Rhum Agricole: Papa Rouyo Rhum kommt über Kirsch Import nach Deutschland

Erst seit 2021 gibt es die Distillerie Papa Rouyo in Goyave auf der Insel Basse-Terre im französischen Übersee-Département Guadeloupe. Über Kirsch Import finden der Rhum Agricole de Terroir ab sofort seinen Weg nach Deutschland. Die junge Brennerei hat sich auf die Verarbeitung des frischen Safts der unterschiedlichen Zuckerrohrsorten Canne Jaune (B5992), Canne Rouge (R579) und Canne Matos (B80.689) spezialisiert. Bezogen wird das Zuckerrohr von Partnern, die auf 16 Hektar im Osten der Insel Grande-Terres nahe des Atlantiks anbauen. Für die Destillation stehen zwei Alambics zur Verfügung. Sofern eine Reifung erfolgen soll, kann auf neue Fässer aus amerikanischer oder französischer Eiche oder auf Ex-Cognacfässer zurückgegriffen werden. Das Abfüllen geschieht durchweg ohne Kältefiltration und frei von Zusätzen.

Pot Still
Bild: Papa Rouyo
Fässer
Bild: Papa Rouyo

Der Erstling der Distillerie Papa Rouyo heißt Le Réjéton, was „Nachkomme“ bedeutet. Dieser weiße Rhum Agricole wurde zwischen Februar und Juni 2021 aus dem Saft der Zuckerrohrsorten Canne Rouge und Canne Matos destilliert. Ohne Fassreifung wurde mit einem Alkoholvolumen von 56 Prozent abgefüllt. Die offiziellen Tasting-Notes sprechen hinsichtlich des Geruch von zunächst pflanzlichen Noten, Lakritzstange und braunem Zucker. Lasse man den Rhum atmen, würden pflanzliche Noten, versetzt mit schwarzem Pfeffer und einem Hauch von Mineralität, dominieren. Der Auftakt am Gaumen sei feingliedrig und balanciert zwischen Spannung und Opulenz. Mandeln und Sternanis würden umhüllt von Gebäcknoten. Im Nachhall eine schöne Süße und anhaltende Dualität aus Kraft und Reinheit.

Papa Rouyo Blanc Le Réjéton
Bild: Kirsch Import

Bei der Nummer zwei von Papa Rouyo handelt es sich um den Vwayaj 2022, der als Ode an das Hochseerennen Route du Rhum-Destination Guadeloupe von Saint-Malo nach Pointe-à-Pitre aufgelegt wurde. Die Cuvée vereint einen Teil des Le Réjéton mit einem neuen Rhum Agricole des Safts der Zuckerrohrsorte Canne Matos aus dem März und April 2022. In die Flasche ging es ohne Fassreifung und mit einem Alkoholvolumen von 45 Prozent. Laut der offiziellen Verkostungsnotiz zeigt sich der Geruch bemerkenswert intensiv mit Noten von Jod und Lakritze, die sich mit weißen Blumen und frischen Zitrusfrüchten vermischen sollen. Nach etwas Zeit sollen sich mineralische und Aromen von frischen Kräutern entfalten. Im Mund geschmeidig und cremig, die Textur opulent und lieblich. Die Süße dominiere unmissverständlich, gehe aber zu Lakritz und Bergamotte über. Der Nachklang werde von Salzigkeit und Jod getragen.

Papa Rouyo Blanc Vwayaj 2022
Bild: Kirsch Import

Einen fassgereiften Rhum Agricole bietet die Distillerie Papa Rouyo in Form des Élevé-Sous-Bois mit dem Namen Sanblaj, was „Zusammenstellung“ heißt. Destilliert wurde im Jahr 2021 aus dem Saft der Zuckerrohrsorte Canne Matos. Ein Jahr und elf Monate verbrachte das Destillat in Virgin-French-Oak-, Virgin-American-Oak- und Ex-Cognac-Casks. Das Abfüllen nahm die Brennerei mit einer Alkoholstärke von 48,5 Prozent vor. Laut den offiziellen Tasting-Notes umschmeichelnd mit einem dominanten Aroma aus der Welt der Konditorei: Vanille und brauner Zucker. Nach und nach kämen weiße Blüten hinzu, die eine gewisse Frische mit sich bringen und an Orangenblüten orientalischer Gebäcke erinnern sollen. Im Mund erst geschmeidig mit diskreten Tanninen. Die Mitte des Geschmacks sei energischer und habe eine für Pot Still typisch fettige Textur. Final eine angenehme, leichte Holznote mit einer schönen Länge und weichen Tanninen, mit French Toast und frischen Mandeln.

Papa Rouyo Élevé-Sous-Bois Sanblaj
Bild: Kirsch Import

Gegenwärtig trifft der Papa Rouyo Rhum im deutschen Fachhandel ein. Wie viele Flaschen der ersten Abfüllungen hierzulande gehandelt werden, ist nicht bekannt. Unverbindliche Preisempfehlungen hat Kirsch Import bisher nicht veröffentlicht.

Die Gründer widmen die Brennerei ihrem Großvater Charles Albert Ruscade alias Papa Rouyo, der sein ganzes Leben lang als Teilpächter auf den Zuckerrohrfeldern der Region Le Moule auf Grande-Terre arbeitete. Nach 60 Jahren verwehrte man dem 1900 geborenen Bauernsohn sein Recht, das von ihm gehegte Land zu kaufen. Erst nach einem langen Rechtsstreit konnten seine Nachfahren das Land schließlich erwerben.

Quelle: Kirsch Import