Gin Sul im Test: Sonnige Grüße aus Portugal

In der von Stephan Garbe im Jahr 2013 gegründeten Altonaer Spirituosen Manufaktur in Hamburg entsteht der erstmals im Januar 2014 ausgelieferte Gin Sul. Der Gründer ließ sich bei der Entwicklung der Rezeptur von seiner Sehnsucht nach Portugal und dessen Flora lenken. Die daher eine mediterrane Richtung aufweisende Rezeptur umfasst eine nicht genannte Anzahl Botanicals, angeführt von der Lack-Zistrose als Schlüsselingredienz. Bei der Lack-Zistrose handelt es sich um ein im Mittelmeerraum sowie an der portugiesischen Atlantikküste vorkommendes Gewächs, in dessen Blättern und Zweigen ein als Labdanum bezeichnetes Harz steckt. Das hoch aromatische, ölige Harz findet seinen Weg üblicherweise in Parfüms und Seifen. Zudem finden Wacholderbeeren, Koriander, Zitronenschale aus Portugal, Rosmarin, Rosenblüten, Piment, Lavendel und Zimt den Weg in den Gin. Um dies zu schaffen kombinieren die Destillateure die Destillation der teils in Neutralalkohol mazerierten Botanicals mit der Dampfinfusion, bei der die Alkoholdämpfe noch in der Brennanlage durch einen Geistkorb mit frischen Zitronenschalen, Rosmarinzweigen und Rosenblüten geleitet werden. Zum Einsatz kommt eine Kupferbrennanlage mit einer 100-Liter-fassenden Brennblase. Vor dem Abfüllen stellt das Team der Brennerei die Alkoholstärke mittels des weichen Wassers aus der Lüneburger Heide bei 43 Prozent ein. Auf eine abschließende Filtration des Gins wird ebenso verzichtet wie auf Zucker. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Gin-Sul-Übersichtsseite zu finden.

Gin Sul Glas und Flasche
Gin Sul

Optik / Flasche

Angelehnt an vergangene Zeiten kommt der Gin Sul in einer weißen Tonflasche aus Steingut daher. Die glasierte und im Siebdruckverfahren verzierte Flasche bietet eine angenehme Handhabung und schützt den enthaltenen Gin besonders vor Temperaturschwankungen und Sonneneinstrahlungen, während der Blick auf den Inhalt jedoch verwehrt wird. Die Formgebung erweist sich als schlicht: ein großer und standfester Boden, ein zylindrischer Körper, rundliche Schultern und ein mittellanger Hals mit Lippe.
Als Material für den Verschluss findet ausschließlich Naturkork Verwendung.
Den Aufdruck der Vorderseite prägt in erster Linie der große, blaue Markenschriftzug. Darüber fällt der Blick auf die Abbild eines sogenannten Typschiffs, von dem ursprünglich eine hohe Stückzahl in Hamburg zur Personenbeförderung zum Einsatz kam. Heute findet man unter anderem sechs der Typschiffe auf der Fährstrecke zwischen Lissabon und südlich gelegenen Gemeinde Cacilhas – im Volksmund daher auch „Cacilheiros“ genannt. Im unter Bereich des Aufdrucks befindet sich der Schriftzug „Saudade Distilled in Hamburg“. Das portugiesische Wort „Saudade“ gilt als unübersetzbar, soll jedoch als Ausdruck eine Mischung aus Sehnsucht, Wehmut, einer Art Weltschmerz und nostalgischer Melancholie sein.
Die Rückseite liefert einen Text, der die Idee des Gin Sul erläutert.

Galerie
Gin Sul Vorderseite
Vorderseite
Gin Sul Rückseite
Rückseite
Gin Sul Verschluss
Verschluss
Gin Sul Hals
Hals

Geruch / Geschmack

In der Nase ist der Gin Sul sehr mild und recht kräftig, mit harmonischen aufeinander treffenden Noten von Koriander und Wacholder, milden Zitronen, etwas Rosmarin, Lavendel, ein Hauch Zimt, Eukalyptus und feinwürzigem Piment. Eine Schärfe weist der Geruch nicht auf.
Geschmacklich sehr kräftig und mild, entfalten sich zunächst die beachtlich feinen Aromen von Wacholder und Koriander, Zitronen und Süßholz. Am Gaumen entwickelt der Gin zwischendurch ein stark lieblich-blumige Aromatik nach Lavendel und Rosenblüten, gefolgt von ein wenig Rosmarin und Zimt.
Der beachtlich lange Abgang klingt recht ölig mit Noten von Wacholder, Rosmarin und Koriander sowie einem Hauch Eukalyptus nach.

Empfohlene Trinkweise

Den Gin Sul kann man in allerlei Drinks verarbeiten. Neben dem verbreiteten Klassiker „Gin Tonic“ bieten sich beispielsweise auch die Cocktails „Gin Fizz“, „Gimlet“ und „Martini“ an.
In Anbetracht des milden und feinen Geschmacks ist der Gin auch pur und bei Zimmertemperatur ein Genuss.

Fazit

5,0

exzellent
Der Gin Sul entstand aus der Sehnsucht seines Erschaffers Stephan Garbe nach Portugal. Was die von ihm gegründete Altonaer Spirituosen Manufaktur verlässt ist ein mediterraner Gin, der nicht nur auf Zitrusfrüchte setzt. Vielmehr entfaltet sich eine beachtlich komplexe und vielschichtige Aromatik mit einer bemerkenswerten Milde. In einem facettenreichen, harmonischen Geschmacksprofil treffen all die fein ausgeprägten Botanicals – ob lieblich-blumig, frisch-zitronig oder feinwürzig – aufeinander. Am Ende weiß auch der beachtlich lange und recht intensive Nachklang rundherum zu gefallen. Prädestiniert für den Purgenuss bei Zimmertemperatur gelingen mit dem Gin allerlei erstklassige Drinks. Authentisch, traditionell und hochwertig fällt das Design der Flasche aus. Preislich schlägt die 0,5-l-Flasche des Gin Sul mit einem angemessenen Preis von circa 28 Euro zu Buche.

Das Sample wurde uns von Gin Sul ohne Vorgaben hinsichtlich einer Berichterstattung zur Verfügung gestellt.

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