Bericht: Celtic Renewables – Biokraftstoff als Beiprodukt der Whiskyherstellung

Das schottische Unternehmen Celtic Renewables wurde im Frühjahr 2012 mit dem Ziel der Entwicklung eines Biokraftstoffs aus Nebenprodukten der Whiskyherstellung gegründet. Jährlich fallen 1.600 Millionen Liter Pot Ale – die in den Brennblasen zurückbleibende Flüssigkeit – und 500.000 Tonnen Treber – Reste der Gerste – in den schottischen Destillerien als Abfall an. Celtic Renewables, gegründet von Professor Martin Tangney, arbeitet zusammen mit Partnern an einer speziellen Fermentation der beiden noch energiereichen „Abfälle“, wobei Biobutanol, Aceton und Tierfutter entstehen sollen. Jüngst gingen Celtic Renewables und Bio Base Europe Pilot Plant in Gent eine Partnerschaft ein, um mit gemeinsamen Mitteln an der Weiterentwicklung des Verfahrens zu arbeiten.

Video-Präsentation von Celtic Renewables
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Das Verfahren

Am Anfang steht die Schlämme beziehungsweise Suspension, die sich aus dem Pot Ale und dem Treber zusammensetzt. Bei der anschließenden bakteriellen Fermentation – dem sogenannten A.B.E.-Prozess – werden Gase wie Wasserstoff und Kohlenstoffdioxid freigegeben. Der entstandene „Brei“ wird destilliert, um Aceton, Butanol und Ethanol zu gewinnen. Es verbleiben der „Brei“, der getrocknet als Tierfutter verwendet werden kann, und Schmutzwasser.

Celtic Renewables - Biokraftstoff aus Beiprodukten der Whiskyherstellung
Bild: Celtic Renewables Ltd.
Celtic Renewables – Biokraftstoff aus Beiprodukten der Whiskyherstellung

Biobutanol ist ein Biokraftstoff mit einer deutlich höheren Energiedichte und einer geringeren korrosiven Wirkung als Bioethanol. Heutige Ottomotoren benötigen keiner Modifikation, um das Biobutanol verbrennen zu können. Der Plan ist, gewöhnliches Ethanol anteilig mit dem Biokraftstoff anzureichern. Auch Dieselmotoren sollen mit Biobutanol kompatibel sein.

Das Aceton ist kaum weniger bedeutsam wie das Biobutanol. Weltweit besteht ein beachtlicher Bedarf an der Chemikalie Aceton, welches unter anderem für die Herstellung von Kunststoffen und als Lösungsmittel verwendet wird. Laut Celtic Renewables lag 2007 der Bedarf an Aceton in China bei 800.000 Tonnen, Großbritannien soll im Jahr 2008 circa 164.000 Tonnen der Chemikalie importiert haben.

Der bei der Fermentation von Pot Ale und Treber anfallende Feststoff kann getrocknet als Tierfutter verwendet werden. Dabei seien der Proteingehalt sowie das Kohlenstoff/Stickstoff-Verhältnis des Futters ideal.

Quelle: Celtic Renewables Ltd.