Osborne 103 Solera im Test: Spanische Spirituose für den Mix

Mit zum Kernsortiment des spanischen Familienunternehmens Osborne gehört der Osborne 103 Solera. Die einem Brandy ähnelnde Spirituose basiert auf dem fermentierten Most der Airen-Traube aus der Region Kastilien-La Mancha, wo dieser in Tomelloso zu aromatischen Holandas und leichten Destilados gebrannt wird. Sobald die Destillate bei Osborne im andalusischen El Puerto de Santa Maria innerhalb des Sherry-Dreiecks eintreffen, gelangen sie in Solera-Systeme aus ehemaligen Fino-Sherryfässern aus amerikanischer Weißeiche. Ein Solera-System beschreibt ein Stapel von Fässern, in dem alte und junge Chargen regelmäßig vermählt werden. Nach mindestens zwölf Monaten der Reifung kommen die verschiedenen Destillate in einer nicht bekannten Zusammensetzung, die aber mindestens 50 Prozent Holandas aufweisen muss, in Flaschen. Da das Alkoholvolumen seit Ende 2017 nur noch bei 30 Prozent eingestellt wird, darf nicht von einem Brandy gesprochen werden. Dafür bräuchte es mindestens einen Alkoholgehalt von 36 Prozent. Außerdem wird die Spirituose mit 13 Gramm Zucker pro Liter und Farbstoff versehen. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Osborne-Übersichtsseite zu finden.

Osborne 103 Solera Glas und Flasche
Osborne 103 Solera

Optik / Flasche

Den goldfarbenen Osborne 103 Solera gibt es in einer handlichen Weißglasflasche. Der recht schlanke, zylindrische Körper verjüngt sich geringfügig zum Boden hin, ehe der standfeste Boden selbst wieder in die Breite geht. Steile Schultern verbinden den Körper mit dem etwas bauchigen und mittellangen Hals, den ein kleines Label mit dem Herkunftsverweis aus Spanien ziert. Ferner umgibt den Hals, in dem ein Ausgießer aus weißem Kunststoff steckt, eine rote Metallbanderole mit der im Namen enthaltenen Zahl „103“ in einem matten Goldfarbton. Die „103“ steht für die Anzahl der Tage, die Magellan während seiner Weltumsegelung ohne Land in Sicht für die Überquerung des Pazifiks benötigte.
Farblich an die Banderole angelehnt ist der Drehverschluss. Auf rotem Grund findet das goldfarbene Markenzeichen, der in 1957 eingeführte Stier, auf dem Deckel Platz.
Auf Vorderseite erblickt man das Hauptlabel, das die Zahl „103“ in großen, roten Zahlen vor einer gelben bis goldfarbenen Erdkugel zeigt. Um die Verbindung zu Magellan und dessen Weltumsegelung zu unterstreichen, werden ein großes Segelschiff sowie ein kurzes Text oberhalb der Erdkugel abgebildet. Unterhalb des Etiketts befindet sich ein Banner, vor dessen rotem Grund der goldfarbene Stier, der Markenschriftzug sowie die Bezeichnung „Solera“ für Brandys de Jerez mit durchschnittlich zwölfmonatiger Reifung im Solera-Verfahren stehen. Zu erkennen ist zudem die Signatur des Gründers Thomas Osborne Mann. Auf der Höhe des Bodens hat der Markenschriftzug als Reliefprägung seinen Platz.
Die Rückseite nimmt ein kreisrundes, cremig-gelbes Etikett ohne nennenswerten Inhalt ein.

Galerie
Osborne 103 Solera Vorderseite
Vorderseite
Osborne 103 Solera Rückseite
Rückseite
Osborne 103 Solera Verschluss
Verschluss
Osborne 103 Solera Hals
Hals

Geruch / Geschmack

Der Geruch des Osborne 103 Solera ist mild, aber sehr zurückhaltend. Nur mit Mühe können die leichten Noten von etwas süßlicher Vanille, Honig und Toffee, gepaart mit einem Touch Mineralien die Nase erreichen. Zudem sind die Anklänge von frischen Trauben sowie ein Hauch Apfel zu vernehmen.
In puncto Geschmack erweist sich die Spirituose als recht oberflächlich. Neben den süßlichen Aromen von etwas Vanille und Toffee kann man eine Spur Mandel vernehmen. Es folgen ein Touch Mineralien sowie die Nuancen von frische Trauben und etwas Apfel. Weder eine Schärfe noch eine Alkoholnote ist vorhanden.
Den mittellangen Abgang prägen die mittelprächtig ausgeprägten Noten von Eichenholz, Mineralien, Mandeln und Trauben.


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Empfohlene Trinkweise

Aufgrund seiner begrenzten Entfaltung und geringen Komplexität ist der Osborne 103 Solera nur bedingt zum Purgenuss zu empfehlen. Am ehesten spricht die durchgehende Milde dafür.
Von offizieller Seite wird der Genuss in Form von Longdrinks empfohlen. Dabei ist von schlichten Kombinationen mit Cola oder Zitronenlimonade die Rede.

Fazit

2,0

Osborne 103 Solera Wertung
Der Osborne 103 Solera aus dem Hause Osborne im andalusischen El Puerto de Santa Maria darf aufgrund seines geringen Alkoholvolumens nicht als Brandy geführt werden. Was hier zwar für eine ausgesprochene und durchgehende Milde sorgt, hindert die Aromen merklich bei ihrer Entfaltung. Die wenigen Töne von Süße, ein paar Mineralien und wenig Frucht können kaum eine nennenswerte Komplexität entwickeln. Letzteres lässt sowohl pur als auch im Drink keine Begeisterung bei Genießern aufkommen. Das Design hingegen punktet durch seine Modernität und seine Hochwertigkeit. Zu haben ist der Osborne 103 Solera für einen letztlich passablen Preis von circa 12 Euro je 0,7-l-Flasche.

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