Bars und Restaurants treffen die aktuellen Maßnahmen gegen das Coronavirus besonders hart, viele Betreiber kämpfen um ihre Existenz und das Halten ihrer Mitarbeiter. Um unbürokratisch und schnell wesentliche Verdienstausfälle der Betriebe abzufedern, kann jedermann aktiv werden. Wer nicht gerade die Möglichkeit hat, per To-go oder Lieferservice seine Lieblingslocations zu unterstützen, kann nun virtuell seinen Beitrag leisten. Neu ins Leben gerufene Plattformen ermöglichen, dass Genussmenschen mit Gutscheinkäufen oder Trinkgeldern in Not geratenen Bars und Restaurants helfen können. Hinter den Non-Profit-Projekten stehen Branchenangehörige, die Getränkeindustrie, Agenturen und Fachmedien.
Eine der derzeit prominentesten Plattformen heißt SupportYourLocalBar . Der Zusammenschluss aus Industrie, Medien und Agenturen hat eine Internetpräsenz geschaffen, auf der Trinkgelder an hilfesuchende Locations gespendet werden können. Die Idee wird wie folgt zusammengefasst: „Die Coronakrise trifft unabhängige, inhabergeführte Bars und Restaurants und ihre Mitarbeiter besonders hart. Wir wollen helfen. Unkompliziert und schnell. Mit effizienter Rechtsberatung. Mit Geld für betroffene Menschen in der Gastronomie. Unser Ansatz ist einfach und effektiv: Unabhängige Bars aus dem deutschsprachigen Raum können sich auf SupportYourLocalBar registrieren. Supporter können einfach per Paypal-Klick ein virtuelles Trinkgeld – den Coronition Tip – an einzelne Mitglieder des Teams senden. Warum? Weil uns diese Menschen jahrelang gezeigt haben, was ein guter Drink ist, wie ein gutes Essen zubereitet wird – und überhaupt, was den perfekten Service ausmacht. Jetzt ist die Zeit, etwas zurückzugeben.“
Federführend hinter der derzeit noch entstehenden Plattform Barback steckt der engagierte Barprofi Stephan Hinz . Offiziell heißt es: „Gerade kleine und mittelgroße Betriebe verfügen nicht über die Rücklagen, um diese Krise alleine zu überstehen. Aber gemeinsam können wir diese Situation ändern! Mit der Initiative Barback möchten wir eine Plattform schaffen, um bedürftigen Unternehmen aus der Getränkegastronomie die dringend benötigte finanzielle Hilfe zukommen zu lassen und sie beim Neustart nach der Schließung zu unterstützen. Unsere Mission: We bring the bar back to life!“
#PayNowEatLater ist eine Initiative von Foodguide, Geheimtipp Mediahouse, Urban Guru und Taste Tours. Die erst wenige Tage alte Gutschein-Plattform soll bereits einen sechsstelligen Betrag vermittelt haben. Die offizielle Beschreibung: „Diese Initiative ermöglicht es, online Gutscheine für Restaurants, Bars, Cafés und Boutiquen zu kaufen, um diese finanziell zu unterstützen. Eingelöst werden können die Gutscheine dann ‚in der Zeit nach Corona‘. Die Erlöse fließen an die jeweiligen Partner, damit sie ihre Mitarbeiter bezahlen und laufende Kosten decken können. Wer ein Restaurant oder ein Café, eine Bar oder eine Boutique betreibt, kann sich online für die Aktion anmelden. Einfach einen Fragebogen ausfüllen und die individuelle Situation schildern.“
Die Plattform Helfen.Berlin hat sich der Rettung von Locations in Berlin verschrieben. Worum es geht? Die Website klärt auf: „Diese Non-Profit-Plattform ist eine Liebeserklärung an unsere Lieblingsorte – unsere Lieblingslokale und Lieblingsbars, unsere Lieblingsclubs, unsere Lieblingsmuseen und unsere Lieblingstheater – deren Existenz gerade aufgrund der Corona-Krise bedroht ist. Wir entwickeln als Team in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit eine Plattform, auf der ihr Gutscheine für eure Lieblingsorte kaufen könnt, die ihr einlösen könnt, sobald sie wieder geöffnet haben. Es geht darum, dass wir gemeinsam unsere Lieblingsorte vor der Insolvenz retten, indem wir ihnen jetzt das Geld zur Verfügung stellen, was wir sowieso in den nächsten Monaten bei ihnen ausgeben werden.“
Für österreichische Bars, Restaurants und Cafés gibt es vorfreude.kaufen . Gäste werden hier mit Betreibern zusammengeführt, um Gutscheine zu erwerben. Die Gründer der Plattform erklären: „Wir sind eine private Initiative von Gästen mit vielen Lieblingslokalen. Die Gastronomie wird durch Covid-19 auf eine harte Probe gestellt. Für eine nicht absehbare Dauer sind Lokale ganz geschlossen. Die meisten davon werden an den Folgen lange zu kämpfen haben – wenn sie den Umsatz-Entgang überhaupt überstehen. Denn die angeordnete Schließung ist zwar notwendig, bedeutet aber leider auch Konkurse bzw. Kündigungen. […] Gemeinsam können wir die Folgen abschwächen und damit eine lange Tradition der Solidarität in Österreich fortsetzen! Wenn auch derzeit nicht als Konsument*innen, aber zumindest als Stammgäste, die sich jetzt schon auf den nächsten Besuch im Lieblingslokal (vor)freuen.“