Friesenflair Gin im Test: Fruchtig, feinwürzig und mild

Als erste Sortimentserweiterung stellte Friesenflair im Frühling 2025 seinem Friesenflair Vodka den Friesenflair Gin zur Seite. Das von Ingo Langer und Kristina Scholten in der niedersächsischen Stadt Norden gegründete Unternehmen, das einem vermeintlichen Mangel an Spirituosen von der Ostfriesischen Küste Abhilfe leisten will, setzt wie schon für den Vodka auch für den Distilled Gin auf die Schlüsselzutat Sanddorn. Nach einer eigenen Rezeptur nimmt eine namentlich nicht genannte Brennerei die Herstellung auf Basis eines Weizenalkohols vor. In diesem mazeriert werden Wacholderbeeren, Zitronengras, Pfeffer, Kümmel, Angelikawurzel, Kalmus, Berberitzen, Hagebutte, Koriandersamen und Sanddorn. Nach der Destillation auf einer Pot Still wird der Alkoholgehalt bei 40 Prozent eingestellt, filtriert und abgefüllt. Auf Zusätze wird verzichtet. Mehr Informationen zur Marke und Destillerie der getesteten Spirituose sind auf der Friesenflair-Übersichtsseite zu finden.

Friesenflair Gin

Optik / Flasche

Angeboten wird der klare Friesenflair Gin in einer modernen, handlichen Flasche aus Weißglas. Die Form zeichnet ein breiter, zylindrischer Körper auf einem recht massiven Sockel aus. Weite, rundliche Schultern führen zu einem mittellangen Hals.
Beim Verschluss handelt es sich um einen Kunstkorken, der an einem hellen Holzgriff befestigt ist.
Das Etikett auf der Vorderseite ist dunkelviolett und verziert mit einem dezenten Wellenmuster. Im Mittelpunkt steht ein Abbild einiger Sanddorn-Früchte. Der umgebende Text ist weiß gehalten, wobei in den Markennamen eine Möwe integriert ist. Ein darüber goldfarben abgedrucktes Emblem setzt sich aus einem Anker und einem Leuchtturm zusammen.
Das kleinere Rücketikett hält keine weiteren Designmerkmale bereit.

Geruch / Geschmack

Der Geruch des Friesenflair Gins ist auffällig mild und sanft. Zunächst entfaltet sich eine Frische mit Zitrusanklängen, dann eine liebliche Fruchtigkeit. Allmählich entsteht auch eine Würze mit Tönen von Wacholder sowie Pfeffer und ein Hauch Kümmel.
Im Mund präsentiert sich der Gin weich und mild, dennoch durchaus vollmundig. Anfangs etwas neutral entwickelt sich rasch eine frische Fruchtigkeit, ergänzt von einer sanften Würze nach Wacholder und Pfeffer. Hinzu kommen ein Hauch Kümmel sowie erdige Anklänge.
Würzig und erdig, dann frisch und fruchtig fällt der Nachklang aus. Sehr ölig und weich, alles in allem mittellang.


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Tastillery

Empfohlene Trinkweise

Aufgrund der Milde kann der Friesenflair Gin ohne Weiteres pur bei Zimmertemperatur oder bei leichter Kühlung genossen werden.
Weitaus verbreiteter ist allerdings das Mixen mit Gin. Typische Drinks, die auch hier in Betracht kommen, sind der „Gin Tonic“ und der „Gin Fizz“, aber auch der „Martini“ und der „Negroni“.

Fazit

sehr gut

Der Friesenflair Gin ist die zweite Hommage von Friesenflair an die Ostfriesische Küste. Der mit Sanddorn als Schlüsselzutat ausgestattete Distilled Gin punktet durch seine feine Fruchtigkeit und allgegenwärtige Milde hoch, dennoch wäre hin und wieder etwas mehr Kraft wünschenswert.
Geprägt wird die Aromatik von frischen Zitrusanklängen, einer lieblichen Fruchtigkeit sowie einer feinen Würze, allem voran nach Wacholder und erdigen Anklängen. Auffällig sind die allgegenwärtige Milde, die ölige Textur und das in Teilen volle Mundgefühl. Etwas Kraft vermisst man beim Antritt am Gaumen genauso wie im Nachklang. Genießen lässt sich der Gin sowohl im Drink als auch in Reinform. Das Design erweist sich als eher modern und schlicht bei einer stimmigen Qualität. Der Preis von circa 35 Euro wird der rundum gebotenen Qualität gerecht.

Das Sample wurde uns von Friesenflair ohne Vorgaben hinsichtlich einer Berichterstattung zur Verfügung gestellt.