Am Mittwoch ging der dreitägige Bar Convent Berlin 2025 zu Ende. Für viele der Szene ist die Fachmesse ein fester Termin, doch 2025 haben sich einige gegen einen Besuch entschieden – die Besucherzahl ist im Vergleich zum Vorjahr von etwa 15.100 auf circa 12.100 gefallen.
Herauszufinden, worin der Rückgang der Fachbesucher um rund 20 Prozent begründet ist, wird den Veranstalter RX Deutschland wohl noch eine Weile beschäftigen. Allein an der angespannten Lage der Gastronomie und der Wirtschaft überhaupt wird es wohl nicht gelegen haben. Die Zahl der Aussteller konnte immerhin von „rund 500“ auf 566 gesteigert werden, wobei sich der Anstieg auf mehr kleinere Ausstellflächen außerhalb der beiden kostspieligen Haupthallen zurückführen lassen dürfte. Die Vielfalt der Nationalitäten unter den Fachbesuchern ging von 87 auf „rund 50“ zurück.
Der Termin für den Bar Convent Berlin 2026 steht bereits, es werden die drei Tage vom 12. bis zum 14. Oktober. Die Location wird wieder die Messe Berlin.
Neuheiten im Überblick
Takamaka Kreol Cask

Wer den Stand von Takamaka Rum besuchte, konnte den neuen Takamaka St André Kreol Cask entdecken. Die Trois Freres Distillery, die auf dem Anwesen La Plaine St André auf der Seychellen-Insel Mahé beheimatet ist, kombiniert innerhalb der St André Series traditionelle und moderne Verfahren. Im Fall des neuen Takamaka St André Kreol Cask, welcher explizit zum Sippen gemacht sein soll, treffen unter anderem Melasse-Rums aus der eigenen Column Still, High Ester Melasse-Rum aus der Pot Still einer Partnerbrennerei und acht Jahre in Ex-Bourbon-Casks tropisch gereifte Melasse-Rums aus Foursquare Rum Distillery auf Barbados. Wir werden zeitnah noch detaillierter berichten.
Planteray Black Cask 2025

Die Maison Ferrand hatte den neuen Planteray Black Cask 2025 dabei. Wie für die Black Cask Series üblich kombinierte Master Blender Alexandre Gabriel die Rums zweier Länder. Bei der mittlerweile elften Limited Edition der Reihe fiel die Wahl auf Barbados und Trinidad. Melasse-Rums beider Karibikinseln erfuhren zunächst Reifungen in Ex-Bourbon-Barrels im tropischen Klima, ehe sie zur Maison Ferrand nach Frankreich kamen. Dort wechselten sie zusammen in stark ausgebrannte Ex-Ferrand-Cognac-Casks. Anschließend ging es für den Blend in Flaschen. Wie viele entstanden, ist nicht bekannt. Schon bald werden wir eine gesonderte News veröffentlichen.
Ferrand Dry Curaçao Tropical

Ebenfalls stellte die Maison Ferrand den brandneuen Ferrand Dry Curaçao Tropical aus. Wie der Name bereits verrät, soll es sich um einen tropischen Twist des originalen Ferrand Dry Curaçao, dem eine Rezeptur aus dem 19. Jahrhundert zugrunde liegen soll, handeln. Im Wesentlichen vereint der Likör ein aus Orangenschalen aus Curaçao gewonnenes Destillat und einen Rum aus Stade‘s West Indies Rum Distillery auf Barbados. Ferrand-typisch erfolgt das Süßen mit einem gereiften sowie getoasteten Rohrzucker. Schon bald soll die Komposition verfügbar gemacht werden – wir werden dann noch einmal berichten.
Christian Drouin Calvados Expérimental Savanna Angels

Nur kurz nach dem Deutschlandstart des Christian Drouin Calvados Expérimental Chichibu Angels hat Calvados Christian Drouin bereits die nächste Limited Edition der Expérimental Range kreiert. Die brandneue Nummer zwölf, ausgestellt im Rahmen des Bar Convent Berlin, ist der Christian Drouin Calvados Expérimental Savanna Angels, für den ein Calvados Pays d‘Auge ein sechs- bis neunmonatiges Finish in Ex-Rhum-Casks der Distillerie Savanna im französischen Übersee-Département La Réunion im Indischen Ozean erhielt. Die Reifezeit umfasst 18 Jahre. Es entstanden 2046 Flaschen à 0,7 Liter. Schon bald dürften die Limited Edition in Deutschland eintreffen.
Chinola Pineapple

Vor nicht einmal einem Jahr kamen die ersten beiden Chinola Fresh Fruit Liqueurs, der Chinola Passion Fruit und der Chinola Mango, nach Deutschland. Jetzt steht die erste Sortimentserweiterung in Form des beim Bar Convent Berlin gezeigten Chinola Pineapple an. Wie der Name bereits verrät, steht dieses Mal die Ananas im Mittelpunkt des Likörs. Konkret wird auf die Ananas der Sorte MD2, geerntet jeden Frühling in der Dominikanischen Republik, zurückgegriffen. Betontermaßen wird auf künstliche Aromen- und Farbstoffe verzichtet. Nach Deutschland soll die neue Nummer drei von Chinola voraussichtlich Anfang 2026 kommen – wir werden berichten.
Koskenkorva Liköre

