sich wenig süßliche Agave, subtile Zitrustöne, grünes Gras und eine komplexe Würze von Pfeffer und Kardamom, die sich am Gaumen intensiv mit einer angenehmen Wärme aufbaut.
Im langen und weichen Abgang verweilen warmer Rauch, Fichte, Agave, Waldhonig sowie etwas Pfeffer und Kardamom.
Empfohlene Trinkweise
Wer den Selva Negra unverfälscht in seiner Gänze erleben will, sollte dem Purgenuss bei Zimmertemperatur nachgehen.
Genauso kann die Agavenspirituose in verschiedenen Drinks eingesetzt werden, in denen üblicherweise Vertreter aus Mexiko anzutreffen sind. Dazu zählen vor allem die „Margarita“, der „Negroni“ und die „Paloma“.
Fazit