Test: Ardbeg Drum Committee Release

Wie gewohnt entwickelte die Ardbeg Distillery auf der schottischen Insel Islay auch für den karibisch angehauchten Ardbeg Day 2019 am 1. Juni eine Sonderabfüllung: den Ardbeg Drum. Um dem Fan-Club der Brennerei, dem sogenannten Ardbeg Committee, auch wieder einen exklusiven Vorgeschmack zu bieten, erschien rund drei Monate zuvor am 6. März das Ardbeg Drum Committee Release. Hinter dieser Limited Edition steckt ein Single Malt Whisky, der zunächst in ehemaligen Bourbonfässern und anschließend in ehemaligen Rumfässern aus Amerika reifte. Eine Kältefiltration geschah ebenso wenig wie eine Färbung. Im Gegensatz zum General Release des Ardbeg Drums mit einem Alkoholvolumen von 46 Prozent kam das Committee Release mit einem hohen Alkoholgehalt von 52 Prozent in Flaschen. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Ardbeg-Übersichtsseite zu finden.

Ardbeg Drum Committee Release Probe
Bild: Spirituosen-Journal.de
Probe
Ardbeg Drum Committee Release Flasche
Bild: Moët Hennessy
Standardflasche

Optik / Flasche

Für eine Beschreibung des Designs stand uns keine Standardflasche des Ardbeg Drum Committee Releases zur Verfügung.

Geruch / Geschmack

Den kräftigen Geruch des goldfarbenen Ardbeg Drum Committee Releases bestimmt eine ausgeprägte Komposition aus feinem Torfrauch, Rauchfleisch, Mineralien und Seeluft. Darüber hinaus vernimmt die Nase die Noten süßlicher Vanille, Sahnetoffee und Honig, gepaart mit reifer Banane, Ananas und kandiertem Ingwer. Mit von der Partie ist auch ein Touch Zitrus.
Im Mund präsentiert sich der Whisky sehr kräftig und doch weich sowie ölig. Im Vordergrund des Geschmacks steht eine komplexe Würze nach Torfrauch, Jod, Mineralien und Rauchfleisch. Nur kurz kann eine leichte Süße von Vanille, Toffee und Bitterschokolade hindurchblicken. Daraufhin kommt wieder eine herbe Würze nach Gewürzen wie Nelke und Pfeffer.
Sehr lang und kräftig klingt der Whisky nach. Dabei bleiben intensive Noten von Mineralien, Pfeffer, Torfrauch, Rauchfleisch und Eichenholz erhalten. Spät lassen sich zudem die Nuancen von Vanille, Toffee und etwas Banane erkennen.

Mit wenigen Tropfen stillen Wassers entwickelt der Duft des Ardbeg Drum Committee Releases mehr Süße und Rumnoten, während der Torfrauch merklich nachlässt.
Geschmacklich ist der Whisky nun noch weicher und rund mit mehr Rum. Torfrauch und Würze lassen recht deutlich nach. Außerdem ist die Struktur etwas verwaschen.
Der kürzere Abgang liefert weniger Würze und Kraft.

Empfohlene Trinkweise

Aufgrund seiner Limitierung und seiner Alkoholstärke sollte das Ardbeg Drum Committee Release pur und bei Zimmertemperatur genossen werden. Eine Kühlung oder die Hinzugabe von Eiswürfeln bremst in der Regel die Entfaltung der Aromen. Die Verbindung mit wenigen Tropfen stillen Wassers ist eine Option, aber reduziert die Intensität und weicht die Struktur auf.


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Wacholder Express

Fazit

4,0

Ardbeg Drum Committee Release Wertung
Das Ardbeg Drum Committee Release stellt die hochprozentige Variante der für den Ardbeg Day 2019 vorgesehenen Sonderabfüllung dar. Mit seiner Alkoholstärke von 52 Prozent entfaltet der Single Malt Whisky eine beachtliche Kraft, gepaart mit einer alkoholische Milde und einem öligen Mundgefühl. Begeisterung weckt vor allem der Geruch, der ausgesprochen vielschichtig, filigran und tief daherkommt. Nicht ganz dahin heranreicht der Geschmack, der doch recht komplex, aber etwas kompakter und weniger vielfältig ausfällt. Hoch punkten kann wiederum der sehr lange und feine Nachhall. Die klare Empfehlung gilt dem Purgenuss bei Zimmertemperatur. Erhältlich war das Ardbeg Drum Committee Release ab dem 6. März im begrenzten Umfang exklusiv für das Ardbeg Committee, den Fan-Club der Destillerie auf der schottischen Insel Islay. Die inzwischen ausverkaufte Sonderabfüllung wechselte für einen passablen Preis von 94 Britischen Pfund – umgerechnet circa 110 Euro – je 0,7-l-Flasche den Besitzer.