Für ihren Glendalough Wild Botanical Gin begibt sich die Glendalough Distillery im County Wicklow an der Ostküste Irlands in die Wälder der sie umgebenden Wicklow Mountains. Geraldine Kavanagh, Botanical Forager beziehungsweise Pflanzensammlerin, pflückt einige der insgesamt 25 zum Einsatz kommenden Botanicals vor Ort per Hand. Während die Mehrheit der Ingredienzen geheim bleibt, werden neben Wacholderbeeren auch Holunderblüten, wilde Himbeeren, Rosen, Waldmeister und Veilchenwurzel sowie Schafgarbe preisgegeben. Betontermaßen werden die Kräuter nicht getrocknet, sondern frisch verarbeitet. Je nach Beschaffenheit der Botanicals werden diese in Neutralalkohol mazeriert oder bei der anschließenden Destillation in einer Kupferbrennblasen in einem Geistkorb platziert. Jedes Batch dieses Distilled Gins soll unter 250 Liter umfassen. Abgefüllt wird mit einem Alkoholvolumen von 41 Prozent, ohne Kältefiltration und wahrscheinlich ohne Zuckerzugabe. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Glendalough-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Den klaren Glendalough Wild Botanical Gin füllt die Brennerei in eine moderne Weißglasflasche ab. Deren zylindrischer Körper fällt hoch und eher schlank aus. Der Sockel ist wie gewohnt recht massiv, während die Schultern sehr rundlich sind. Den Hals zeichnet eine mittlere Länge aus.
Als Verschluss findet man einen Naturkorken an einem Griff aus hellem Holz vor. Auf dem Griff existiert ein dunkelgrüner Aufkleber, den das vom goldfarbenen Schriftzug der Brennerei umrundete Abbildung von St. Kevin ziert. Dem Heiligen aus dem Irland des sechsten und siebten Jahrhundert wird nachgesagt, zur Askese viele Jahre in den Wicklow Mountains verbracht zu haben.
Eine weitere Abbildung des zum Markenzeichen der Glendalough Distillery gewordenen St. Kevin nimmt einen Großteil des großen Hauptlabels ein. Vor der dunkelgrünen Silhouette eines Walds befindet sich der in Schwarz abgebildete Heilige in einer asketischen Körperhaltung mit ausgespreizten Armen – in einer Hand einen Vogel, in der anderen Hand Vogeleier haltend. Des Weiteren zieren das Etikett der Markenschriftzug und die Produktbezeichnung in Schwarz. Oberhalb des Hauptlabels, auf der Höhe der Schultern, ist der Schriftzug der Brennerei als Reliefprägung angebracht, unterhalb der Ausspruch „Stand Apart“.
Das deutlich kleinere, komplett weiß gehaltene Rücketikett liefert eine kurze Beschreibung des Gins.
Geruch / Geschmack
In der Nase präsentiert sich der Glendalough Wild Botanical Gin elegant, sanft und nuanciert zunächst mit harzigen Waldnoten nach Wacholder, dann mit zarten Blüten und Beeren mit einer dezenten Süße. Allmählich rücken grüne Töne von Gras und ein paar erdige Kräuter in den Vordergrund.
Der Geschmack fällt warm, vollmundig und ölig aus. Umgehend nimmt ein feines und reichhaltiges Kräuterprofil in den Mund ein. In einer seltenen Harmonie, beachtlichen Komplexität und angenehmen Intensität mit seidiger Schärfe vereinen sich die zahlreichen Botanicals. Dabei sind harzige, würzige und florale bis liebliche Töne.
Ziemlich lang, dabei kräftig, warm und ölig, klingt der Gin nach. Zurück bleiben eine waldige Würze nach Wacholder, Kräutern, Gras und Wurzeln. Schlussendlich machen sich noch ein paar liebliche Blüten und Beeren bemerkbar.
Empfohlene Trinkweise
Ein Highlight stellt der Purgenuss des Glendalough Wild Botanical Gins bei Zimmertemperatur oder bei maximal leichter Kühlung dar.
Entsprechend geeignet ist der Gin auch für den Mix. In Frage kommen der „Gin Tonic“, der „Gin Fizz“ oder der „Martini“, aber auch der Klassiker „Negroni“.
Fazit