Im Frühjahr 2017 kam mit dem Bozal Ensamble ein kurz zuvor neu aufgelegter Mezcal des kalifornischen Unternehmens 3 Badge Mixology nach Deutschland. Die Herstellung erfolgt durch eine familiengeführte Brennerei im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca. Diese setzt für das „Ensemble“ beziehungsweise den Blend auf die zwei wilden Agaven Barril und Mexicano sowie die kultivierte Agave Espadin aus den Dörfern Ejutla de Crespo und San Baltazar. Nach traditioneller Methode werden die Herzen der Agaven in Erdöfen gekocht und anschließend mit einem durch Pferde angetriebenen Tahona-Rad aus Stein zerstampft. Der auf diese Weise gewonnene Saft wird mit natürlich vorkommender, wilder Hefe fermentiert und daraufhin zweifach in Kupferbrennblasen destilliert. Den Mezcal bringt der Hersteller ohne eine Reifung – auch als Joven bezeichnet – mit einem Alkoholvolumen von 47 Prozent in die Flasche. Über etwaige Zusatzstoffe ist nichts bekannt. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Bozal-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
In Anlehnung an die Gefäße, aus denen traditionell Mezcal getrunken wird, kommt der klare Bozal Ensamble in einer ockerfarbenen, blickdichten und recht schweren Keramikflasche daher. Auffällig ist der hohe und eher schlanke Körper, der trotz des hohen Gewichts ein durchaus passables Handling gewährt. Zugleich bieten die Masse und der mittelgroße Fuß einen sicheren Stand. In einem gleichmäßigen Fluss geht der Körper in einen mittellangen Hals über.
Ein eher kleiner, rustikaler Naturkorken verschließt die Flasche, während ein schmaler Papierstreifen mit der Bezeichnung des Mezcals als Siegel dient.
Die Etikettierung besteht derweil aus einem kleinen Label, das in einem beigefarbenen Ton die Flasche zu drei Vierteln umringt. Abgedruckt sind sowohl der schwarze Markenschriftzug als auch die Liste der verwendeten Agaven in ockerfarbener Schrift. Daneben befindet sich eine Art Datenblatt mit allen wesentlichen Produktmerkmalen und der Chargennummer.
Geruch / Geschmack
Der Geruch beginnt süßlich mit feinen, aber auch kräftigen Noten der Agave. Es folgt intensiver Rauch, mit leichten Anklängen von Leder und erdigen Nuancen. Ferner vernimmt die Nase die Noten fruchtiger Banane, frischer Zitrusfrüchte und milden Pfeffers.
Im Mund präsentiert sich der Mezcal sehr kraftvoll, anfänglich süßlich und würzig mit dem Aroma von Agaven, gefolgt von einer floralen Frische. Warmer Rauch, begleitet von einem Hauch Leder, stößt nach kurzer Zeit mit reichlich Kraft hinzu. Kurzzeitig ist der Geschmack zudem mittelscharf nach Pfeffer.
Den durchaus langen und weichen Abgang prägen ausgeprägter Rauch und Leder, aber auch erdige, süßliche und etwas zitrische Nuancen.
Empfohlene Trinkweise
Im Vordergrund steht der Purgenuss des Bozal Ensamble bei Zimmertemperatur. Auch der Hersteller beschreibt den Mezcal als „easy-drinking“ Mezcal. Für eine ungehinderte Entfaltung der Aromen sollte auf eine Kühlung verzichtet werden.
Durch seine spezielle Rauchigkeit ist der Mezcal keine einfache Zutat für die Zubereitung von Cocktails. Nichtsdestotrotz hat das Unternehmen 3 Badge Mixology auf seiner Website 
die zwei Kreationen „Three Rivers“ und „Efervescencia de Oaxaca“ parat. Außerdem lässt sich eine rauchige Variante des für Tequila typischen Drinks „Margarita“ zubereiten.
„Three Rivers“
„Efervescencia de Oaxaca“
Fazit