Sukzessive legt das Angebot von Koskenkorva auf dem deutschen Markt zu. So auch jetzt, wie am Stand von Diversa Spezialitäten zu entdecken war. Neu in Deutschland vertrieben werden gleich drei Liköre der Finnen: der Koskenkorva Blueberry, der Koskenkorva Ginger und der Koskenkorva Rhubarb. Alle drei Liköre basieren auf dem von der finnischen Koskenkorva Distillery gewonnenen Vodka. Beim Koskenkorva Blueberry wird mit Waldheidelbeeren und Kardamom, beim Koskenkorva Ginger mit Ingwer und Zitrus sowie beim Koskenkorva Rhubarb mit Rhabarber und Granatapfel gearbeitet. In den nächsten Tagen werden wir noch gesondert über die Newcomer berichten.
Caffo Bergamino

Der Caffo Bergamino di Calabria ist der neueste Fruchtlikör der italienischen Gruppo Caffo 1915. Im Mittelpunkt des Newcomers stehen die unbehandelten Schalen aus Kalabrien stammender Bergamotten – die Rede ist von 200 Gramm Schalen pro Liter. Ein entsprechender Auszug wird noch mit natürlichen Aromen und obligatorisch mit Zucker versetzt. Zeitnah soll der Caffo Bergamino di Calabria auch hierzulande zum Caffo Clementino della Piana und zum Caffo Limoncino dell‘Isola stoßen. Zugleich wird damit ein neues Flaschendesign für die Fruchtliköre eingeführt.
Dos Maderas Thailand 12 Jahre

Die Bodegas Williams & Humbert sorgen jetzt für Abwechslung innerhalb des Angebots ihrer Marke Dos Maderas. Ergänzend zum Kernsortiment soll eine neue Reihe mit Limited Editions einzelne Rumnationen in Szene setzen. Den Anfang macht der neue Dos Maderas Thailand 12 Jahre. Dieser Melasse-Rum hat seinen Ursprung in der Column Still der thailändischen SangSom Distillery, die hierzulande durch den Phraya Rum bekannt geworden ist. Nach zwölf Jahren in Ex-Bourbon-Casks in kühlen Kellern im Klima Thailands kam der Rum nach Jerez de la Frontera, wo ihn Williams & Humbert noch in 80 Jahre genutzte Ex-Oloroso-Sherry-Casks gab. Es entstanden 4000 Flaschen à 0,7 Liter. Die Serie soll im Jahresrhythmus fortgeführt werden.
Artwerk Bio Brandy Double Oak Edition

Einen weiteren Artwerk Bio Brandy hatte Gründer Benjamin Scheuerer beim Bar Convent Berlin im Gepäck. Die neue Artwerk Bio Brandy Double Oak Edition wird in gewohnter Manier von der Weinkellerei Carl Jung in Rüdesheim am Rhein per aromaschonender Vakuumdestillation bei unter 30 °C aus ausgewählten Grundweinen gewonnen. Zunächst erfolgt eine Reifung in Refill-Casks. Anschließend wird noch eine weitere Reifung in Virgin-French-Oak-Casks vorgenommen. Im Hinblick auf die Typage konzentriert man sich auf Pflaumen. Als Zielgruppe des etwas holzbetonteren Brandys gelten Whiskyliebhaber und Zigarrenraucher.
Poli Marconi 21

Aus der italienischen Poli Distillerie kommt mit dem Poli Marconi 21 ab sofort eine Spirituose, die zwar einem Gin nachempfunden sein soll, aber mit 21 Prozent lediglich rund die Hälfte an Alkohol aufweist. Als Botanicals verwendet der Familienbetrieb Wacholderbeeren, Rosmarin, Minze, grünen Anis, Fenchel, Kardamom und Koriandersamen. Entsprechend des niedrigen Alkoholvolumens musste die Menge an Botanicals erhöht werden. Laut Poli wird der Poli Marconi 21 jedem Markt zur Verfügung gestellt, die Einführung soll aber dem jeweiligen Vertrieb überlassen bleiben. Diesbezüglich haben wir noch keine weiteren Infos.
Mayaciel Margarita Spritz

Von Mayaciel gibt es ab sofort auch einen Premix, genau einen „Margarita Spritz“, der das fortbestehende Kernsortiment aus den 100%-Agave-Tequilas Mayaciel Blanco, Mayaciel Rosa und Mayaciel Reposado ergänzen soll. Für die Entwicklung holten die Gründer Jonas Schenke und Christoph Wild den Bar- und Spirituosenexperten Sven Riebel ins Boot. Im Wesentlichen steckt hinter dem Mayaciel Margarita Spritz eine „Tommy‘s Margarita“, bestehend aus Mayaciel Blanco, Agavendicksaft, Limettensaft und Salz. Empfohlen wird Genuss pur oder in gleichen Teilen mit Soda aufgeschüttet. Betontermaßen kommt man ohne Konservierungsstoffe aus.
Giffard Triple Sec Alcohol Free

Das dritte Jahr in Folge nutzt das französische Familienunternehmen Giffard den Bar Convent Berlin, um sein Angebot an alkoholfreien Likör-Alternative auszubauen. Nach dem Giffard Spritz Alcohol Free, einer alkoholfreien Alternative zu Aperitivos wie Aperol und Co., im letzten Jahr wurde diesmal der Giffard Triple Sec Alcohol Free enthüllt. Diese noch brandneue Kreation, inspiriert von als Triple Sec bekannten Orangenlikören, basiert Giffard-typisch auf Weißweinessig. Weitere Details zur Zusammensetzung liegen noch nicht vor. Bis zum Marktstart wird wohl noch etwas Zeit vergehen.