Für den Beefeater London Dry Gin werden insgesamt neun verschiedene Botanicals verwendet, bei denen es sich um Wacholderbeere, Koriandersamen, Wurzel und Samen der Angelika, Bittermandel, Süßholz, Iriswurzel sowie Zitronen- und Bitterorangenschale handelt. Vor der Destillation findet für 24 Stunden der sogenannte Steeping-Prozess statt. Bei diesem Verfahren werden die neun pflanzlichen Ingredienzen in Getreidealkohol eingelegt, der im Zuge der Mazeration die verschiedenen Aromen aufnimmt. Auf die Mazeration folgt eine circa acht Stunden andauernde vierfache Destillation. Zu guter Letzt wird der Gin in Schottland mit entmineralisiertem Wasser vermischt und bei einem Alkoholgehalt von 47 Prozent abgefüllt. Eine Süßung erfolgt nicht. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Beefeater-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Die Flasche des Beefeater London Dry Gin vermittelt mit ihrem Design einen authentischen Eindruck. In der Form ist die aus Weißglas gefertigte Flasche recht hoch und schmal. Die durchgehend quaderförmige Flasche endet in einem mittellangen, runden Flaschenhals. Der Klarheit des farblosen Gin kann durch das Weißglas gut erkannt werden.
Auf der Vorder- und Rückseite sind große Kunststoff-Etiketten aufgeklebt, die zum Großteil transparent sind. Der Blickfang des Etiketts vorne ist der große und detailreiche Beefeater, ein Yeoman Warder, in traditioneller, roter Uniform. Zu sehen ist der Beefeater beim stolz voranschreiten mit einem Speer in der rechten Hand. Hauptfarben des Etiketts sind Rot, Schwarz insbesondere bei der Schrift und Gold an Umrandungen.
Vielfach wird auf die lange Tradition des Gins hingewiesen, auf der Rückseite werden die Fertigung und die neun Botanicals in Englisch aufgeführt.
An linker und rechter Seite der Flasche wird am Glas durch Reliefprägung auf das Gründungsjahr 1820 und den Herstellungsort London hingewiesen.
Am Flaschenhals findet sich eine rote Metall-Manschette mit Signatur des Gründers.
Der Verschluss ist äußerlich ebenfalls aus rotem Metall, im Inneren der Kappe und am Ausguss der Flasche wird hingegen ein Kunststoffgewinde verwendet.
Geruch / Geschmack
In der Nase zeigt sich gleich zu Beginn deutlich die Wacholderbeere, die alles zu überlagern scheint. Nur dezent können leicht Zitrusaromen der Zitronen- und Orangenschale erahnt werden, andere Botanicals können sich kaum gegen die Wacholderbeere behaupten. Dennoch ist der Geruch des Gins fein, rund und nicht als unangenehm zu betrachten.
Im Geschmack zeigt der Beefeater London Dry Gin zu Beginn durchaus eine besondere Stärke, die auf den erhöhten Alkoholgehalt von 47 Prozent zu schließen ist. Im Mund ist der Gin zunächst sehr intensiv, doch gleichzeitig sehr mild und vermittelt eine feine Würze und Süße. Die Wacholderbeere rückt stark in den Hintergrund und ist nur schwach ausgeprägt. Doch recht schnell flacht der weiche Geschmack des Gins ab und entwickelt keinerlei Tiefe. Der sehr unausgeprägte Abgang ist äußerst kurz, nicht brennend und nur leicht kratzig.
Empfohlene Trinkweise
Der geschmacklich einfach-gehaltene Beefeater London Dry Gin eignet sich in erster Linie für die Zubereitung von Longdrinks und Cocktails. Wenn auch nur seltenst praktiziert, ist der Gin pur nur bedingt genießbar oder kann durch ein ausgefallenes Geschmacksbild überraschen.
Neben den gängigen Mixgetränken für die Gin herhalten kann, wie dem Martini und dem Gin Tonic, kann der Beefeater London Dry Gin auch in komplexeren Drink-Kreationen zum Einsatz kommen.
Fazit
Inzwischen wurde der Alkoholgehalt des Beefeater London Dry Gins auch für den deutschen Markt von 47 auf 40 Prozent herabgesenkt. Dieser Verkostungsbericht behandelt unverändert die 47-prozentige Variante.