Seit Mitte 2025 zählt mit dem Windspiel 10 Jahre Port Cask Finish auch ein Single Malt Whisky zum Angebot der Windspiel Manufaktur auf dem Weilerhof in der Vulkaneifel. Der Erstling, der eine gewisse Limitierung aufweisen soll, wurde im Jahr 2014, genau dem Jahr, in dem die Marke Windspiel das Licht der Welt erblickte, destilliert. Der Destillateurmeister Holger Borchers, der schon von Anfang an für die Herstellung der Windspiel Spirituosen verantwortlich zeichnet, arbeitet für den Single Malt mit einer namentlich nicht genannten Brennerei in Belgien zusammen. Nach der Destillation kam der New Make Spirit in Ex-Red-Wine-Casks nach Deutschland auf den Weilerhof in der Vulkaneifel, um in dem dortigen Mikroklima zu reifen. Annähernd zehn Jahre später wechselte der Single Malt für ein mehrmonatiges Finish in Ex-Ruby-Port-Casks. Schlussendlich nahm die Windspiel Manufaktur das Abfüllen mit einem Alkoholvolumen von 42 Prozent, ohne Kältefiltration und ohne Farbstoff vor. Wie umfangreich das Batch ausfällt, ist nicht bekannt. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Windspiel-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche

Abgefüllt wurde der gold- bis bernsteinfarbene Windspiel 10 Jahre Port Cask Finish in die für die Marke typische kleine Weinflasche, allerdings aus Weißglas. Der konische Körper geht vom recht standsicheren Boden aus allmählich in die Breite, ehe über rundliche Schultern der mittellange Hals folgt.
Als Verschluss fungiert ein Naturkorken an einem schwarzen Holzgriff, auf dem eine goldfarbene Krone abgebildet ist. Eine goldfarbene Schnur verläuft vom Griff zu einem metallenen Ring um den Flaschenhals, was an ein Hundehalsband erinnert. Zudem kann der Verschluss praktischerweise so nicht verlegt werden. Am Ring befinden sich zwei einerseits weiße und andererseits braune Streifen aus Papier.
Betrachtet man die Flasche von vorne, fällt zum einen eine Reliefprägung der Windspiel-Initialen „W“ und „S“ auf Höhe der Schultern auf. Zum anderen ist ein großes, rötlich braunes Etikett mit goldfarbenem Aufdruck angebracht. Das bekannte Abbild eines Windspiels in recht eleganter Haltung ist in einem warmen Goldfarbton gehalten. Im Hintergrund erblickt man dezent Landschaftsmotiv.
Das deutlich kleinere Rücketikett in rötlichem Braun liefert eine Beschreibung des Single Malts.




Geruch / Geschmack
Auffällig ist, dass der Windspiel 10 Jahre Port Cask Finish vergleichsweise viel Zeit im Glas benötigt. Doch dann ist der mild mit Trockenfrüchte, rote Beeren und einem Hauch Pfirsich, gepaart mit viel Malz, Schokolade, Karamell und Honig sowie einem Touch Bittermandel. Stets präsent ist zudem getoastetes Eichenholz.
Geschmacklich erweist sich der Single Malt als weich und dezent ölig, allerdings auch nur maximal mittelkräftig. Zur Entfaltung gelangen Trockenfrüchte und rote Beeren in Begleitung von Malz, Schokolade, Karamell und Honig, ergänzt von getoastetem Eichenholz.
Im Abgang bleibt nicht mehr viel. Schwach und eher kurz hallt der Single Malt mit dezenten Anklänge von Trockenfrüchten und roten Beeren, Malz und Eichenholz nach.
Kombiniert man den Windspiel 10 Jahre Port Cask Finish mit wenigen Tropfen stillen Wassers wird der Geruch sehr mild bei allerdings kaum noch Aromenentfaltung.
Auch der Geschmack ist nun wenig aussagekräftig und bietet kaum noch Charakterzüge.
Der Nachklang ist nur noch dünn und sehr kurz.
Empfohlene Trinkweise
Lässt man dem Windspiel 10 Jahre Port Cask Finish etwas Zeit, kann man ihn pur bei Zimmertemperatur genießen. Allzu hoch sollten die Erwartungen allerdings nicht sein, fehlt es dem Single Malt doch vor allem an Kraft. Die Kombination mit wenigen Tropfen stillen Wassers erübrigt sich.
Der Mix von Drinks wie einem „Whisky Sour“ ist denkbar, könnte aber auch an der fehlenden Kraftentfaltung scheitern.
Fazit
Mit dem Windspiel 10 Jahre Port Cask Finish führt die Windspiel Manufaktur seit Mitte 2025 erstmals auch einen Single Malt Whisky. Die Premiere erweist sich allerdings als durchwachsen, besonders die Kraftentfaltung ist ungenügend.
Nach ausgiebiger Belüftung wartet der Single Malt, der in Belgien destilliert wurde, aber in Deutschland reifen durfte, mit einer mehrschichtigen Fruchtigkeit, viel malzigem Getreide, einer Honigsüße und getoastetem Eichenholz auf. Problematisch ist vor allem die Kraft, die im Mund maximal mittelprächtig ausfällt und im Nachhall schlicht fehlt. Eine Empfehlung können wir an dieser Stelle nicht aussprechen. Das Design ist hochwertig und im Bezug auf die Optik typisch Windspiel. Aufgrund der schwachen Aromatik ist der Preis von circa 50 Euro für die 0,5-l-Flasche zu teuer.
Das Sample wurde uns von Windspiel Manufaktur ohne Vorgaben hinsichtlich einer Berichterstattung zur Verfügung gestellt.
Preisvergleich



