Die Glendalough Distillery im irischen County Wicklow veröffentlichte im Frühling 2025 den Glendalough Pot Still Peated als Limited Edition. Dabei handelt es sich um einen seltenen, da getorften Pot Still Irish Whiskey. Für die Herstellung arbeitete man mit einer oder mehreren namentlich nicht genannten Brennereien in Irland zusammen. Destilliert wurde im Zuge einer unbekannten Anzahl an Durchläufen auf Kupferbrennblasen auf Grundlage einer Mashbill aus zwei Teilen ungemälzter und einem Teil gemälzter Gerste. Der Anteil gemälzter Gerste war in unbekannter Höhe getorft. Zunächst nahm man eine dreijährige Reifung in Ex-Bourbon-Casks vor. Darauf folgte eine vierjährige Reifung in Virgin-Irish-Oak-Casks – für diese werden jeden Winter seltene 140 Jahre alte Eichen in den Wicklow Mountains nachhaltig gefällt, das Holz ein Jahr an der Luft getrocknet und schließlich zu Hogsheads verarbeitet. Das Abfüllen in Flaschen geschah mit einem Alkoholvolumen von 46 Prozent, ohne Kältefiltration und ohne Farbstoff. Der Umfang der Limitierung verbleibt im Dunkeln. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Glendalough-Übersichtsseite zu finden.
Optik / Flasche

Abgefüllt wurde der dunkel kupfer- bis mahagonifarbene Glendalough Pot Still Peated in einer modernen Weißglasflasche. Der zylindrische Körper fällt hoch und eher schlank aus. Der Sockel ist wie gewohnt recht massiv, während die Schultern sehr rundlich daherkommen. Den Hals zeichnet eine mittlere Länge aus.
Als Verschluss kommt ein Naturkorken an einem Griff aus hellem Holz zum Einsatz. Eine schwarze Papierbanderole, versehen mit keltischen Symbolen in einem Goldfarbton und einzelnen Eigenschaften des Whiskeys in weißer Schrift, umringt den Hals.
Das große, schwarze Hauptlabel ziert ein goldfarbenes Abbildung des zum Markenzeichen der Glendalough Distillery gewordenen St. Kevin in einer asketischen Körperhaltung mit ausgespreizten Armen – in einer Hand einen Vogel, in der anderen Hand Vogeleier haltend.. Dem Heiligen aus dem Irland des sechsten und siebten Jahrhundert wird nachgesagt, zur Askese viele Jahre in den Wicklow Mountains verbracht zu haben. Darunter erblickt man Angaben wie den Markennamen, die Bezeichnung des Whiskeys und die Fassreifung. Oberhalb des Hauptlabels ist der Schriftzug der Brennerei als Reliefprägung angebracht, unterhalb der Ausspruch „Stand Apart“.
Das kleinere Rücketikett hält eine kurze Beschreibung des Whiskeys inklusive Tasting-Notes bereit.




Geruch / Geschmack
Den Geruch des Glendalough Pot Still Peated prägt delikater warmer Torfrauch mit Anklängen von Erde, Leder und Wachs. Weiter entfalten sich Honig, Malz und Bratapfel, gepaart mit feinen Gewürznoten mit Nelke und Anis. Außerdem erreichen Marzipan und Eiche die Nase.
Geschmacklich präsentiert sich der Whiskey vollmundig und weich. Erneut delikater und warmer Torfrauch mit Tönen von Erde, Leder und Wachs, weiter Honig, Malz und Bratapfel sowie milde Gewürznoten wie Nelke. Etwas Marzipan und Eiche im Hintergrund.
Im Abgang bleibt der Whiskey weich, voll und warm. Sehr lange verweilen mittelkräftiger erdiger Torfrauch, nussiges Malz, sanfte Gewürze und seidige Eiche.
In Verbindung mit wenigen Tropfen stillen Wassers zeigt der Whiskey in der Nase deutlich weniger Torfrauch, dafür etwas mehr Süße und ein Touch Mineralität.
Im Mund ebenfalls weniger Torfrauch, dennoch ist der Glendalough Pot Still Peated weiterhin recht komplex und kraftvoll.
Der Nachhall ist insgesamt sehr ähnlich, noch weicher und etwas kürzer mit starken Kakao- und Nussnoten.
Empfohlene Trinkweise
Gemacht ist der Glendalough Pot Still Peated für den Purgenuss, der zwecks ungestörter Entfaltung bei Zimmertemperatur erfolgen sollte. Optional kann mit wenigen Tropfen stillen Wassers der Torfrauch abgemildert werden, während der wesentliche Charakter des Whiskeys erhalten bleibt.
Soll es dennoch ein Drink sein, bieten sich ein „Manhattan“ oder ein „Old Fashioned“ an.
Fazit
Der Glendalough Pot Still Peated ist nicht nur ein ohnehin seltener getorfter Irish Whiskey, sondern sogar ein noch seltenerer getorfter Pot Still Irish Whiskey. Gepaart mit einer zeitweiligen Reifung in Virgin-Irish-Oak-Casks entsteht eine hocharomatische, komplexe und auffällig harmonische Aromatik.
Vor allem delikat, warm und wohldosiert tritt der Torfrauch mit Anklängen von Erde und Leder in Erscheinung. Dazu gesellen sich eine süßliche Malzigkeit und sanfte Gewürze, außerdem eine allgegenwärtige Präsenz feinen Eichenholzes. Getoppt wird das Ganze von Noten von Marzipan und Nüssen. Ferner sorgt die harmonische Kraftentfaltung mit vollem und weichem Mundgefühl für eine Höchstwertung. Im Fokus steht klar der Purgenuss bei Zimmertemperatur, alternativ können wenige Tropfen stillen Wassers zugeführt werden, was den Torfrauch abmildert. Das Design ist optisch ansprechend und qualitativ hochwertig. Zu guter Letzt überrascht auch der Preis positiv: lediglich 44 Euro werden für die 0,7-l-Flasche fällig. Als wesentliches Manko bleibt die Limitierung.
Das Sample wurde uns von Eggerssohn ohne Vorgaben hinsichtlich einer Berichterstattung zur Verfügung gestellt.



