Im Frühling 2016 kam der bereits im Jahr 2015 aufgelegte MOM Gin aus Spanien nach Deutschland. Den namentlich sowie mit abgewandelten Sprüchen wie „God save the Gin“ der britischen Queen Mum gewidmeten Dry Gin lässt das andalusische Familienunternehmen González Byass in Großbritannien herstellen. In einer vierfachen Destillation über Kupfer erfährt ein Neutralalkohol die Aromatisierung mit einer Auswahl an über acht Botanicals. Allen voran stehen rote und exotische Beeren, die den Gin für eine weibliche Zielgruppe attraktiv machen sollen. Weiterhin zählen Wacholder, Lilienwurzel, Cranberry, Koriander, Gewürzrinde, Thymian, Angelikawurzel und Lakritze zur Rezeptur. Vor der Flaschenabfüllung erfolgt eine geringe Süßung mit Zucker und eine Einstellung des Alkoholgehalts bei 39,5 Prozent. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der MOM-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Abgefüllt wird der farblose MOM Gin in eine moderne Apothekerflasche aus schwarz eingefärbtem Glas. Der sich zuum standfesten Boden hin leicht verjüngende Körper in kompakter Kegelform bieten ein ansprechendes Handling. Weite, rundliche Schultern verbinden den Körper mit dem mittellangen und eher dicken Hals.
Ein teils aus transparentem Kunststoff, teils aus schwarz lackiertem Metall gefertigter Schraubmechanismus verschließt die Flasche. Im Inneren des Halses befindet sich ein transparenter Ausgießer, der insbesondere in die Barszene ankommen soll.
Ein in Weiß und Rosa gehaltene Aufdruck ziert die Vorder- und Rückseite der Flasche. Vorne steht der große Markenschriftzug im Vordergrund. Dabei ist der Buchstabe „O“ mit einer großen Krone versehen. Unterhalb des Markenschriftzugs fällt der Blick auf das Motto „God save the Gin“.
Hinten ist zusätzlich ein kurzer Infotext über den Gin abgedruckt. Außerdem sieht man wenige Himbeeren.
Geruch / Geschmack
Den Geruch des MOM Gins prägt eine starke Süße nach roten Beeren wie Himbeere und Brombeere, die eine fast unnatürliche Intensität auszeichnet. Lediglich untergeordnet stoßen Wacholder, Koriander und etwas Zitrus hinzu. Neben einer leichten Ingwernote mit minimaler Schärfe erreicht eine mitschwingende Alkoholspur die Nase.
Im Mund startet der Gin zunächst ziemlich neutral. Es folgt das außerordentlich unharmonische und schwerfällige Aroma von Wacholder, gepaart mit einem sirupartigen Beerenaroma. Nach und nach kommen wenige zitrusartige Nuancen von Koriander, ein paar erdigen Anklängen und etwas süßlich-bittere Lakritze. Einhergeht die Geschmacksentfaltung mit einem minimalen Brennen und einer deutlichen Trockenheit im Mundraum.
Im mittellangen bis langen Abgang bleibt der Gin trocken, mit Noten von Wacholder, wenigen süßen Beeren und etwas Koriander.
Empfohlene Trinkweise
Ein Purgenuss des MOM Gins ist aufgrund dessen fehlender Harmonie und Struktur kaum zu empfehlen. Auch eine Kühlung ändert daran nichts.
Sinniger erscheint die Verarbeitung des Gins in Longdrinks und Cocktails, wobei diesen eine fruchtig-beerige Note verliehen wird. Dabei bieten sich insbesondere die Drinks „Gin Tonic“ und „Gin Fizz“ an.
Fazit