O’Donnell Moonshine im Test: „Verbotener“ Kornbrand

Ende 2013 brachte August Ullrich seinen O’Donnell Moonshine in Berlin auf den Markt. Die Inspiration für den Kornbrand erhielt der Gründer vom Moonshine, dem zu Zeiten der Prohibition in den USA illegal gebrannten Alkohols, der Bestandteil zahlreicher Gangster- und Schmugglergeschichten ist. Trotz der Anlehnung an die USA handelt es sich beim O’Donnell Moonshine um einen traditionellen deutschen Kornbrand aus der Gebr. Sünner GmbH & Co. KG Brauerei und Brennerei in Köln. Die Basis ist Weizen, der zweifach destilliert und anschließend für zwei Jahre in Fässer zur Reifung gegeben wird. Zuletzt erfolgt die Abfüllung mit einem Alkoholgehalt von 38 Prozent und frei von jeglichen Zusätzen. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der O’Donnell-Übersichtsseite zu finden.

O'Donnell Moonshine Glas und Flasche
O’Donnell Moonshine

Optik / Flasche

Abgefüllt wird der hell goldfarbene O’Donnell Moonshine in Einmachgläser, in den USA auch Mason Jar genannt. Dieses Gefäß war typisch für Moonshine, da die Beschaffung in großen Mengen durch die Schwarzbrenner unauffällig war. Charakteristisch für das Jar sind die leicht abgerundete, vierkantige Form und die große, runde Öffnung. Das Handling und das Ausgießen sind stark erschwert bis unmöglich.
Verschlossen wird Glas von einem großen, metallenen Deckel – optional bietet O’Donnell einen Deckel mit Ausgießer an.
Neben Prägungen des Gefäßherstellers Mason befindet sich auf der Rückseite und der linken Seite der Flüssigkeitsstand in Pint im Glas.
Ein einziges Label ziert das Glas auf der Vorderseite. Dies ist in schlichtem Beige gehalten und erinnert etwas an Pergamentpapier. Im Fokus steht die leicht verwitterte Überschrift, unter der eine Erläuterung zum Moonshine in Schreibmaschinenschrift zu finden ist.

Galerie
O'Donnell Moonshine Vorderseite
Vorderseite
O'Donnell Moonshine Vorderseite Etikett
Vorderseite Etikett
O'Donnell Moonshine Rückseite
Rückseite
O'Donnell Moonshine Verschluss
Verschluss
O'Donnell Moonshine Hals
Hals

Geruch / Geschmack

Der Geruch des O’Donnell Moonshine beschränkt sich auf Noten von Getreide, Vanille und Birne. Ferner erreicht eine milde Alkoholnote die Nase.
Den milden Geschmack zeichnen süßliche Nuancen von Vanille, Getreide und Toffee, aber auch Anklänge von Tabak, Leder und Birne aus. Eine dezente, alkoholische Schärfe entwickelt sich punktuell an der Zunge.
Im langen Finish erscheint der Kornbrand zunächst cremig mit Auszügen von Vanille sowie Getreide und später recht trocken.

Empfohlene Trinkweise

Seitens des Herstellers wird der O’Donnell Moonshine als Basis von verschiedenen Longdrinks und Cocktails empfohlen. Für einfache Longdrinks kann der Kornbrand mit Mate Limonade oder auch mit verschiedenen Fruchtsäften gemixt werden. Zu den komplexeren Cocktails zählen die für den O’Donnell Moonshine kreierten beziehungsweise abgewandelten Drinks „Columbus“, „Orleans Mule“ und „Frontenac“ .
Allerdings spricht auch nichts gegen den Purgenuss bei Zimmertemperatur, bei dem der Geschmack voll zur Geltung kommt.

Cocktails mit O'Donnell Moonshine
Bild: odonnell.de
Cocktails mit O’Donnell Moonshine

Fazit

4,0

O'Donnell Moonshine Wertung
Der O’Donnell Moonshine soll auffallen und den traditionellen deutschen Kornbrand in die moderne Barszene holen. Dafür wurde das faszinierende Thema des einst illegal gebrannten Moonshine aus den USA gewählt. Das Flaschendesign in Form eines Einmachglases ist sehr authentisch, wenn auch kaum praktisch. Während der Geruch etwas schwächelt und kaum begeistert, verlockt der überwiegend milde Geschmack dank der Fassreifung mit verblüffend vielschichtigen Aromen. Zu empfehlen sind der Genuss pur bei Zimmertemperatur genauso wie das Mixen von Longdrinks und Cocktails. Der Preis von rund 20 Euro für die 0,7-l-Flasche ist nicht günstig, aber für den O’Donnell Moonshine absolut angemessen.

Preisvergleich
O’Donnell Moonshine (1 x 0,7 l)
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