Test: Bozal Borrego

Für den Bozal Borrego des kalifornischen Unternehmens 3 Badge Mixology zeichnet Mezcalero Don Adrian Bautista aus dem Dorf Rio de Ejutla im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca verantwortlich. Der Mezcalero verwendet die Agave Castilla, die wild in einer trockenen Region wächst und dabei einen komplexen sowie mineralischen Charakter entwickeln soll. Die Herzen der Agaven werden in Erdöfen gekocht und anschließend mit einem durch Pferde angetriebenen Tahona-Rad aus Stein zerstampft. Der gewonnene Saft wird mit natürlich vorkommender, wilder Hefe fermentiert und daraufhin zweifach in Kupferbrennblasen destilliert. Im Vorfeld des zweiten Destilliervorgangs gibt der Mezcalero einen Geistkorb mit einer Lammkeule, Pecanüssen, Ingwer und saisonalen Wildfrüchten aus der Region hinzu. Dabei handelt es sich um eine traditionelle Opfergabe, auch Sacrificio genannt. Abschließend kommt der ungereifte Mezcal Joven mit einem Alkoholvolumen von 52 Prozent in Flaschen. Hinsichtlich etwaiger Zusatzstoffe liegen keine Infos vor. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Bozal-Übersichtsseite zu finden.

Bozal Borrego Glas und Flasche
Bozal Borrego

Optik / Flasche

Abgefüllt wird der klare Bozal Borrego in eine braune, blickdichte und recht schwere Keramikflasche, angelehnt an die Gefäße, aus denen traditionell Mezcal getrunken wird. Der hohe und eher schlanke Körper erlaubt trotz des hohen Gewichts der Flasche ein durchaus passables Handling. Für einen sicheren Stand sorgen die Masse und der mittelgroße Fuß. Fließend geht der Körper in einen mittellangen Hals über.
Als Verschluss dient ein eher kleiner, rustikaler Naturkorken. Ein schmaler Papierstreifen mit der Bezeichnung des Mezcals dient als Siegel.
Die Flasche umgibt zu drei Vierteln ein eher kleines, beigefarbenes Label. Abgedruckt sind sowohl der schwarze Markenschriftzug als auch die braune Qualitätsbezeichnung. Daneben befindet sich eine Art Datenblatt mit allen wesentlichen Produktmerkmalen und der Chargennummer.

Galerie
Bozal Borrego Vorderseite
Vorderseite
Bozal Borrego Vorderseite Etikett
Vorderseite Etikett
Bozal Borrego Rückseite
Rückseite #1
Bozal Borrego Rückseite Etikett
Rückseite Etikett #1
Bozal Borrego Rückseite
Rückseite #2
Bozal Borrego Rückseite Etikett
Rückseite Etikett #2
Bozal Borrego Verschluss
Verschluss
Bozal Borrego Hals
Hals

Geruch / Geschmack

In die Nase dringt der Bozal Borrego ziemlich kräftig mit Noten von Leder, Rauch, Mineralien und Rauchfleisch. Ferner können sich Nuancen von etwas Zitrus und Agave, gepaart mit Pfeffer und Gewürzen entfalten. Nur eine leichte Schärfe zeichnet den Geruch aus.
Auch geschmacklich beweist der etwas ölige Mezcal eine beachtliche Intensität nach reichlich Rauch, Leder und Mineralien. Hinzustoßen die ebenfalls starken Aromen von Zitrus, Agave, Pfeffer, Gewürzen und Kräutern. Auch im Mund zeigt sich nur eine leichte Schärfe.
Äußerst lang und zunehmend trocken klingt der Mezcal aus. Neben Rauch bleiben Noten von Leder, Salz, Fleisch und etwas Agave erhalten.


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Empfohlene Trinkweise

Genießen sollte man den Bozal Borrego in erster Linie pur und bei Zimmertemperatur. In Anbetracht der gebotenen Intensität empfiehlt sich ein langsames Herantasten. Mit einer Kühlung oder der Hinzugabe von Eiswürfeln würden die Aromen hingegen nicht authentisch zur Geltung kommen.
Theoretisch können mit dem Mezcal auch Drinks, beispielsweise rauchige Varianten einer „Margarita“ oder einer „Paloma“, zubereitet werden.

Fazit

4,0

Bozal Borrego Wertung
Der Bozal Borrego zählt zur Sacrificio-Reihe, die die traditionelle Opfergabe beim Destillieren wiederbelebt. Im Fall dieses aus der wilden Agave Castilla gewonnenen Mezcals wird unter anderem eine Lammkeule über einen Geistkorb mitdestilliert. Das Resultat ist erstaunlich komplex und vielschichtig, aber auch unbeschreiblich intensiv und anspruchsvoll. Die Intensität, mit der sich sogar leicht fleischige Noten entfalten, ist gewöhnungsbedürftig und nichts für jedermann. Nichtsdestotrotz kann das rauchig-salzige, fruchtige und auch würzige Geschmacksprofil hoch punkten. Im Fokus steht der Purgenuss bei Zimmertemperatur, aber auch die Zubereitung von speziell angepassten Drinks ist denkbar. Das Design fällt besonders authentisch und hochwertig aus. Ein wesentlicher Knackpunkt beim Bozal Borrego, der nur in begrenzten Mengen hergestellt wird, ist der etwas hohe Preis: Die 0,7-l-Flasche kostet immerhin rund 145 Euro nach unverbindlicher Preisempfehlung.