Bisher konnte die Renegade Rum Distillery, die ihren Betrieb im Oktober 2020 auf Grenada aufnahm, ausschließlich ungereifte Rums einer „Pre-Cask“-Reihe vorweisen. Nun jedoch kommen zwei fassgereifte Exemplare einer „Études“-Serie auf den Markt. Ganz nach dem „Single Farm Origin“-Konzept von Gründer Mark Reynier wurde wieder der Saft ausschließlich ausgewählter Zuckerrohrsorten von speziellen Feldern in selektierten Terroirs auf Grenada verarbeitet. Hinzu kam diesmal jedoch noch eine Fassreifung im tropischen Klima.
Einer der beiden Newcomer ist der Renegade Études New Bacolet. Die Grundlage bildet der Saft der Zuckerrohrsorte „Lacalome Red“ vom trockenen sowie sonnenverwöhnten Feld „Goat Hill“ im Terroir „Upper Combe“. Die Destillation erfolgte am 22. Januar 2021 in einer Double Retort Pot Still. Daraufhin kam der Rum für 480 Tage zu 76 Prozent in First-Fill-American-Oak-Casks und zu 24 Prozent in Ex-Premium-French-Oak-Casks. Am 8. September 2022 wurde mit einem Alkoholvolumen von 55 Prozent, ohne Kältefiltration und ohne Zusätze abgefüllt. Weltweit existieren 6000 Flaschen. Die offiziellen Tasting-Notes sprechen von einem Geruch mit einer üppigen Fülle von frischen und getrockneten Früchten, vor dem Hintergrund von Zuckerrohr und Eiche. Geschmacklich erstaunlich tief. Getrocknete Früchte wie dunkle Rosinen, Pflaumen und goldene Sultaninen sollen sich mit lebhaftem Zuckerrohr und den süßen Gewürzen der französischen und amerikanischen Eiche vereinen. Der Nachklang sei lang und seidig-zart.
Der andere Neuzugang ist der Renegade Études Pearls. Dieser basiert auf dem Saft der Zuckerrohrsorte „Yellow Lady“, bezogen vom fruchtbaren „Grapefruit“-Feld des Terroir „Flats“. Destilliert wurde am 30. Januar 2021 in einer Double Retort Pot Still. Es folgte eine 411 Tage umfassende Reifung zu 50 Prozent in First-Fill-American-Oak-Casks, zu 32 Prozent in Virgin-US-Oak-Casks und zu 18 Prozent in Ex-Premium-French-Oak-Casks. In die Flasche ging es am 8. September 2022 mit einer Alkoholstärke von 55 Prozent, nicht kältegefiltert und frei von Zusätzen. Insgesamt entstanden 6000 Flaschen. Laut der offiziellen Verkostungsnotiz erwartet den Genießer eine starke aromatische Harmonie aus köstlicher Toffeesüße und würzigen Eichennoten. Am Gaumen sei der Auftakt süß und würzig mit dunklem Zimt und Eichenholz, getragen von einer kräftigen, runden, geschmeidigen Pot-Still-Textur. Das Zuckerrohr und das Terroir sollen mit Vanille und Kokosnuss deutlich durchschimmern. Final würden die verlockenden Gewürze und die üppige Textur lange am Gaumen haften.
Mark Reynier, Gründer der Renegade Rum Distillery, sagt: „Nachdem ich in den letzten zwei Jahrzehnten gesehen habe, was Gerste für Whisky leisten kann, wenn man ihr als Hauptzutat die volle Aufmerksamkeit schenkt, war ich gespannt, was Zuckerrohr für Rum zu leisten vermag. Wir sind dabei in der glücklichen Lage, uns auf erstklassige Technologie verlassen zu können und uns auf Erfahrung aus der Whisky-Industrie zu stützen. Die Études sind ein konsequenter, nächster Schritt auf unserer Reise. Wir hoffen, dass interessierte Connaisseure, die ebenfalls die wahre Tiefe des Rums suchen, so begeistert von ihnen sind wie wir. Und wir hoffen, dass Rum-Fans uns weiterhin auf unserem Weg begleiten. Die natürlichen Aromen Grenadas halten noch sehr viel für gereifte Rums bereit. Dies ist erst der Anfang.“
Sowohl der Renegade Études New Bacolet als auch der Renegade Études Pearls kann zeitnah im gut sortierten Fachhandel erworben werden. Unbekannt ist, wie viele der jeweils 6000 Flaschen auf den deutschen Markt kommen. Empfohlene Preise liegen nicht vor.
Das im Namen der Serie steckende „Études“ bedeutet „Studien“.
Quelle: Kirsch Import