Mit dem Lambay Malt Irish Whiskey präsentierte die Lambay Irish Whiskey Company, ein Tochterunternehmen der französischen Maison Camus, im Jahr 2020 einen Nachfolger für den Lambay Single Malt Irish Whiskey. Für die vom damaligen Master Blender Yonael Bernard entwickelte Komposition werden mindestens drei dreifach sowie zweifach destillierte Single Malts aus mindestens einer Brennerei in Irland bezogen. Allesamt weisen zum Zeitpunkt des Blendings eine Reifung über einen ungenannten Zeitraum, aber mindestens über drei Jahre in Ex-Bourbon-Casks auf. Auf die Vermählung folgt ein Finish in Ex-Camus-Cognac-Casks aus französischer Eiche, die küstennah auf der Insel Lambay vor Irland ruhen. Je nach Wetterverlauf dauert die Nachreifung zwischen drei und sechs Monate. Abgefüllt wird ohne Kältefiltration und mit einem Alkoholvolumen von 43 Prozent. Das Einstellen der Trinkstärke erfolgt mit dem Trinity-Quellwasser der Insel. Zum Einsatz von Farbstoff kommt es allem Anschein nach nicht. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Lambay-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche

Erhältlich ist der satt-goldfarbene Lambay Malt Irish Whiskey in einer recht modernen Weißglasflasche. Das Design setzt sich aus einem breiten, zylindrischen Körper und einem soliden, dicken Sockel zusammen. Über sehr rundliche Schultern geht der Körper in einen mittellangen Hals über. Den Hals umgeben Reste einer Schrumpfkapsel, die in Grautönen die See mit vereinzelten Meeresbewohnern zeigt. Neben dem goldfarbenen Markenschriftzug findet man die Koordinaten der Insel Lambay vor.
Verschlossen wird die Flasche von einem großen Naturkorken. Eingelassen ist der Korken in einen hellen Holzgriff, in den der Markenschriftzug eingebrannt ist.
Das große Hauptlabel ist im Wesentlichen beige gehalten. Im Mittelpunkt steht der große Markenschriftzug, oberhalb dessen ist das Wappentier, ein auf der Insel Lambay heimischer Papageientaucher, zu sehen. Zuzüglich werden im unteren, grau eingefärbten Drittel des Etiketts vereinzelte Produktinfos wie die Beschaffenheit der Malts, der Verzicht auf eine Kältefiltration oder die Verwendung des Trinity-Quellwassers der Insel wiedergegeben.
Das mittelgroße, allein beigefarbene Rücketikett ziert unter anderem eine Karte mit der Lage der Insel Lambay und eine Beschreibung des Whiskeys.
Die Geschenkverpackung, in der der Lambay Malt Irish Whiskey üblicherweise daherkommt, ist grau gehalten. Optisch orientiert sich die recht stabile Papphülle an den Flaschenetiketten, wobei vor allem die detaillierten Darstellung mitunter skurriler Meeresbewohner ins Auge stechen.





Geruch / Geschmack
Die Nase erreicht der Lambay Malt Irish Whiskey sanft und doch prägnant mit viel Vanille, Malz und Honig, begleitet von Frucht wie Banane und Trockenfrüchten. Zudem zeigen sich ein paar blumige Töne und Anklänge von Trauben. Ergänzend lässt sich eine sehr filigrane Eichenwürze mit etwas Mandel und Kakao sowie einem Touch Rancio vernehmen. Auffällig ist die seidige Textur mit etwas Wärme.
Im Mund tritt der Whiskey sehr weich und doch charakterstark in Erscheinung. Auf eine angenehme Süße nach Vanille, Malz und Honig folgen Trockenfrüchte und Trauben. Des Weiteren entwickelt sich eine feine Würze nach getoastetem Eichenholz, Muskatnuss und mildem Pfeffer, getoppt von Rancio. Omnipräsent ist viel Mundgefühl: seidig, cremig und voll.
Sehr lang und sehr weich bleibt der Whiskey delikat würzig, fruchtig und süßlich zugleich, insgesamt sehr fein verwoben mit leichtem Schmelz.
In Verbindung mit wenigen Tropfen stillen Wassers wird der Geruch etwas fruchtiger mit weiterhin vanilliger Süße.
Derweil wird der Geschmack noch weicher und milder, aber auch etwas verwässert.
Der Abgang ist nun deutlich kürzer und blasser.
Empfohlene Trinkweise
Empfehlenswert ist der Purgenuss des Lambay Malt Irish Whiskey bei Zimmertemperatur. Von der Kombination mit wenigen Tropfen stillen Wassers ist eher abzuraten, da dies dem Genusserlebnis mehr nimmt als gibt.
Wer will, kann mit dem Whiskey auch diverse Drinks zubereiten. Von offizieller Seite werden die Signature Serves „Lambay Ginger Rogers“ – im Wesentlichen ein „Irish Buck“ – und ein „Lambay Old Fashioned“ empfohlen. Weiter kommen aber auch ein „Whiskey Sour“ oder ein „Manhattan“ in Betracht.
Fazit
Der Lambay Malt Irish Whiskey erfährt eine Nachreifung in Ex-Camus-Cognac-Casks, die küstennah auf der Insel Lambay vor Irland lagern. Diese womöglich unscheinbar wirkende Kombi bringt ein herausragendes Genusserlebnis für Einsteiger wie auch für Enthusiasten hervor.
Für den Hochgenuss sorgt nicht nur die komplexe und harmonische Aromatik mit süßen, fruchtigen und würzigen Anklängen. Auch die durch und durch stimmige Kraftentfaltung liefert ihren Beitrag. Entscheidend für den so positiven Eindruck sind allerdings die feine Textur in der Nase und das ausgeprägte Mundgefühl. Besonders hoch punkten kann der sehr lange und sehr delikate Nachhall.
Dementsprechend gilt die Empfehlung dem Purgenuss, aber auch selbstverständlich kann es auch ein Drink sein.
Sowohl optisch als auch qualitativ weiß die Flasche positiv aufzufallen.
An die 0,7-l-Flasche gelangt der Genießer für preiswerte 50 Euro – die Geschenkverpackung inklusive.
Das Sample wurde uns von Vranken-Pommery ohne Vorgaben hinsichtlich einer Berichterstattung zur Verfügung gestellt.
