Martini Bianco im Test: Leichter „Vermouth“ für kleines Geld

Beim Martini Bianco handelt es sich um einen weißen, lieblichen Weinaperitif des historischen Unternehmens Martini & Rossi mit Sitz in Pessione unweit von Turin in der italienischen Region Piemont. Die eigenen Angaben zufolge bereits 1910 vorgestellte Kernqualität der sogenannten „L’Aperitivo“-Range basiert auf ausgewählten Weißweinen wie solchen der Trebbiano-Traube aus der Emilia Romagna und solchen der Cataratto-Traube aus Sizilien. Hinzu stoßen in Alkohol gewonnene Auszüge über 40 Botanicals, darunter Früchte, Rinden, Gewürze und Kräuter, aus aller Welt. Die genaue Zusammensetzung sollen derzeit nur Master Blender Giuseppe „Beppe“ Musso und Master of Botanicals Ivano Tonutti kennen. Lediglich bekannt ist die Verarbeitung von Wermutkraut aus dem nahen Umland von Pancalieri und Vanilleblüten, die dem Vermouth seinen Spitznamen „Bianchissimo“ – der Allerweißeste – eingebracht haben sollen. Gesüßt wird auf 120 Gramm Zucker pro Liter. Das Alkoholvolumen liegt bei 14,4 Prozent. Auf Farbstoff wird allem Anschein nach verzichtet. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Martini-Übersichtsseite zu finden.

Martini Bianco Glas und Flasche
Martini Bianco

Optik / Flasche

Abgefüllt wird der in einem hellen Strohgelbfarbton erstrahlende Martini Bianco in eine türkis schimmernde Glasflasche, deren Form zwischen Tradition und Moderne steht. Der recht hohe Körper verfügt zwar über eine vierkantige Grundform, allerdings auch Züge einer traditionellen Amphore, was sich anhand der Taillierung knapp oberhalb des breiten Bodens und der zusehends in die Breite gehenden Schultern zeigt. Die zudem weit geschwungenen Schultern führen zu einem durchaus langen Hals, den eine Banderole in den Farben von Martini Racing samt Unternehmensnamen umgibt.
Als Verschluss trifft man einen Drehmechanismus aus blau lackiertem Metall vor. Auf diesem ist das populäre Markenlogo abgedruckt, das den weißen Markennamen vor einem schwarzen Banner und dies wiederum vor einer roten Scheibe zeigt.
Die Vorderseite ziert oben eine Reliefschrift mit Hinweis auf das Herkunftsland Italien. Darunter folgt das kreisrunde Hauptlabel, das auf weißem Grund und mit silberfarbener Umrandung zentral das Markenlogo sowie drumherum dezent silberfarbene Kunstdarstellungen aufweist. Weiterer Aufdruck wird blau wiedergegeben. Ein weiteres Etikett auf Höhe der Taillierung liefert die Qualitätsbezeichnung und eine knappe Beschreibung der Rezeptur. Weiter darunter existiert eine Reliefprägung des Gründungsjahrs 1863.
In Vertiefungen auf den Seite links und rechts ist der Markenname als Reliefprägung angebracht.
Neben den gleichen Reliefprägungen wie auf der Front befindet sich auf der Rückseite eine etwas kleineres, kreisrundes Etikett. Darauf sind keine nennenswerten Designelemente oder Infos vorhanden.

Galerie
Martini Bianco Vorderseite
Vorderseite
Martini Bianco Rückseite
Rückseite
Martini Bianco Verschluss
Verschluss
Martini Bianco Hals
Hals

Geruch / Geschmack

Der Geruch des Martini Bianco präsentiert sich recht leicht mit einer verhaltenen Süße mit Anklängen an Blütenhonig und Süßholz. Zugleich folgt eine herbe Würze nach Wermut- und Bohnenkraut, dazu wenig Zimt, Nelke und Kardamom. Ferner zeigen sich deutliche Zitrustöne, angeführt von Bitterorange. Aus dem Hintergrund ertönt die Wärme von Vanille.
Geschmacklich eher leicht vernimmt man eine angenehme Süße, die Erinnerungen an wenig Blütenhonig, Süßholz und Vanille weckt. Ebenso bietet der Weinaperitif eine milde Würze nach Wermut- und Bohnenkraut, Zimt, Nelke und Kardamom, gepaart mit Zitrusfrüchten vorrangig mit Bitterorange. Zum Nachklang hin sind Anklänge von Kamille erkennbar.
Im Abgang verbleibt eine stimmige Süße bei einem doch leicht trockenen Mundgefühl. Zu der subtilen Würze von Wermut und Zimt gesellen sich Bitterorange und Spuren von Vanille. Zuletzt machen sich außerdem wenig Mineralien bemerkbar.


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Empfohlene Trinkweise

Im Vergleich verfügt der Martini Bianco über eine gewissen Leichtigkeit, die auch besonders für den Purgenuss bei leichter Kühlung spricht.
Hierzulande liegt der Fokus jedoch auf dem Mixen, angeführt von Longdrinks in Kombination mit Tonic Water oder Soda Water. In Sachen Cocktails bieten sich der „White Negroni“ oder anderweitige Twists großer Klassiker wie des „Boulevardier“ oder des „Manhattan“ an.

Fazit

4,0

Martini Bianco Wertung
Der Martini Bianco nimmt eine zentrale Position in der „L’Aperitivo“-Range des historischen Unternehmens Martini & Rossi im italienischen Piemont ein. Der weiße, liebliche Weinaperitif überrascht durch eine recht stimmige Komposition und eine angenehme Leichtigkeit. Sowohl die Süße als auch die Würze ist in das Gesamtbild subtil eingebettet. Hervorzuheben ist außerdem der Vanilleton, der mit einer leichten Wärme zur Geltung kommt. Wenn es nicht gerade ein Longdrink oder Cocktail sein soll, empfiehlt sich in Anbetracht der Leichtigkeit der Purgenuss bei leichter Kühlung. Dem Design gelingt durchaus der Spagat zwischen Tradition und Moderne. Die 0,75-l-Flasche des Martini Bianco ist für günstige 7 Euro zu haben.

Das Sample wurde uns von Bacardí Deutschland ohne Vorgaben hinsichtlich einer Berichterstattung zur Verfügung gestellt.

Update

Ursprünglich haben wir fälschlicherweise den Martini Bianco als Wermut beziehungsweise Vermouth bezeichnet. Aufgrund des mit den Jahren sukzessive unter 14,5 Prozent gesunkenen Alkoholvolumens kann der EU-Verordnung entsprechend nur noch von einem Weinaperitif oder einem aromatisierten weinhalten Getränk die Rede sein. Nichtsdestotrotz besteht aufgrund des Einsatzes von Wermutkraut weiterhin eine klare Nähe zum Wermut beziehungsweise Vermouth.

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