Im November 2007 legte ein defekter Boiler die Ardbeg Distillery auf der schottischen Insel Islay lahm. Dr. Bill Lumsden, Director of Distilling and Whisky Creation bei Ardbeg, jedoch erkannte die Gelegenheit, um ein Experiment zu wagen: die wohl längste Fermentation in der Geschichte der Brennerei. Über drei Wochen anstelle der üblichen 72 Stunden erstreckte sich die auf stark torfigem Gerstenmalz basierende Fermentation, die bei geöffneten Washbacks an der Islay-Luft ablief. Der darüber hinaus in gewohnter Manier hergestellte Single Malt Whisky durfte anschließend 13 Jahre in First-Fill- und Refill-Bourbonfässern reifen. Abgefüllt wurde mit einem Alkoholvolumen von 49,4 Prozent, ohne Kältefiltration und ohne Farbstoff. Mitte Januar 2022 wurde die exklusiv für das Ardbeg Committee, den Fanclub der Ardbeg Distillery, geschaffene Limited Edition vorgestellt. Wie viele Flaschen existieren, ist nicht bekannt. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Ardbeg-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche
Für eine Beschreibung des Designs stand keine Originalflasche des Ardbeg Fermutation zur Verfügung.
Geruch / Geschmack
Den Geruch des goldfarbenen Ardbeg Fermutation prägen frisch-fruchtige Noten nach diversen Zitrusfrüchten in Kombination mit direktem, aber zartem und leicht maritimem Torfrauch, der jodige, minzige und fleischige Nuancen aufweist. Dazu stoßen würziges Paprikapulver, frisches Heu, etwas blumiger Tabak und sanftes Eichenholz. Weiter folgen süßliche Vanille, Toffee und Malz. Im Hintergrund etwas Himbeere und minimale Kräutertöne.
Geschmacklich recht weich und sehr ölig mit einem samtigen Mundgefühl. Mit gut eingebundenem Torfrauch legt der Whisky stark an Kraft zu. Es zeigen sich Paprikapulver, wenig Jod, Pfeffer und Eichenwürze inklusive einer kurzen scharfen Spitze. Im weiteren Verlauf kommen süßliche Aromen von Vanille, Karamell, Malz und kandierte Zitrusfrüchte zur Entfaltung.
Durchaus lang, weich und cremig fällt der Abgang aus. Wenig salzig mit angenehm kräftigem Torfrauch, Heizöl, Leder, Jod, Anis, Eichenholz, trockenem Pfeffer und etwas Kamille.
Mit wenigen Tropfen stillen Wassers offenbart der Geruch weniger Tiefe mit vordergründiger Süße und Fruchtigkeit bei kaum noch Rauch.
Der Geschmack ist durchaus noch kräftig mit einer feinen, aber weniger komplexen Würze.
Im Nachhall verbleibt merklich weniger Kraft und weniger Würze.
Empfohlene Trinkweise
Als potenziell einmalige Limited Edition für das Ardbeg Committee richtet sich der Ardbeg Fermutation an absolute Enthusiasten. Üblich ist daher der Genuss in Reinform und bei Zimmertemperatur. Eine Kühlung oder gar die Hinzugabe von Eiswürfeln sollte zugunsten der freien Entfaltung vermieden werden. Die Kombination mit wenigen Tropfen stillen Wassers nimmt derweil mehr, als sie gibt.
Selbstverständlich kann der Whisky auch für die Zubereitung von Drinks herhalten. Typische Drinkideen sind der „Whisky Sour“, der „Rob Roy“ und der „Old Fashioned“.
Fazit