Steinhauser: Große Spirituosenvielfalt direkt vom Bodensee

Herstellung

Für die Brände und Geiste, entsprechend auch für die auf diesen basierenden Obstspirituosen, setzt Steinhauser im großen Stil auf Früchte aus der Region. Ebenfalls heimisch sind die Trauben und der Trester für die entsprechenden Brände sowie die Weine für den Brandy. Nichtsdestotrotz müssen auch ausgewählte Ingredienzien aus der Ferne bezogen werden. Neben ausgewählten Früchten betrifft das auch die Zuckerrohrmelasse für den Rum. Eingekauft wird eine südamerikanische Melasse ohne explizite Herkunft. Im Fall des Single Malts wird auf ungetorftes und auf stark getorftes Gerstenmalz aus Deutschland zurückgegriffen. Das Einmaischen und Vergären wird unter kontrollierten Bedingungen in Edelstahltanks vorgenommen. Für Geiste werden die Früchte entsprechend in Neutralalkohol eingelegt.

Gärtanks
Bild: Spirituosen-Journal.de
Gärtanks
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Destilliert wird in der Steinhauser Alten Bodensee Hausbrennerei auf einer Reihe von Kupferbrennblasen. Zwei moderne Brennblasen mit Verstärkerkolonnen dienen dem ersten Brennvorgang. Anschließend wird der Rauhbrand auf einer weiteren Brennblase fein gebrannt. Eigens für das Vergeisten ist eine weitere Brennblase vorhanden. Als „Schatz“ beherbergt die Brennerei eine historische Brennblase aus dem Jahr 1890. Martin Steinhauser erwarb die Apparatur im Jahr 2007, ließ sie instandsetzen und destillierte auf dieser im Jahr 2008 seinen ersten Whisky. Mittlerweile wird auch auf den modernen Brennblasen der New Make Spirit gewonnen.

Kupferbrennblasen
Bild: Spirituosen-Journal.de
Kupferbrennblase
Bild: Spirituosen-Journal.de
Geistblase
Bild: Spirituosen-Journal.de

Im Anschluss an die Destillation dürfen die Brände und Geiste mehrere Jahre vornehmlich in Edelstahltanks oder Steingutgefäßen ruhen. Bisweilen erstreckt sich die der Harmonisierung dienliche Ruhephase über einige Jahre. Lediglich ein kleiner Teil gelangt in Fässer, darunter Eichenholzfässer, aber auch Akazienholz- und Maulbeerbaumfässer sowie vorbelegte Fässer. Anders sieht es hinsichtlich des Brandys, des Rums und des Single Malts aus. Ausgenommen eines weißen Rums, der ungereift bleibt, kommen diese durchweg für mehrere Jahre in Fässer. Zur Auswahl stehen verschiedene Eichenholzsorten sowie vielfältig vorbelegte Exemplare. Ein eher kleiner Teil der Fässer lagert vor Ort im „Whisky-Stadl“ bei erhöhten Temperaturen. Weitaus mehr sind in zwei Außenlagern bei eher kühlen Temperaturen untergebracht.

Edelstahltanks
Bild: Spirituosen-Journal.de
Fasslager
Bild: Spirituosen-Journal.de
Fasslager
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Das Abfüllen nimmt Steinhauser mit individuellen und im Fall der Brände und Geiste bisweilen erhöhten Alkoholstärken vor. Außerdem erfahren die Brände und Geiste eine Kältefiltration, anders als die Single Malts, die ohne Kältefiltration bleiben. Während die Liköre selbstredend ihre obligatorische Süßung erhalten, kommen die Gins, die Rums und die Brandys ohne Zucker aus. Letztere durchlaufen die Weinbrand-typische Abrundung mit Trockenfrüchten, Nüssen und Mandeln. Mit Farbstoff wird primär bei den Partylikören gearbeitet.