Ziegler G=in³ im Test: Dry Gin nach geheimer Rezeptur

Im Frühling 2015 fiel in der Edelobstbrennerei Gebr. J. & M. Ziegler in Freudenberg in Baden-Württemberg der Startschuss für den Ziegler G=in³. Die drei Destillateure Pascal Marré, Max Kirchner und Paul Maier arbeiteten zusammen mit Marius Hoh, Bartender und ausgebildeter Destillateur, sowie Andreas Till, Barchef und Bartender, an der geheimen Rezeptur des Dry Gins. Die besagte Rezeptur basiert auf einem Neutralalkohol, in dem ausgewählte Botanicals mazeriert und erneut destilliert werden. Zu der Auswahl der Kräuter und Gewürze zählen Wacholder und Zitrusfrüchte. In die Flasche gelangt der Gin mit einem Alkoholvolumen von 45 Prozent und soweit bekannt ohne Zusätze. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Ziegler-Übersichtsseite zu finden.

Ziegler G=in³ Glas und Flasche — Ziegler G=in³

Optik / Flasche

Erhältlich ist der Ziegler G=in³ standardmäßig in einer quaderförmigen Flasche, deren Seiten Vertiefungen aufweisen. Trotz der recht breiten, würfelartigen Form und des nicht allzu leichten Weißglases besitzt der Körper ein passables Handling. Der quadratische Boden ermöglicht einen sehr sicheren Stand. Knapp oberhalb des Bodens an den Seiten links und rechts befinden sich Reliefprägungen des Markenschriftzugs. Nach oben hin mündet der Körper über breite Schultern in einen kurzen Hals mit recht breiter Lippe.
Eine sehr breiter Kunstkorken dient als Verschluss. Befestigt ist der Korken an einer Kappe aus schwarz gefärbten Holz und silberfarbenen Kunststoff, versehen mit dem Wappen der Brennerei Ziegler.
Das gering gehaultene Etikettendesign ist direkt in Schwarz auf das Glas gedruckt. Im Zentrum der Vorderseite stehen der einer physikalischen Gleichung nachempfundene Name sowie das Logo der Brennerei, umrahmt von zwei schwarzen Balken.
Hinten findet sich lediglich die Herstellerangabe mit Anschrift.

Galerie

Geruch / Geschmack

Angenehm mild entfaltet der Ziegler G=in³ seinen feinen Duft mit ebenbürtigen Noten von Wacholder und Zitrusfrüchte. Hinzustoßen eine leicht würzige Frische, wenige erdige Noten wie von Angelikawurzel sowie etwas Ingwer und Koriander.
Mit einiger Kraft erreicht der Gin den Mund. Das Geschmacksprofil prägen feinwürzige Zitrusfrüchte wie Zitrone sowie Orange und Wacholder. Weiterhin sehr aromatisch und kräutrig folgen die Aromen von Süßholz, Ingwer, Koriander, Angelikawurzel und Nelke. Punktuell weist der Geschmack außerdem eine deutliche Schärfe auf.
Im recht langen Nachklang bleiben die Nuancen von Süßholz, Orange, Koriander, Pfeffer und Kardamom erhalten.

Empfohlene Trinkweise

Prädestiniert ist der Ziegler G=in³ als Zutat für Longdrinks und Cocktails. Besonders populär sind der „Gin Tonic“, der „Gin Fizz“ oder der „Martini“.
Der kaum verbreitete Purgenuss kommt in Anbetracht der merklichen Schärfe nur bedingt in Frage.

Fazit

4,0

Den Ziegler G=in³ brachte die für ihre Obstbrände und Geiste populäre Brennerei Ziegler im Frühling 2015 auf den Markt. Gemeinsam mit renommierten Bartendern entwickelten drei Destillateure der Manufaktur die unter Verschluss gehaltene Rezeptur. Diese prägen ein angenehmes und recht filigranes Zusammenspiel von Wacholder und Zitrusfrüchte. Eine subtile Frische trifft dabei auf eine würzige und nur geringfügig kräutrige Aromatik. Während der Geruch außerordentlich mild bleibt, weist der Geschmack eine doch deutliche Schärfe auf. Daher findet der Gin in erster Linie seinen Weg in Cocktails und Longdrinks, angeführt vom klassischen „Gin Tonic“. Das vergleichsweise minimalistische Flaschendesign ist auffällig modern und hochwertig verarbeitet. Zu haben ist die 0,7-l-Flasche des Ziegler G=in³ für einen angemessenen Preis von circa 35 Euro.

Update (21. Januar 2022)

Zum Jahreswechsel 2021/2022 hat die Brennerei Ziegler mit dem Ziel, den Fokus wieder auf die Edelbrände zu richten, ihr Sortiment verkleinert. Der Neuausrichtung zum Opfer gefallen ist unter anderem auch der Ziegler G=in³.

Preisvergleich

Ziegler G=in³ (1 x 0,7 l)